«Die Begegnungen mit den Tieren waren sehr eindrücklich.»
Nicola Spirig


Welches war dein eindrücklichstes Erlebnis auf eurer Australienreise?

Es gab sehr viele eindrückliche Erlebnisse! Tauchen am Great Barrier Reef, einer der ältesten Urwälder bei Daintree, die Stadt Sydney, riesige Eukalyptusbäume und Tropfsteinhöhlen im Westen. Vor allem waren auch die Begegnungen mit Tieren eindrücklich: Delfine, Stachelrochen, Kasoaren, Kängurus, Papageien, Krokodile und viele mehr. Ein grosses Highlight war auch Fraser Island, die grösste Sandinsel der Erde mit Seen von völlig unterschiedlicher Farbe.

Wie habt ihr euch auf die Reise vorbereitet?

Wir kannten Australien schon und wussten, dass wir keine speziellen Impfungen brauchen. Auch waren wir froh, zu wissen, dass die medizinische Versorgung auf unserer Reiseroute immer gut und leicht zu erreichen war, sodass wir nur eine kleine Reiseapotheke mitnehmen mussten. Respekt hatten wir vor der langen Flugreise. Aus diesem Grund planten wir ein bis zwei Übernachtungen auf halbem Weg in Singapur ein, um die Reise aufzubrechen und uns Gelegenheit für Erholung und Schlaf in
einem Bett zu geben. Dann fingen wir die Reise im Westen Australiens an, was auch wieder etwa fünf Stunden weniger Reisezeit an einem Stück bedeutete. Für uns war wichtig, genügend Snacks und zu trinken dabei zu haben, Bücher und Spiele für die Kids und ein iPad, das sie auf den langen Flügen nutzen durften. Da Australien riesig ist (80-mal so gross wie Deutschland), waren wir froh um die Beratung eines Reisebüros, um unsere Reiseroute grob zu planen. Zudem liessen wir uns genug Zeit, fuhren nur kurze Distanzen auf einmal und planten zum Beispiel immer Campingplätze mit Bademöglichkeiten.

Wie habt ihr die Zeit im Camper erlebt?

Australien eignet sich sehr gut zum Reisen im Camper, weil es praktisch nie regnet und immer schön warm ist. Das heisst, wir haben die meiste Zeit draussen verbracht. So waren die engen Platzverhältnisse kein Problem. Auch gibt es der Küste entlang ganz viele Campingplätze und es ist nie nötig, wirklich lange Distanzen zu fahren. Wir sind jeweils ein bis zwei Tage auf einem Campingplatz geblieben und haben dann am Morgen noch einmal gebadet, bevor wir weitergefahren sind. Unterwegs haben wir meist haltgemacht, um etwas anzuschauen oder einen Ausflug zu machen, bevor wir auf dem nächsten Campingplatz wieder eine Abkühlung genossen. Das war für uns ein guter Rhythmus. Wir suchten meist kleinere, familiäre Campingplätze aus, manchmal auch Bauernhöfe, die nur vier, fünf Plätze boten. Jene Plätze waren vom Erlebnis her dann meistens ein Highlight.

Wie sind die Kinder mit der längeren Zeit im Ausland umgegangen?

Die Kinder haben den Urlaub sehr genossen. Viel Zeit mit der Familie zu haben und so viel Neues zu sehen, viel zu baden und Tiere zu beobachten, war sehr schön. Australien ist auch bezüglich Essen kein Problem, da es sehr ähnlich ist wie in Europa. Am Ende haben sich die Kinder aber schon auch wieder auf ihre Freunde und ihre eigenen Zimmer gefreut.

Erinnerst du dich noch an deine Ferien als Kind?

Wir sind im Winter jeweils in unser Ferienhaus Ski fahren gegangen, im Sommer oft Campen in Italien. Die erste lange Reise habe ich mit sechs Jahren erlebt, als wir für drei Monate durch die USA gereist sind, ebenfalls mit dem Camper.

«Es war schön, dass für einmal niemand Termine hatte, auch die Kinder nicht.»
Nicola Spirig

Zurück zu Australien: Habt ihr auch giftige Tiere angetroffen und wenn ja, wie habt ihr euch dabei gefühlt?

Wir waren uns der Gefahr von giftigen Tieren bewusst, haben zum Beispiel nie Schuhe draussen stehen gelassen und versucht, zu vermeiden, durch Gebüsch und Unterholz zu laufen. Natürlich haben wir auch mit den Kindern besprochen, dass man Tiere nie einfach anfassen darf. Obwohl wir ein paar Schlangen gesehen haben (einmal eine riesige Python auf einem Bauernhof, einmal eine «redbellied black snake», die sehr giftig ist, ein paarmal braune Schlangen, bei denen wir nicht sicher waren), haben wir uns nie in Gefahr gefühlt und einfach genügend Abstand gehalten.

Wie habt ihr das Klima empfunden?

Es war erwartungsgemäss heiss. Aber wir hatten eine Klimaanlage im Camper und sind immer der Küste nach, wo wir sowohl das Meer wie auch Campingplätze mit Pools hatten. Um einen Sonnenbrand zu vermeiden, trugen die Kinder Langarmshirts und Caps zum Baden und wir achteten darauf, uns mit Sonnencreme zu schützen.

Was ist dir besonders wichtig, wenn du Ferien mit der Familie planst?

Dass es für alle Familienmitglieder «stimmt», es also für alle Ferien sind, die sie geniessen können. Und dass wir viel Zeit zusammen als Familie verbringen.

Was nimmst du persönlich für dich mit von eurer Auszeit?

Die Auszeit hat uns als Familie gutgetan. Es war schön, dass für einmal niemand Termine hatte, auch die Kinder nicht. Das ist ungewohnt und macht einem bewusst, wie «verplant » man im Alltag ist.

Gibt es bereits Pläne für eine nächste Reise?

Wir geniessen die Ferien im Winter sehr gerne im Schnee in unserem Ferienhaus, den Sommer dann im Engadin in den Bergen. Im Frühling 2025 könnten wir uns vorstellen, einmal nach Asien zu reisen, aber das sind erst vage Pläne.

Nicola Spirigs persönliche Reiseapotheke

In unserer Reiseapotheke hat es immer etwas gegen Kopfschmerzen, Fieber und «Bauchweh» (manchmal helfen schon homöopathische Kügelchen), etwas für Stiche aller Art und eine spezielle Hautcreme, da eines der Kinder eine empfindliche Haut hat. Dann Pflaster und Desinfektionsmittel für kleine Wunden.