In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mit Borrelien ohne wahrnehmbare Anzeichen. Einige Tage nach einem Zeckenstich kann sich eine sogenannte Wanderröte bilden, d.h. ein sich ausbreitender roter Ring um die Stichstelle. Diese verschwindet von selbst wieder. Eine Wanderröte ist jedoch nicht ein eindeutiges Anzeichen für eine Borrelien-Infektion. Innerhalb von Tagen bis Wochen nach der Wanderröte kann eine leichte Grippe auftreten, gefolgt von einer beschwerdefreien Zeit von mehreren Monaten. Danach können Spätfolgen auftreten, die auch schwerwiegend ausfallen können (insbesondere bleibende Beschwerden wie Lähmungserscheinungen).

FSME versus Borreliose; Was sind die wichtigsten Unterschiede?

FSME - Infektion mit
dem FSME-Virus

Borreliose - Infektion mit dem
Bakterium Borrelia burgdorferi

Mögliche erste
Anzeichen

Grippeähnliche Symptome
nach 10-14 Tagen
Wanderröte: Bei einem Teil der
Infizierten zeigt sich nach ca.
1 Woche ein ausbreitender roter
Ring um die Stichstelle.
Kann man
behandeln?

Lediglich
Symptombehandlung
Ärzte können Antibiotika gegen
Borreliose verschreiben
Kann man impfen?Ja
Nein
Wichtig!
Zeckenimpfung und sich
nach Zecken absuchen
Zecken sofort entfernen und
Stichstelle und -datum
dokumentieren



  • Bei einem Teil der Infizierten zeigt sich nach ca. eine Woche eine Wanderröte.
  • Anfänglich leichte Grippe
  • Im Spätstadium möglich sind Lähmungserscheinungen, chronische Gelenkschmerzen oder auch Herzmuskelentzündungen und Wahrnehmungsstörungen

Ein direkter Nachweis von Borrelien ist schwierig. Zur Diagnose kann das Blut, die Haut und/oder auch Rückenmarks-Flüssigkeit getestet werden.

  • Zecken tragen Borrelien im Darm, von wo sie über mehreren Stunden hinweg nach einem Zeckenstich über die Speicheldrüse auf Menschen übertragen werden.
  • In einem Spätstadium der Borreliose kann es zu einem Befall des Nervensystems und anderen Organen kommen.
  • Schweizweit gibt es jährlich zwischen 5'000- 10'000 Fälle von Borreliose.
  • Meiden Sie möglichst das Unterholz von Wäldern sowie direkten Kontakt mit hohem Gras und Sträuchern. Laufen Sie möglichst in der Mitte von Waldwegen.
  • Suchen Sie Ihren Körper nach jedem Aufenthalt in der Natur, vor allem im Wald, nach Zecken ab.
  • Entfernen Sie Zecken sofort und fachgerecht. Dokumentieren Sie die Stichstelle für allfällige Untersuchungen.
  • Tragen Sie bedeckende Kleidung und geschlossene Schuhe. Es gibt Zeckenschutzmittel, sogenannte «Repellents», welche Zecken abstossen. Tragen Sie diese auf Kleidung und/oder die Haut auf.

Schon gewusst?

Um eine Infektion möglichst zielgerichtet zu behandeln, ist es absolut zentral, zwischen Viren und Bakterien unterscheiden zu können. Dies sind die grundlegendsten Unterschiede:

VirenBakterien
"Biologischer"
Unterschied
Viren müssen eine geeignete
Wirtszelle infizieren, um zu
überleben.
Bakterien sind lebende Organismen
(Einzeller) un dkönnen sich potentiell
ausserhalb eines Wirts vermehren.

Mögliche
Infektionswege

Tröpfchen-, Schmier- oder
Kontaktinfektionen → Die
Verbreitung kann bei Viren
potentiell extrem schnell sein
Ebenfalls Tröpfchen-, Schmier- oder
Kontaktinfektionen → Gewisse
Bakterien können über Jahre bei
unwirtlichen Bedingungen überdauern
Kann man sie
bekämpfen?

Für gewisse Viren gibt es sogenannte
antivirale Wirkstoffe, welche direkt
die Vermehrung eines bestimmten
Virus hemmen. Diese müssen
ärztlich verschrieben werden. Das
FSME-Virus kann beispielsweise
nicht direkt bekämpft werden.
Antibiotika hemmen Bakterien direkt.
Jedoch jeweils nur gewisse Bakterien.
Diese müssen ärztlich verschrieben
werden, da bei unsachgemässer
Anwendung Bakterien resistent werden
können.
Kann man
impfen?

Teilweise ja; z.B. bei Influenza- oder
Polio-viren
Ebenfalls z.T. ja; beispielsweise Tetanus
Beispiele
Erkältungen, Grippe, FSME
Bakterielle Lungen- und Mittelohr-
entzündungen
, Borreliose


Weitere zeckenübertragene Krankheiten (Auswahl)

Rickettsiose
Rickettsiosen sind Erkrankungen einer uneinheitlichen Gruppe an Bakterien, oft übertragen durch Zecken, Milben oder Flöhe. Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen können vorkommen.

Q-Fieber (Coxiella burnetii)
Coxiella burnetii ist ein Bakterium, welches in Haus- und Nutztiere vorkommen kann, ohne dass der Tierhalter dies bemerkt. Menschen infizieren sich meist über das Einatmen von im Staub enthaltenen Erregern, aber auch über Zecken. Eine Infektion ist in der Hälfte der Fälle beschwerdefrei. Eine Erkrankung äussert sich meist durch plötzliches heftiges Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. Unter Umständen können Herz- oder Lungenentzündungen sowie weitere Komplikationen auftreten. In der Schweiz werden jährlich etwa 40 bis 60 Fälle von Q-Fieber gemeldet.

Tularämie (Francisella tularensis)
Gewisse Schildzecken können das Bakterium Francisella tularensis übertragen, welches eine Tularämie (oder «Hasenpest») verursacht. An der Stichstelle können sich Geschwüre bilden, gepaart mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. In den letzten Jahren wurde eine steigende Anzahl von bis zu 60 Fällen pro Jahr gemeldet.


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