Würden sich unsere Organe in einem Wettbewerb gegenüberstehen, so wäre der Darm in vieler Hinsicht ganz vorne mit dabei: Der Länge nach ausgebreitet, misst er um die fünf bis acht Meter. Und auch die Gesamtoberfläche des Darms ist von beeindruckender Grösse: bis zu 200 Quadratmeter kann sie betragen – das ist mehr als ein Volleyballspielfeld. Hinzu kommt: Entlang des Verdauungstrakts arbeiten Millionen Nervenzellen an dessen in grossen Teilen vom Gehirn unabhängigen Steuerung, sodass man auch von einem «zweiten Gehirn» spricht.

Bei dieser Komplexität erstaunt es also nicht, dass wir uns bald einmal unwohl fühlen, wenn der Darm durcheinanderkommt. Wer kennt es nicht: Das unangenehme Völlegefühl nach einem ausgiebigen Essen oder das Grummeln, wenn die letzte Mahlzeit nicht ganz so bekömmlich war. Die Verdauung kann uns zu schaffen machen. Besonders unangenehm wird es, wenn Symptome wie Durchfall oder Verstopfung dazukommen. Doch was gerät wo eigentlich genau durcheinander?

Ein Organ – zwei unterschiedliche Verdauungsprobleme

Bei Durchfall wird der Darm quasi durchgespült, ganz nach dem Motto: «Alles raus!» Von Durchfall spricht man bei mehr als drei Stuhlgängen pro Tag, wobei diese von breiiger bis flüssiger Konsistenz sind. Oft wird der Darm damit den Inhalt zumindest  teilweise los, den er entweder nicht verdauen kann, oder der uns krank macht. Wie zum Beispiel bei einer Lebensmittelvergiftung: Dabei gelangen Krankheitserreger wie Bakterien über die Nahrung in den Darm. Je nach Erreger führt eine Abwehrreaktion zu einem intensiven Durchfall, der aber oft nach einem Stuhlgang vorübergehende Linderung bringen kann. Auch bei einer Nahrungsmittelintoleranz kann es zu flüssigem Stuhlgang kommen, wie beispielsweise der Laktoseunverträglichkeit. Bei dieser fehlt dem Darm ein Eiweiss, um Laktose zu verdauen. Dies kann zu Durchfall führen oder einen solchen verstärken.

Ganz anders sieht es hingegen bei der Verstopfung aus: Von einer Verstopfung spricht man in der Regel bei weniger als drei Stuhlgängen pro Woche. Der Darm ist im «Schlafmodus » – schwerfällig und träge kommt er nur noch teilweise seiner Aufgabe nach, die Nahrung auszuscheiden. Die Darmbewegung, die den Stuhl vorantransportiert, ist gedrosselt. Wie kommt das? Zu Verstopfung kommt es zum Beispiel, wenn man zu wenig trinkt: Der Flüssigkeitsmangel lässt den Stuhl hart werden, sodass er nur noch schlecht im Darm vorwärtskommt. Oder durch Bewegungsmangel: Zu viel Sitzen macht den Darm träge. Ein zu harter Stuhl kann sich aber auch einstellen, wenn zu wenig Ballaststoffe, wie sie zum Beispiel in Salat, Gemüse und Vollkornprodukten vorkommen, gegessen werden. Sie sind für den Darm nützlich, indem sie unter anderem Wasser binden und somit den Stuhl weniger hart machen. Und nicht zuletzt können auch Stress im Alltag oder zahlreiche weitere Ursachen zu einer Verstopfung führen.

Die Suche nach dem Auslöser
Was also tun bei Durchfall oder Verstopfung? Ist es ein spezifisches Lebensmittel, das zu Durchfall führt? Dann hilft es als erste Massnahme, dieses zu meiden. Oder ist es der Flüssigkeitsmangel, der die Verstopfung verursacht? Dann dient der Griff zur  Wasserflasche – übrigens: es wird empfohlen, über den Tag verteilt mindestens eineinhalb bis zwei Liter zu trinken.

Meist können auch folgende erste Massnahmen helfen: Bei Durchfall geht viel Flüssigkeit verloren, die «nachgetankt» werden muss – zum Beispiel mit einer Bouillon oder einem isotonischen Getränk. Zudem sollte schwer verdauliches Essen vermieden werden. Eine Verstopfung ist ebenfalls unangenehm, kann aber bereits durch genügend Trinken, ballaststoffreiches Essen und ausreichend Bewegung zu lindern versucht werden. So zum Beispiel bringt ein Spaziergang nach dem Essen die Verdauung wieder in Schwung.

Ursachen von Verstopfung und Durchfall gibt es viele und entsprechend auch mögliche Behandlungsansätze. Um zielgerichtet behandeln zu können, muss – wenn möglich – die Ursache medizinisch ausfindig gemacht werden. «Achtung, aufgepasst!» heisst es bei Warnzeichen wie Blut im Stuhl, bei weiteren Risikofaktoren (vor allem bei Kleinkindern und Senioren) unerklärlichem Gewichtsverlust oder Fieber. Denn Durchfall oder Verstopfung können auch durch Krankheiten ausgelöst werden, die von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden müssen. Damit im Darm möglichst bald wieder alles «in Ordnung» kommt.

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