Basalzellkarzinom
Synonym: Basalkarzinom, Basaliom, Basalzellkrebs
Unter einem Basalzellkarzinom oder Basaliom versteht man einen Hauttumor, der durch zu lange und intensive Aufenthalte unter UV-Bestrahlung wie Sonnen- oder Solariumlicht entsteht. Zuerst zeigt er sich als Knötchen oder Verhärtung. Weil ein Basaliom anfänglich die gleiche Farbe hat wie die übrige Haut, bleibt es oft als solches unentdeckt. Wird es nicht behandelt, kann es zu nässenden Geschwulsten mit Krustenbildung heranwachsen, die sich immer weiter ausbreiten. Deshalb sollten Basaliome immer chirurgisch entfernt werden, auch wenn ein Basalzellkrebs quasi keine Tochtergeschwulste bildet und nur in den seltensten Fällen lebensbedrohlich wird.
Basalzellkarzinome gehören – wie das Plattenepithelkarzinom – zu den weissen Hautkrebsarten. Sie sind die häufigste Hautkrebsart in der Schweiz. Jährlich erkranken circa 15'000 Menschen daran, wobei Männer und Frauen gleichermassen betroffen sind. Das Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren, doch aufgrund des veränderten Freizeitverhaltens wie Aktivitäten im Freien, vermehrten Sonnenbadens in den Ferien und der vor allem bei jüngeren Menschen beliebten Solarienbesuche sinkt das Alter stetig.
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Symptome
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Haben Sie einen rötlichen Knoten an einer Stelle, die oft UV-Strahlen ausgesetzt war?Schimmern an dessen Oberfläche kleine Blutgefässe durch?
Diese Symptome sind charakteristisch für Basalzellkarzinome: Oft hat der Tumor eine gelblich-rötliche Farbe, einen perlschnurartigen Rand und durchschimmernde kleine Blutgefässe an der Oberfläche (Fachbegriff: Teleangiektasien). Doch das Aussehen eines Basalioms kann sehr unterschiedlich ausfallen. Oft ist es unauffällig und für Laien als solches nicht erkennbar.
Typisch für ein Basalzellkarzinom sind folgende Merkmale:
- Glasige Knötchen in Halbkugelform (Fachbegriff: solides Basaliom)
- Gewebeverhärtung (Fachbegriff: sklerodermiformes Basaliom)
- Kleine Blutgefässe an der Oberfläche der Hautveränderung
- Rote Wärzchen
- Schuppige Stellen, Wunden und Narben
- Kleine Krusten, die nicht abheilen
- Rote Flecken (oft am Rumpf)
- Narbige Veränderungen
Bleiben diese kleinen Krebsgeschwulste unerkannt und werden nicht behandelt, können sie möglicherweise zu einem grossen Tumor heranwachsen. Dieser kann sich nicht nur in der Fläche ausdehnen (Fachbegriff: exulzerierendes Basaliom), sondern auch in die Tiefe eindringen (destruierendes Basaliom). Destruierende Basaliome können nach aussen viel kleiner aussehen, als sie in Wirklichkeit sind. Allerdings streuen Basaliome nicht, das heisst, sie bilden keine Tochtergeschwulste (Metastasen).
Fortgeschrittene Basaliome neigen zur Bildung von grösseren Geschwüren mit Nässen und kleineren Blutungen, die in der Mitte eine Mulde oder zentrale Vertiefung besitzen (Fachbegriff: zikatrisierendes Basaliom).
Basaliome bilden sich überall am Körper, doch bevorzugt dort, wo die Haut mit viel UV-Strahlen in Berührung kam. Diese Stellen werden auch als «Sonnenterrassen» bezeichnet. Dazu gehören Gesicht (genauer: Unterlippe, Stirn, Nasenrücken, Ohrmuschelrand), wenig behaarte Kopfhaut und Glatze, der Nacken, aber auch Hände und in seltenen Fällen die Beine und der Oberkörper.
Im Gegensatz zum Plattenepithelkarzinom hat das Basalzellkarzinom keine Vorstufe. Sobald ein Basaliom festgestellt wird, handelt es sich um Krebs. Deshalb sollte jede Hautveränderung, die nicht abheilt, Verdacht erregen.
Wann zum Arzt?
Bei Knötchen, die bleiben, bei Krusten, die nicht verheilen, und bei Flecken, die grösser werden, empfiehlt es sich, eine Fachperson aufzusuchen.
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Behandlung
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Fachärzte wie Dermatologen können Basaliome oft mit geübtem Blick erkennen. Um auch minimale Hautveränderungen zu diagnostizieren, verwenden sie eine spezielle Lupe mit einer integrierten Lampe (Dermatoskop). Im Zweifelsfall werden sie eine Gewebeprobe entnehmen und diese feingeweblich untersuchen lassen.
Ziel einer Behandlung ist es, das gesamte Basaliom zu entfernen und zu verhindern, dass der Tumor weiterwachsen kann. Dann liegt die Heilungschance bei 95%. Welche Therapie dafür infrage kommt, hängt davon ab, wo das Basaliom liegt, wie gross es ist und wie weit es sich ausgebreitet hat. Ausserdem beziehen die Ärzte den Allgemeinzustand des Betroffenen mit in die Behandlung ein. Grundsätzlich sollte die Entscheidung über das therapeutische Vorgehen im ausführlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient gefällt werden.
Operation
Vor allem im Gesicht ist eine Operation das Mittel der ersten Wahl zur Entfernung eines Basalioms. Bei kleineren Basalzellkarzinomen kann der Hautarzt die OP ambulant und unter örtlicher Betäubung vornehmen. Anschliessend untersucht ein Labor die Schnittränder darauf, ob sie tumorfrei sind oder ob sich dort noch mikroskopisch kleine Tumorausläufer verstecken. Dann wird in einem zweiten Schritt das restliche Tumorgewebe entfernt. So kann das erneute Entstehen eines Tumors eventuell verhindert werden (Fachbegriff: Rezidiv).
Alternativen
Ist eine Operation nicht möglich oder sinnvoll, stehen eine Reihe von Verfahren zur Verfügung (siehe auch «Aktnische Keratose»). Dazu gehören Strahlentherapie, Laserchirurgie, Curettage (genauer: Herausschaben mit einem kleinen Löffel), eine photodynamische Therapie oder eine Kältebehandlung (Kryotherapie). Zudem ist die örtliche Creme-Behandlung mit Immunmodulator Imiquimod und Chemotherapeutikum 5-Fluorouracil möglich. Grosser Nachteil von nicht-operativen Methoden ist, dass nicht feingeweblich kontrolliert werden kann, ob das gesamte Tumorgewebe entfernt werden konnte. Deshalb liegt bei diesen Behandlungsmethoden die Rückfallquote oft höher.
Bei sehr fortgeschrittenen Basalzellkarzinomen gehen die Mediziner auch systemisch vor, das heisst, sie verordnen Tabletten mit dem Mittel Vismodegib, das Tumore von innen zerstört. Doch Vismodegib hat viele Nebenwirkungen. So ist es fruchtschädigend und darf nicht bei gebärfähigen Frauen oder gar Schwangeren angewandt werden. Ausserdem kann es zu unerwünschten Wirkungen wie Muskelspasmen, Haarausfall, Geschmacksstörungen, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Verdauungsbeschwerden kommen.
Nachsorge
Hat ein Betroffener einmal ein Basaliom gehabt, deutet die Hautveränderung auf erhöhten Sonnengenuss – egal, ob Natursonne oder Solarium – in der Vergangenheit hin, der weitere Basalzellkarzinome zur Folge haben kann. Deshalb empfehlen die Ärzte halbjährliche oder zumindest jährliche Kontrolluntersuchungen. Gleichzeitig geben sie Tipps, wie die Betroffenen ihre Haut selbst immer wieder auf verdächtige Veränderungen kontrollieren können.
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Verlauf, Komplikationen, Besonderheiten
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Ein Basaliom entwickelt sich langsam. Je früher es entdeckt und entfernt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bleibt das Basalzellkarzinom aber unbehandelt, wächst es weiter in die Breite und in die Tiefe. Ausserdem neigen Basaliome zu Lokalrezidiven, sie können nach einer Behandlung wieder auftreten. Allerdings streuen sie sehr selten, das heisst, es bilden sich in der Regel keine Metastasen in Lymphknoten oder anderen Organen.
Komplikationen
Ein unbehandeltes Basaliom kann durch ein unkontrolliertes Wachstum sogar Knochen und Knorpelgewebe zerstören. Die Folge können körperliche Entstellungen sein, die im schlimmsten Fall bis zum Verlust von Augen, Ohren oder Nase führen. Basalzellkarzinome können sich sogar lebensbedrohlich auswirken, wenn sie unentdeckt in lebenswichtige Strukturen von Kopf und Hals vordringen.
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Ursachen, Risikofaktoren und Häufigkeit
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Zu starke UV-Strahlung, entweder durch intensives Sonnenbaden oder zu häufige Solariumsbesuche, führt zu Schäden der Haut. Normalerweise ist die Haut durchaus in der Lage, diese Schäden zu reparieren. Doch ist die Belastung dauerhaft und intensiv, kommt das Reparatursystem mit der Ausbesserung nicht mehr nach. Die Hautzellen degenerieren und entwickeln sich zu Krebszellen.
Risikofaktoren
Jenseits von Freizeitaktivitäten und Vorlieben gibt es einige Risikofaktoren, warum bestimmte Menschen eher an Hautkrebs erkranken als andere. Dazu gehören:
- Helle Haut, blonde und rote Haare, blaue Augen (keltischer Hauttyp)
- Berufliche Tätigkeiten im Freien (z.B. Bauern, Bergführer, Bauarbeiter)
- Eine ältere Erkrankung mit Schuppenflechte (Psoriasis), die früher mit Arsen behandelt wurde
- Seltene Erbkrankheiten (z.B. Mondscheinkrankheit, Albinismus)
Häufigkeit
Schätzungen der Krebsliga zufolge wird im Jahr bei circa 15'000 Menschen in der Schweiz ein Basaliom diagnostiziert. Männer und Frauen sind etwa gleich betroffen. Das Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren, aber zunehmend sind auch jüngere Menschen betroffen. Gründe dafür liegen im veränderten Freizeitverhalten mit vermehrten Sonnenbädern oder der Besuch von Sonnenstudios.
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Vorbeugung
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Weisse Hautkrebsarten lassen sich sehr gut verhindern. Dazu gehört in erster Linie der vernünftige Umgang mit Sonnenbestrahlung und künstlichem UV-Licht (siehe auch Sonnenbrand). Dazu gehört:
- Mittagssonne (zwischen 11 und 15 Uhr) meiden
- Auf Solariumsbesuche verzichten
- Sich bei Sonnenschein im Schatten aufhalten, Kleidung zum Sonnenschutz und Sonnenhut tragen
- Sich mit Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor, UV-A- und UV-B-Schutz einschmieren
- Vor allem bei Kindern auf Sonnenschutz achten
- Bei Outdoor-Berufen sich für Sonnenschutz einsetzen (Sonnensegel, Verringerung der Arbeitszeiten in der Mittagssonne) und/oder geeignete Sonnenschutzkleidung tragen
- Ab dem 35. Lebensjahr empfiehlt sich alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening
- Teilnahme an der Krebsnachsorge: Das rechtzeitige Erkennen eines Wiederauftretens des alten Tumors (Rezidiv) sichert die Chance auf dauerhafte Heilung
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Bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels kann Ihr persönlicher Gesundheits-Coach Ihnen sehr gute Tipps geben. Er weiss, wie Sie Ihren Hauttyp ermitteln und welches das optimale Mittel für Ihre Haut ist. Ausserdem kann er Sie beraten, wann, wie oft und in welchen Mengen Sie den Sonnenschutz auftragen sollten. Zudem kennt er sich damit aus, ob Medikamente, die Sie einnehmen, womöglich Ihre Haut empfindlicher für UV-Strahlung machen.
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Wirkstoffe
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