Unsere Füsse werden täglich stark beansprucht. Selbst kleinste Fussleiden können daher grosse Auswirkungen haben. Wir stellen die gängigsten Probleme vor und zeigen auf, was Sie dagegen tun können.

Während eines Lebens laufen wir auf unseren Füssen durchschnittlich über 120’000 km. Wir umrunden also mehr als etwa dreimal die Erde. Sie halten uns im Gleichgewicht und sind die Grundvoraussetzung, dass unser Bewegungsapparat funktioniert. Dabei merkt man schnell, dass sich ein kranker oder verletzter Fuss negativ auf unsere Lebensqualität auswirkt. Umso besser, wenn es für leichtere Probleme gute Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wichtig ist daher, die Beschwerden ernst zu nehmen und für schnelle Abhilfe zu sorgen.

Wer ist betroffen?

Schätzungsweise bis zu 80 Prozent der Menschen haben mindestens einmal in ihrem Leben Probleme mit den Füssen. Das kann von kleinen Symptomen wie Druckstellen, Schwielen, Hühneraugen bis zu Fehlstellungen und Verformungen gehen. Zu den Risikofaktoren gehören langes Stehen (anfällig sind daher zum Beispiel Verkäuferinnen, Lehrer und Angestellte im Gesundheitswesen), Übergewicht, ein harter Boden, regelmässig viel Gewicht tragen (Rucksack, Werkzeug, Kinder), aber auch bestimmte Sportarten (bspw. Laufsport).

Welches sind die häufigsten Fussprobleme?

Fusspilz/Nagelpilz
Fusspilzinfektionen sind lästig, jedoch meist harmlos und können in der Regel gut behandelt werden. Leider kann man sich schnell mit Fusspilz anstecken; etwa in Feuchträumen wie zum Beispiel in Schwimmbädern, Saunen oder öffentlichen Duschen. Im Sommer bildet zudem das feuchtwarme Klima in geschlossenen Schuhen einen Nährboden für die Ausbreitung von Fusspilz. Eine Pilzinfektion kann es bei Finger- wie auch bei Fussnägeln geben. Wird der Nagelpilz nicht behandelt, kann sich der Pilz weiter ausbreiten und bis zum Verlust von einem oder mehreren Nägeln führen. Glücklicherweise stehen je nach Art des Pilzes entsprechende Medikamente zur Behandlung zur Verfügung.

Plattfuss/Senkfuss
Bei einem Plattfuss liegt die Fusssohle vollständig auf dem Boden auf. Im Normalfall hingegen ist das Fussgewölbe ca. einen Fingerbreit vom Boden entfernt. Auch wenn damit nicht unbedingt Beschwerden verbunden sind, können langfristige Fehlhaltungen zum Beispiel zu Schmerzen im Rücken, in den Knien oder in der Hüfte führen. Bei einem Senkfuss ist das Fussgewölbe nur teilweise abgesenkt. Die Ursache liegt oft in einer erworbenen Schwäche der Muskulatur sowie der Bänder und Sehnen.

Hallux valgus
Bei einem Hallux valgus ist der grosse Zeh nach aussen abgeknickt. Dabei weicht der Mittelfussknochen nach innen aus und bildet das dafür typische schmerzhafte Überbein. Beim Gehen drückt der Schuh oft auf den Nerv, der über dem Mittelfussknochen des grossen Zehs verläuft. Der Schmerz kann eine Taubheit oder einen brennenden Schmerz am Zeh auslösen. Ein Hallux valgus ist nicht gefährlich, sollte aber bei regelmässigen Beschwerden und steigendem Leidensdruck mit speziellen Orthesen oder operativ behoben werden.

Hühneraugen
Hühneraugen kommen häufig vor. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine nach innen wachsende Verdickung der Hornhaut. Da Hühneraugen regelmässig in das darunterliegende Gewebe drücken, entstehen bei jedem Schritt Schmerzen. Vorübergehend können die Reibung und der Druck durch weite oder offene Schuhe oder durch Polster reduziert werden. Warme Fussbäder und die Anwendung von speziellen Pflastern oder Tinkturen helfen, die Verhornung aufzuweichen und zu entfernen. Ein Arztbesuch ist nötig, wenn keine Besserung eintritt. So vermeidet man Folgeprobleme.

Das können Sie vorbeugend tun

  • Barfuss gehen
  • Füsse regelmässig pflegen (Fussbäder, eincremen)
  • Füsse nach dem Baden gut abtrocknen (auch zwischen den Zehen) und trocken halten
  • Kleinere Probleme rechtzeitig behandeln und nicht zu langeabwarten
  • Beine abends hochlegen, auch Betten mit erhöhtem Fussteil können helfen
  • Fussgymnastik, z. B. mit nackten Füssen Gegenstände aufheben
  • Bequeme, möglichst flache Schuhe tragen
  • Muskulatur stärken
  • Vorübergehend orthopädische Einlegesohlen nutzen