Gefässverkalkungen werden begünstigt durch verschiedene Risikofaktoren wie Rauchen und Grunderkrankungen wie → Fettstoffwechselstörung (insbesondere zu hohes «schlechtes» LDL-Cholesterin), → Zuckerkrankheiten oder → Bluthochdruck. Bei fortschreitenden Gefässverkalkungen kann es zu einem Blutgerinnsel und zu einer schwerwiegenden Durchblutungsstörung kommen, welche die Organe bleibend schädigen können.

Beispiele für Komplikationen durch Gefässverkalkungen:

  • Koronare Herzkrankheit: Eine chronische Herzerkrankung, bei welcher die Blutversorgung des Herzens durch Gefässverkalkungen (von einer oder mehreren der sogenannten Herzkranzgefässe) gestört ist. Ein charakteristisches Anzeichen ist die Brustenge (medizinisch «Angina pectoris»). Auch ein Angstgefühl und Schweissausbrüche sind möglich. Falls eine Angina pectoris neu oder nicht konstant auftritt, spricht man von einem akuten Koronarsyndrom.
  • Herzinfarkt (medizinisch «Myokardinfarkt»): Bezeichnet eine Schädigung des Herzmuskels (dem «Myokard») nach einer lokal unterbrochenen Durchblutung eines Herzkranzgefässes aufgrund eines Blutgerinnsels. Auch hier tritt klassischerweise eine Brustenge auf, teils in Kombination mit einem in andere Körperteile ausstrahlendem Schmerz. Es werden jedoch nur 8 von 10 Herzinfarkte bemerkt und diese zeigen teils sehr unterschiedliche Symptombilder, insbesondere bei Frauen.
  • Schlaganfall (auch Hirnschlag oder umgangssprachlich «Schlegli» bezeichnet): in den meisten Fällen führt ein Blutgerinnsel oder dann eine Blutung (durch Verkalkungen und Bluthochdruck) im Gehirngefässsystem zu einer akuten, bleibenden Gewebeschädigung. In einigen Fällen treten im Vorfeld Funktionsausfälle des Hirns auf, wie zum Beispiel Sprachstörungen, welche sich nach einem Tag wieder legen. Man spricht dann von einer «transitorisch-ischämischen Attacke».
  • Lungenembolie: Eine Lungenembolie tritt auf, wenn ein Blutgerinnsel in die Lungenarterie geschwemmt wird und dort zu einer Verengung führt. Dies zeigt sich in Atemnot und Brustschmerzen.

Alle diese Komplikationen brauchen in der Regel aufwändige, medizinische Notfall-Betreuung, eine Behandlung und gegebenenfalls Rehabilitation. Da sich das Risiko für Gefässverkalkungen zu einem gewissen Teil durch einen gesunden Lebensstil vermindern lässt, ist es wichtig, Werte wie Körpergewicht, Blutzucker, Blutdruck und das Cholesterin im Auge zu behalten. Diese Werte können in Apotheken kontrolliert werden.

Gefässverkalkungen lassen sich nicht «spüren» und bleiben deshalb lange unbemerkt. Folgende Anzeichen weisen auf einen reduzierten Blutfluss hin:

  • Brustenge («Angina pectoris»): Brennen, stechender Schmerz und Druckgefühl in der Brust
  • Beinkrämpfe beim Gehen («Claudicatio intermittens»)

Gefässverkalkungen können z.B. durch moderne Ultraschallmethoden sichtbar gemacht werden. Einen einfach zu bestimmenden Hinweis geben die Blutfettwerte (insbesondere des Cholesterins), der Blutzuckerwert sowie der Blutdruck.

Die Entstehung einer Gefässverkalkung wird begünstigt durch Entzündungen der Gefässwand (beispielsweise durch Rauchen) in Kombination mit Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen, wie zu hohem Cholesterin. Letzteres lagert sich in den fett- und eiweisshaltigen «Plaques» ab, welche zu einer Einengung (einer sogenannten «Stenose») oder einem Verschluss («Thromboembolie») der Blutgefässe führen können.

Kommt es zu einer Gefässschädigung, kann ein Blutgerinnsel («Thrombus») entstehen. Die Folge ist ein Funktionsverlust oder gar eine teilweise Zerstörung des Organs («Infarkt»). Dies kann auch in Geweben geschehen, wo ein Bruchstück eines Blutgerinnsels eingeschwemmt wurde, wie zum Beispiel der Lunge.

Besonders betroffen sind Männer mit zunehmendem Alter und Raucher:innen.

  • Ernähren Sie sich ausgewogen (Qualität vor Quantität) → Wählen Sie gesunde Fette und Öle wie in der mediterranen Küche, mit mässigem Salzgehalt.
  • Lassen Sie sich durch Gesundheitsfachpersonen beraten und Ihr persönliches Risikoprofil abklären.
  • Bewegen Sie sich regelmässig und mindestens 150 Minuten pro Woche davon so, dass Sie ausser Atem kommen.
  • Achten Sie auf ein Körpergewicht und Bauchumfang im normalen Bereich.
  • Rauchen Sie nicht und konsumieren Sie Alkohol in gutem Mass.

Schon gewusst?

Das metabolische Syndrom oder «Wohlstandssyndrom» bezeichnet eine Kombination vonbesorgniserregenden Anzeichen von Stoffwechselerkrankungen, welche auf ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko hindeuten. Es empfiehlt sich deshalb, das persönliche Risikoprofil frühzeitig bestimmten zu lassen.

Diese Kombination setzt sich folgendermassen zusammen:

  • Fettsucht (→ Adipositas), mit einem Taillenumfang von ≥94 cm (Männer) respektive ≥80 cm (Frauen)
  • Zusätzlich mindestens zwei der vier folgenden Faktoren:
    1. Hohe Blutfettwerte (sogenannte Triglyceride)
    2. Tiefer Blutspiegel an «gutem» HDL-Cholesterin (siehe → erhöhtes Cholesterin)
    3. Bluthochdruck (→ Hypertonie)
    4. Erhöhter Nüchtern-Blutzucker oder «Altersdiabetes» (→ Typ 2 Diabetes)

Verwechslungsgefahr Arteriosklerose versus Atherosklerose: Oft werden diese Begriffe gleichgesetzt.

Medizinisch bezeichnen sie jedoch nicht dasselbe:

  • Arteriosklerose ist ein Allgemeinbegriff für Verdickungen mit Elastizitätsverlust der Arterienwände
  • Atherosklerose bezeichnet die Ablagerung fett- und eiweisshaltigen «Plaques» an Arterienwände. Atherosklerose stellt die häufigste und wichtigste Form der Arteriosklerose dar.