Die Schilddrüse besteht aus zwei Lappen, die miteinander verbunden sind. Das kleine Organ liegt im vorderen Halsbereich, etwas unterhalb des Kehlkopfes, und schmiegt sich an die Luftröhre an. Das Gewicht der Schilddrüse bei gesunden Erwachsenen beträgt gerade einmal 10 bis etwa 25 Gramm. Obwohl so klein, erbringt die Schilddrüse eine essenzielle Leistung. Die Schilddrüse ist überaus aktiv, um unseren hormonellen Stoffwechsel in Gang zu halten.
Hormone als Boten
Eine gesunde Schilddrüse übt lebenswichtige Funktionen aus. Sie gibt verschiedene Hormone ab, die teils aus Jod gebildet werden, das über die Nahrung aufgenommen werden muss (siehe Tipps Seite 9). Diese Hormone reisen wie stille Boten durch den Körper und fungieren als Schrittmacher für dessen Organismus. Sie regulieren den Stoffwechsel, beeinflussen das Herz-Kreislauf-System und wirken auf das Nervensystem. Einen weiteren Effekt erzielt die Schilddrüse, indem sie den Kalziumspiegel im Blut stabilisiert, was für gesunde Knochen und Zähne sorgt. Zudem unterstützt sie die normale Entwicklung bei Neugeborenen und Ungeborenen. Deshalb sollte während einer Schwangerschaft ärztlich untersucht werden, ob die Schilddrüse ausreichend Hormone produziert.
Störungen ernst nehmen
Gerät die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht, kann es zu Störungen des Hormonstoffwechsels und somit zu gesundheitlichen Problemen kommen. Zu den häufigen, hormonellen Erkrankungen zählt die Schilddrüsenunterfunktion. Frauen sind öfters davon betroffen als Männer. Zudem steigt das Krankheitsrisiko mit zunehmendem Alter. Auch eine Überfunktion des Organs kann vorkommen. Fakt ist: Wenn die Schilddrüse ihre Aufgaben nicht mehr zuverlässig ausführen kann und keine gezielte Behandlung stattfindet, sind Spätfolgen möglich. Anzeichen einer Funktionsstörung sollte man deshalb nicht auf die leichte Schulter nehmen und diese fachärztlich abklären und behandeln lassen.
Das Gewicht der Schilddrüse bei gesunden Erwachsenen beträgt gerade einmal 10 bis etwa 25 Gramm.
Die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse
Wenn die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone produziert, tritt eine Unterfunktion ein. Der Körper kann unter anderem mit Müdigkeit und Erschöpfung, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, trockener Haut und trockenen Haaren, Verstopfung, Konzentrationsstörungen sowie depressiven Verstimmungen darauf reagieren. Eine Unterfunktion wird fachärztlich diagnostiziert und mit der Gabe von Schilddrüsenhormon behandelt, welche individuell eingestellt werden muss. Dank dieser Therapie, die jedoch meist lebenslang fortgeführt werden muss, besteht die Chance auf ein fast vollständiges Verschwinden der Symptome sowie eine Steigerung der Lebensqualität.
Schilddrüsenüberfunktion
Von einer Überstimulation ist die Rede, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Auch dies kann unangenehme Folgen für Betroffene haben: Das Herz schlägt schnell oder rast, es kann zu Durchfall und Gewichtsverlust kommen, Nervosität und Reizbarkeit treten auf und auch der Schlaf ist gestört. Je nach Ursache der Krankheit können verschiedene ärztliche Massnahmen infrage kommen, welche die Hormonproduktion drosseln.
Autoimmunerkrankungen
Bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse produziert der Körper eine Immunantwort gegen das eigene Schilddrüsengewebe. Es handelt sich um die häufigsten Gründe für eine Schilddrüsenfunktionsstörung, meist im Rahmen der folgenden zwei Erkrankungen: Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis. Morbus Basedow führt meist zu einer Schilddrüsenüberfunktion und kann eine Vergrösserung des Organs zur Folge haben. Bei Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine chronische Entzündung, die auf die Dauer zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt. Um eine Diagnose zu erhalten, werden fachärztliche Laboruntersuchungen oder auch Ultraschalls durchgeführt. Obwohl beide Erkrankungen nicht heilbar sind, lassen sie sich meist medizinisch behandeln, sodass Betroffene einen möglichst normalen Alltag führen können.
Entzündung durch Viren
Auch Viren können zu Entzündungen der Schilddrüse führen. Meist werden entzündungshemmende Medikamente verordnet.
Knoten und Schilddrüsenkrebs
In der Schilddrüse können gutartige Knoten auftreten. Wachsen diese an, verursachen sie manchmal Heiserkeit oder Schluckstörungen. Häufige Ursache ist Jodmangel, denn dieser verändert die Schilddrüse und kann dazu führen, dass sich das Organ vergrössert oder ein «Kropf» heranwächst, was heute aufgrund der guten Versorgung mit Jod bei uns nicht mehr häufig vorkommt. Eher selten handelt es sich bei einem Schilddrüsenknoten um einen bösartigen Tumor. In jedem Fall sollte man sich rasch ärztlich untersuchen lassen, um zeitnah mit der richtigen Behandlung beginnen zu können. Hochdosiert 1× täglich Vegan Diasporal®. Für dein Leben in Bewegung.
Tipps für eine gesunde Schilddrüse

Tipp #1
Die Schilddrüse benötigt Jod, um richtig zu funktionieren. Dieses muss über die Nahrung aufgenommen werden. In der Schweiz vertriebenes Speisesalz enthält dazu Jod. Dies gilt jedoch nicht in jedem Fall für im Ausland vertriebene Salze. Es kann zudem nicht schaden, Seefisch, Meeresfrüchte und Algen ab und an auf dem Menüplan zu haben.

Tipp #2
Eine ausgewogene, reichhaltige Ernährung empfiehlt sich für die allgemeine Gesundheit wie auch für eine gesunde Schilddrüse. Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sollen nicht fehlen. Viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette reichen aus. Insbesondere mediterrane Küche mit Olivenöl darf oft auf den Speiseplan.

Tipp #3
Selen trägt zu einer normal funktionierenden Schilddrüse bei und auch Eisen ist nicht zu vernachlässigen: Empfohlen werden beispielsweise Fisch, Eier, Paranüsse oder Sesam.

Tipp #4
Bewegung und eine gute Stressbewältigung (z.B. durch Yoga, Meditation oder Zeit in der Natur) fördern den Stoffwechsel.

Tipp #5
Auch Umweltfaktoren wirken sich auf die Schilddrüse aus: Gewisse Medikamente, Chemikalien oder auch Zigarettenrauchen können einen negativen Einfluss haben.