Die Anzahl an Osteoporose-Erkrankten nimmt weltweit zu; in der Schweiz sind mehr als 400’000 Menschen davon betroffen. Warum es so wichtig ist, dass Risikofaktoren möglichst vermieden werden und die Krankheit rechtzeitig erkannt wird.

Osteoporose ist eine Erkrankung, die das ganze Skelett betrifft und auch «Knochenschwund» genannt wird. Bei unseren Knochen handelt es sich um lebendes Gewebe, das ständig auf-, ab- und umgebaut wird. Eine Osteoporose entsteht, wenn mehr Knochensubstanz ab- als aufgebaut wird. Dadurch werden die Knochen spröde und verlieren ihre Festigkeit. Dies kann zu Knochenbrüchen führen. Da ein beginnender Knochenschwund jedoch in den meisten Fällen ohne Beschwerden verläuft, wird die Krankheit oft erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Typisch für eine Osteoporose sind Symptome wie Rücken- und Knochenschmerzen, eine zunehmende Verkrümmung der Wirbelsäule und/oder eine Abnahme der Körpergrösse. Ebenfalls kann jeder Knochenbruch, der in Anbetracht der jeweiligen Gewalteinwirkung nur eine Prellung hätte hervorrufen sollen, auf einen möglichen Knochenschwund hinweisen.

Osteoporose wird oft per Zufall entdeckt

Diagnostiziert wird eine Osteoporose oftmals erst, wenn charakteristische Knochenbrüche wie beispielsweise Oberschenkelhalsbrüche auftreten. Um einen Verdacht auf Osteoporose zu erhärten (oder auch zu entkräften), wird in der Regel eine Knochendichte-Messung mittels der sogenannten «DXA-Methode»(Doppel-Energie-Röntgen-Absorptiometrie) angewendet. Dabei wird der Mineralsalzgehalt in den Knochen mit einer schwachen Röntgenstrahlung gemessen und mit den Normwerten junger Menschen mit gesunden Knochen verglichen. Die Methode gilt als sehr präzis, zuverlässig und die Strahlen sind schwächer als bei üblichen  Röntgenuntersuchungen.

Von Osteoporose betroffen sind deutlich mehr Frauen als Männer: Etwa 20 Prozent der Frauen und 7 Prozent der Männer über 50 Jahren erkranken daran. Beispiele für begünstigende Faktoren sind: Fehlernährung wie mangelnde Kalziumzufuhr und Proteinmangel, ungenügende mechanische Belastung mangels körperlicher Aktivität, Hormonschwankungen (zum Beispiel Menopause), lang andauernde Therapien mit Auswirkung auf das Knochensystem, chronische Darmkrankheiten, übermässiger Nikotin- und Alkoholkonsum sowie eine genetische Veranlagung.

Mobilität bewahren und Stürze vermeiden

Die Therapie einer bereits bestehenden Osteoporose setzt sich aus verschiedenen Behandlungsansätzen zusammen. Diese reichen von einer Ernährungsanpassung über Massnahmen, welche darauf abzielen, die Mobilität zu bewahren und Stürze zu vermeiden, bis hin zu medikamentösen und operativen Massnahmen. Die Therapie wird dabei für jede betroffene Person individuell festgelegt. Medikamente auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen haben, beispielsweise auf die Kieferknochengesundheit. Deshalb sollten Betroffene das Behandlungsteam über relevante zahnmedizinische Belangen informieren. Zudem ist es ratsam, generell auf eine gute Zahn- und Mundhygiene zu achten.

Osteoporose durch einen aktiven Lebensstil vorbeugen

Bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnen unsere Knochen zu altern und die Stabilität nimmt von Natur aus langsam Stück für Stück ab. Es lohnt sich also, bereits in jungen Jahren mit einem gesunden, aktiven Lebensstil die Knochen zu stärken und so einer möglichen Osteoporose-Erkrankung im Alter vorzubeugen.

Bewegung und Sport

Eine regelmässige körperliche Betätigung fördert den Knochenstoffwechsel und damit die Knochenstärke, den Aufbau von Muskulatur sowie die Beweglichkeit und das Gleichgewicht. Geeignet sind beispielsweise Joggen, Gymnastikübungen, gezieltes Krafttraining, Pilates, Wandern oder Nordic Walking und Langlaufen. Falls die Knochenstabilität bereits deutlich abgenommen hat, sollten Sie Ihr Sportprogramm mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Stürze verhindern

Stürze kommen insbesondere im höheren Alter häufiger vor. Besonders für Osteoporose-Betroffene ist eine Sturzprävention deshalb von besonderer Bedeutung, da es bei ihnen schnell einmal zu Knochenbrüchen kommen kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, wie sich Stürze in Ihrem Fall am besten vermeiden lassen, etwa indem Sie Ihr Zuhause sturzsicher machen und Ihre Sehfähigkeit regelmässig überprüfen lassen.

Empfohlene Ernährung

Achten Sie generell auf eine ausgewogene, vollwertige Ernährung mit viel frischem Gemüse und Früchten, Nüssen, Kernen und Trockenfrüchten.

  • Kalzium bildet den Hauptbestandteil unserer Knochen und sorgt dafür, dass diese stabil bleiben. Gute Lieferanten des Mineralstoffs sind Milchprodukte und kalziumreiches Mineralwasser, aber auch einige Hülsenfrüchte, Gemüsesorten, Sojaprodukte, Nüsse und Kerne sind reich an diesem Mineralstoff. Ergänzend können – wenn medizinisch nötig – Kalziumpräparate (in Kombination mit Vitamin D3) eingenommen werden. Insgesamt sollten Erwachsene pro Tag etwa 1000 mg Kalzium zu sich nehmen.
  • Genügend Eiweiss ist besonders wichtig für den Erhalt und den Aufbau der Muskulatur. Gute Eiweisslieferanten sind Fisch, Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte sowie Hülsenfrüchte.
  • Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm sowie den Einbau des Minerals in die Knochen; es ist allerdings nur in wenigen Nahrungsmitteln vorhanden, etwa in fetten Fischen (Hering, Lachs), Eigelb und Pilzen (Champignons, Pfifferlinge). Den grösseren Teil macht die Bildung des Vitamins mithilfe des Sonnenlichts
    über die Haut aus. Je nach Bedarf kann es – nach Rücksprache mit Ihrer Apothekerin oder dem Arzt – zudem sinnvoll sein, ein Vitamin-D3-Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.