Halsschmerzen
Synonym: Halskratzen
Halsweh oder Halsschmerzen sind ein Symptom, das bei mehreren Erkrankungen, durch Reizung und nach zu starker Beanspruchung auftreten kann. Als häufigster Auslöser der Beschwerden gilt eine Erkältung. Seltener führen andere Erkrankungen, Rauch, trockene Luft oder Schreien zu Schmerzen im Hals.
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Symptome
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Kratzt oder schmerzt der Hals?Tut Schlucken und manchmal auch Sprechen weh?
Das sind typische Halsschmerzen. Die Beschwerden können aber unterschiedlich ausgeprägt sein, je nachdem, welche Bereiche im Hals-Rachen-Raum betroffen sind. Dann kann etwa Heiserkeit als weiteres Symptom dazukommen. In den meisten Fällen entstehen Halsschmerzen durch Viren, häufig im Zusammenhang mit einer Erkältung. Die Entzündung kann ebenso von Bakterien kommen, die sich im Hals, im Rachen, an den Mandeln oder am Kehlkopf ansiedeln. Auch manche allergische Erkrankungen gehen oft mit Halsweh einher. Lautes Singen, Rufen und Schreien strapaziert den Rachen – auf Dauer führt es zu Halsschmerzen und Heiserkeit. Weiter können trockene Luft oder trockene Schleimhäute, Rauch, Chemikalien, bei Magenbrennen (Refluxkrankheit, Refluxösophagitis) die aufsteigende Magensäure, scharfe Speisen und Ähnliches schmerzhafte Reizungen im Hals nach sich ziehen. Zuletzt kommen noch seltenere Ursachen wie beispielsweise Tumore infrage.
Halsschmerzen, die bei Erkältungen erscheinen, legen sich meistens von selbst nach wenigen Tagen. Andere können Schutzmassnahmen (z.B. Befeuchtung der Raumluft, Schonung) oder Behandlungen erfordern. Teilweise sind Komplikationen möglich. Bei ungewöhnlichen, starken oder anhaltenden Halsschmerzen sollten Fachleute die Gründe untersuchen.
Wann zum Arzt?
Wenn die Beschwerden ungewöhnlich heftig sind, das Schlucken stark schmerzt, Fieber hinzukommt und/oder Halsschmerzen länger als drei Tage andauern, ist eine ärztliche Untersuchung angeraten. Gleiches gilt, sobald auffällige Symptome auftreten, wie beispielsweise Atemgeräusche oder Atembeschwerden.
Unterschiedliche Entzündungen mit Halsschmerzen
Entzündungen, bei denen der Hals schmerzt, können auf einzelne Strukturen im Hals-Rachen-Raum begrenzt sein oder mehrere betreffen. Danach unterscheiden Fachleute verschiedene Formen wie diese:
- Rachenentzündung (Pharyngitis): Die Bezeichnung steht genau genommen für Entzündungen der Rachenschleimhaut. Von dort breiten sich die Infektionen oder Beschwerden oft aus. Das geschieht langsam, also fliessend. Weil zwischen einigen Formen keine scharfen Grenzen bestehen, benennen Ärzte gern viele der Halsschmerzen allgemein als Pharyngitis.
- Kehlkopfentzündung, Stimmbandentzündung (Laryngitis): Kennzeichnende Symptome sind Husten und Heiserkeit, Verursacher sind meistens Viren und weniger häufig Bakterien. Oft ist die Laryngitis eine Begleiterscheinung von Infekten der oberen Atemwege (z.B. Erkältung, Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis). Die Stimmbänder entzünden sich manchmal auch durch äussere Reize, die längere Zeit anhalten (z.B. Lufttrockenheit, Rauchen), oder durch Überbeanspruchung. Fachleute kennen akute und chronische Formen der Laryngitis.
- Pharyngolaryngitis: Kombination aus Rachen- und Kehlkopf- bzw. Stimmbandentzündung.
- Mandelentzündung (Rachenangina, Tonsillitis, Angina tonsillaris, Tonsillopharyngitis): Darunter verstehen Mediziner in der Regel eine Entzündung der Gaumenmandeln. In Mundhöhle und Rachen befinden sich mehrere verschiedene Mandeln oder Tonsillen. Verursacher sind häufiger Bakterien als Viren. Fachleute unterscheiden akute, chronische, einseitige, beidseitige und weitere Formen. Teilweise strahlen die Schmerzen bis zum Ohr aus. Die Mandeln im Gaumen röten sich, schwellen an und sind oft mit gelblich-weissen Flecken (Stippchen) belegt. Manchmal reagieren Lymphknoten empfindlich auf Druck, wenn sie ebenfalls geschwollen sind. Typisch sind auch Mundgeruch, ein bitterer Nachgeschmack und eine veränderte, «klossige» Aussprache.
- Pharyngotonsillitis: Kombination aus Rachen- und Mandelentzündung.
Unterschiedliche Ursachen für Halsschmerzen
Viren: Laut Untersuchungen gehen vier von fünf Episoden mit Halsweh auf Viren zurück. Meistens sind es Erkältungsviren. Doch eine grosse Zahl anderer Viren ist ebenfalls in der Lage, zeitweise Halsschmerzen auslösen. Zu ihnen gehören Erreger der Grippe (Influenzaviren), des Pfeifferschen Drüsenfiebers, von Lippenbläschen (Lippenherpes) und von Aids sowie viele andere Verursacher. Wenn Viren Schleimhäute befallen, können sich in der Folge auch Bakterien dort leichter ansiedeln. Dadurch steigt das Risiko für Komplikationen.
Bakterien: Streptokokken sind unter den Bakterien die häufigsten Erreger von Infektionen, die mit Halsschmerzen einhergehen. Weniger oft kommen sie durch Pneumokokken, Staphylokokken und andere Arten zustande. In seltenen Fällen sind Geschlechtskrankheiten wie Tripper (Gonorrhoe) und Syphilis beziehungsweise ihre Verursacher für Halsschmerzen verantwortlich. Bei Formen, die schwach und teilweise chronisch verlaufen, finden sich oft gleichzeitig verschiedene Bakterien (Mischinfektionen). Die Behandlung erfolgt nicht in jedem Fall mit Antibiotika.
Kinderkrankheiten und Halsweh
Viele infektiöse Kinderkrankheiten können vorübergehend zu Halsweh führen (z.B. Diphtherie, Mumps, Masern, Scharlach). Teilweise existieren Impfungen als Schutz und Vorbeugung, wie etwa gegen Infektionen mit Haemophilus influenzae. Dabei kann sich der Kehldeckel entzünden (Epiglottitis) und so anschwellen, dass das Atmen unmöglich wird und Erstickung droht. Früher war diese Komplikation gefürchtet. Sie gilt noch heute als Notfall. Warnzeichen sind Atemgeräusche und Atemnot. Auch bei Pseudokrupp erscheinen häufig Halsschmerzen und Heiserkeit.- Allergien: Bei Allergien gegen Luftallergene (z.B. Pollen, Tierhaare, Schimmel, Hausstaubmilben) kratzt, brennt oder schmerzt der Hals oft.
- Lufttrockenheit, trockene Schleimhäute: Trockenheit reizt die Schleimhäute in den Atemwegen. Sie kratzen und beginnen häufig zu schmerzen. Ursache kann trockene Luft, zu geringe Flüssigkeitszufuhr, ständiges Atmen durch den offenen Mund (z.B. Schnarchen, bei Schnupfen) oder ein Mangel an Speichel sein. Bonbons zu lutschen, lindert die Beschwerden, aber bekämpft ihre Ursache nicht.
- Reizstoffe: (Tabak-)Rauch, Staub, Dämpfe von Chemikalien und andere Substanzen oder Umstände können die Schleimhäute in Mund und Rachen schmerzhaft reizen. Dazu sind auch scharfe Speisen und Alkohol in der Lage. Trockene Luft und Fremdkörper (harte Brotkrümel, Fischgräten etc.) zählen ebenfalls zu den Reizfaktoren.
- Magenbrennen: Eine Refluxkrankheit (Refluxösophagitis) kann zu Beschwerden im Hals führen, wenn dabei Magensäfte über die Speiseröhre bis in den Hals aufsteigen. Das zeigt sich in der Regel durch weitere Symptome wie Aufstossen, Druckgefühl im Oberbauch, schlechter Geschmack im Mund, Husten, Heiserkeit und ein Gefühl, als stecke ein Kloss im Hals.
- Medikamente, medizinische Therapien: Medikamente können auf unterschiedliche Weise zu Halsweh führen, in harmlosen Fällen durch Mundtrockenheit. Manche Wirkstoffe verringern aber die Zahl bestimmter weisser Blutkörperchen. Neben Halsschmerzen erscheinen dann üblicherweise auch kleine Geschwüre im Mund, Mandelentzündungen, hohes Fieber mit Schüttelfrost und ein starkes, allgemeines Krankheitsgefühl.
Verletzungen, Tumore (z.B. Kehlkopfkrebs), Zysten, Abszesse, Erkrankungen der Schilddrüse und einige weitere Erkrankungen können ebenfalls von Halsschmerzen begleitet werden.
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Behandlung
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Die Therapie hängt selbstverständlich davon ab, welche Erreger oder Faktoren die Halsschmerzen verursacht haben. Dazu muss man die Auslöser kennen. Wenn öfter Halsweh auftritt und Betroffene es weder mit Erkältungen noch mit anderen Ursachen in Verbindung bringen können, sollten sie einen Facharzt aufsuchen.
Halsweh und Schluckbeschwerden erscheinen meistens im Zusammenhang mit einer Erkältung. Die Halsschmerzen klingen schnell durch Lutschtabletten ab, die örtliche Betäubungsmittel enthalten (z.B. Benzocain). Hilfreich sind auch Lutschbonbons mit pflanzlichen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Salbei, Thymian, Isländisch Moos und/oder Emser Salz. Beim Gurgeln bieten sich ebenfalls mehrere Möglichkeiten an: Antiseptische Wirkstoffe (z.B. Chlorhexidin, Cetylpyridiniumchlorid) dringen tief in den Rachen ein und verringern dort die Zahl der Keime. Allerdings greifen sie auch die natürliche Rachenflora an. Entsprechende Sprays oder Gurgellösungen sollten sparsam eingesetzt werden, etwa unterwegs. Sanfter wirken pflanzliche Mittel wie Salbei, Thymian, Nelkenöl, Eukalyptus und Kamillenextrakt/-tee bei richtiger Dosierung. Kalte Wickel (z.B. Quarkwickel, Zitronenwickel, Wickel mit Engelwurzsalbe) am Hals kommen infrage, wenn die Entzündung akut und «heiss» ist, der Hals und das Schlucken deutlich schmerzen. Warme Wickel wie Kartoffelwickel eignen sich eher, wenn die Beschwerden länger anhalten und ihr Höhepunkt schon überschritten ist. Bei sichtbaren Eiterherden auf den Mandeln, heftigen Schluckbeschwerden, Fieber und geschwollenen Lymphknoten liegt meistens eine bakterielle Infektion mit stärkerem Verlauf vor. Betroffene sollten einen Facharzt aufsuchen. Er kann entscheiden, ob Antibiotika erforderlich sind.
Bei Halsschmerzen, die von Erkrankungen und Verletzungen kommen, steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund. Das gilt auch für Allergien, wobei sich hier Beschwerden noch dadurch lindern lassen, dass man die entsprechenden Allergene meidet. Ebenso sollten Betroffene Reizstoffen aus dem Weg gehen, falls diese für die Schmerzen verantwortlich sind. Trockene Raumluft lässt sich beispielsweise durch Wassergefässe auf Heizkörpern befeuchten.
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Halsweh – Tipps vom Gesundheits-Coach
In der kalten Jahreszeit sind Halsschmerzen nichts Ungewöhnliches. Doch wann ist ein Arztbesuch angezeigt und was kann man selber gegen die unangenehmen Schmerzen unternehmen? Annina Heuss von TopPharm health & go in Basel weiss Rat.
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