Grippe
Bei einer Grippe zeigt sich nach einer kurzen symptomfreien Vermehrungsphase oft ein plötzliches Krankheitsgefühl mit rasch ansteigender Körpertemperatur resp. Fieber, welches einige Tage anhält. Da sich die Influenzavirus-Oberflächenstruktur ein- oder mehrmals pro Saison ändert, muss immer wieder eine neue Immunität aufgebaut werden. Die beste Unterstützung bietet dabei die Grippeimpfung, welche jährlich dem gerade zirkulierenden Virusstamm angepasst wird. Man trägt dabei auch gleich zum Schutz seines Umfelds, sowie vor schwerwiegenderen Verläufen bei. Empfohlen wird diese insbesondere Schwangeren, älteren und/oder immungeschwächten Personen, oder solchen, welche beruflich häufigen Kontakt mit Mitmenschen haben.
Bei einer unkomplizierten Grippe werden meist in erster Linie die Symptome behandelt, was keine bedeutende Auswirkung auf die Länge der Erkrankung hat.
- Schmerzmittel können Kopf- und Gliederschmerzen lindern.
- Bei Fieber sind fiebersenkende Arzneimittel eine Option. Zusätzlich können kühle Umschläge an den Füssen/Waden helfen.
Antibiotika sind nur bei Nachweis einer bakteriellen Begleiterkrankung empfohlen. Sie bieten weder Schutz vor Ansteckungen, noch lindern sie Symptome der Grippeviren. In den meisten Fällen verläuft eine Grippe harmlos und klingt nach 5 bis 7 Tagen wieder ab.
Es können aber auch schwerwiegende Folgeerkrankungen auftreten, welche eine ärztliche Untersuchung erfordern, insbesondere bei Kindern, älteren oder immungeschwächten Personen:
- Influenzaviren können in seltenen Fällen eine Lungenentzündung hervorrufen. Ein Anzeichen dafür kann Atembeschwerden und/oder Herzrhythmusstörungen sein.
- Aufgrund des geschwächten Immunsystems kann zusätzlich eine Infektion mit Bakterien stattfinden und intensive Entzündungen der Atemwege, des Mittelohrs oder von anderen Organen verursachen – man spricht von einer bakteriellen Sekundärinfektion. In dem Fall können Antibiotika ärztlich verordnet werden, wobei zuerst eine bakterielle Ursache nachgewiesen werden sollte. Hier hilft der Spiegel des sogenannten C-reaktive Proteins (CRP) im Blut bei der Unterscheidung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen, damit zielgerichtete Behandlungsmöglichkeiten gefunden werden können.
- Plötzliches, intensives Krankheitsgefühl meist mit Schüttelfrost
- Hohes Fieber über 39 Grad möglich
- Schmerzen im Brustbereich und Halsschmerzen möglich
- Reizhusten und Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Müdigkeit
- Bei Kindern häufig in Verbindung mit Durchfall
Eine sichere Diagnose ergibt sich nur durch labormedizinische Tests.
In den Wintermonaten steigen jeweils die Influenzazahlen saisonal an, ähnlich wie bei der Erkältung bedingt durch die kalt-trockenen Bedingungen, sowie einem folglich steigenden Infektionsrisiko mit dem aktuell dominanten Influenzavirus-Stamm. Häufig trifft es die oben erwähnte Risikogruppe, für welche auch eine Impfempfehlung gilt (z.B ältere Personen). Wie viele Betroffen sind ist stark abhängig von den aktuellen zirkulierenden Influenzaviren und Umständen. Internationale Schätzungen gehen von jedem Sechsten aus. Langjährige Schweizer Meldezahlen zeigen üblicherweise über 100'000 Arztkonsultationen jährlich.
- Achten Sie auch hier im Alltag auf genügend Bewegung an der frischen Luft, eine genügend hohes Trinkvolumen und eine ausgewogene Ernährung, um keinen Vitamin- und Mineralstoffmangel zu riskieren. Sorgen Sie ausserdem für genügend Schlaf und Erholung.
- Meiden Sie während einer Grippewelle übermässigen Kontakt mit Risikopersonen (siehe «Ursachen und Risiko»), sowie längere Aufenthalte in schlecht klimatisierten Räumen. Achten Sie auf eine gute Körperhygiene inkl. regelmässigem Händewaschen mit Seife.
Die
einfachste, wirksamste und kostengünstigste Vorbeugung einer
Grippeinfektion ist die Grippeimpfung für alle ab dem 6. Lebensmonat und
ohne allergische Reaktion. Der ideale Zeitpunkt für die Impfung ist
Mitte Oktober bis November und die Impfung muss jeweils jährlich
wiederholt werden.
Schon gewusst?
Für eine Eingrenzung möglicher zielgerichteter Behandlungen ist es absolut zentral, zwischen Viren und Bakterien unterscheiden zu können.
Infektionen mit Viren versus Bakterien: Wo liegt der Unterschied?
Viren | Bakterien | |
"Biologischer" Unterschied | Viren müssen eine geeignete Wirtszelle infizieren, um zu überlegen. | Bakterien sind lebende Organismen (Einzeller) und können sich potentiell ausserhalb eines Wirts vermehren. |
Mögliche Infektionswege | Tröpfchen-, Schmier- oder Kontaktinfektionen → Die Verbreitung kann bei Viren potentiell extrem schnell sein | Ebenfalls Tröpfchen-, Schmier- oder Kontaktinfektionen → Gewisse Bakterien können über Jahre bei unwirtlichen Bedingungen überdauern |
Kann man sie bekämpfen? | Es gibt sogenannt antivirale Wirkstoffe, welche direkt die Vermehrung eines bestimmten Virus hemmen. Diese müssen ärztlich verschrieben werden. | Antibiotika hemmen Bakterien direkt. Jedoch jeweils nur gewisse Bakterien. Diese müssen ärztlich verschrieben werden, da bei unsachgemässer Anwendung Bakterien resistent werden können. |
Kann man impfen? | Teilweise ja; z.B. bei Influenza- oder Polioviren | Ebenfalls z.T. ja; beispielsweise Tetanus |
Beispiele | Erkältungen, Grippe, FSME | Bakterielle Lungen- und Mittelohrentzündungen, Borreliose |
Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.