Beschwerden entstehen entweder direkt im Auge oder durch Grunderkrankungen wie zum Beispiel Zuckerkrankheit (Diabetes), die ebenfalls das Auge betreffen. Augenerkrankungen lassen sich nach ihrer Krankheitsentstehung gliedern: infektiöse Augenerkrankungen (wie Lidentzündungen), degenerative Augenerkrankungen (wie Grauer Star) und traumatische Augenerkrankungen (wie Verätzungen).
Das menschliche Auge ist nicht nur gut sichtbar und ein komplexes Organ, sondern auch relativ exponiert gegenüber schädlichen Einflüssen. Es besteht aus verschiedenen Bestandteilen wie der Hornhaut (klare, äussere Schicht), der Iris (farbiger Teil des Auges), der Linse (Fokussierung), der Netzhaut (lichtempfindliche Schicht), dem Sehnerv (verbindet Auge und Gehirn), der Muskulatur und den Augenlidern. Jeder Bestandteil hat seine eigenen Funktionen und damit sein eigenes Risiko für Funktionsverluste je nach Erkrankungen.
Infektiöse Augenerkrankungen entstehen durch Erreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten. Diese Erreger befallen manchmal auch das Augenlid; Beispiele dafür sind ein Gerstenkorn oder eine bakterielle Lidrandentzündung. Allerdings sind nicht alle Lidentzündungen durch Erreger bedingt. Eine Entzündung am Lid äussert sich oft durch Juckreiz, Brennen, Rötung und eine sichtbare Verdickung. Entwickelt sich ein Gerstenkorn, schliesst sich das Augenlid manchmal nicht mehr vollständig. Dadurch trocknet die Hornhaut aus, was Betroffene als unangenehm empfinden.
Nicht nur das Lid, auch die Bindehaut des Auges kann sich entzünden. Eine Bindehautentzündung kann ansteckend sein, wenn Viren oder Bakterien sie verursachen. Bei allergischen oder reizbedingten Formen besteht hingegen keine Ansteckungsgefahr.
Degenerative Augenerkrankungen schädigen vor allem die Netzhaut und die Linse. Sie schreiten meist langsam voran und führen zu einer fortschreitenden Abnahme der Sehkraft. Dazu gehören mit zunehmendem Alter die Makuladegeneration (Schädigung der Netzhautmitte, die die Sehschärfe mindert), der Graue und der Grüne Star. Beim Grauen Star (Katarakt) ist die Trübung der Augenlinse ein klassisches Symptom. Dies führt zu verschwommenem Sehen. Beim Grünen Star (Glaukom) schädigt ein erhöhter Augeninnendruck oft den Sehnerv. Erste Anzeichen sind unbemerkte Ausfälle im Gesichtsfeld, etwa an den Rändern. Das zentrale Sehen bleibt zunächst meist erhalten, zumindest auf einem Auge. Sowohl der Grüne als auch der Graue Star können augenärztlich behandelt werden.
Traumatische Augenschäden entstehen oft durch physikalische Einwirkungen. Sie sollten rasch augenärztlich abgeklärt werden, auch wenn zunächst keine Beschwerden auftreten
Der Graue Star (Katarakt) gilt weltweit als die häufigste Ursache für meist heilbare Erblindung. Es ist jedoch davon auszugehen, dass eine Dunkelziffer existiert, da viele Betroffene aufgrund fehlender Symptome oder einer späten Diagnose nicht erfasst werden.
Grüner Star (Glaukom): In Europa ist etwa 3% der Bevölkerung im Alter von 40 bis 80 Jahren vom Grünen Star betroffen. Auch hier könnte eine Dunkelziffer vorliegen, da viele Erkrankte keine Symptome zeigen und daher möglicherweise die Krankheit nicht diagnostiziert und auch nicht statistisch erfasst wird.
Augengesundheit allgemein
- Augenentspannung – vor allem bei ständiger Arbeit am Monitor (z. B. einen Punkt in 30 cm Distanz fokussieren, dann in die Ferne blicken oder die Augen ein paar Sekunden schliessen).
- Unterstützen Sie Ihre Augen mit einer ausgewogenen Ernährung (z. B. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Fleisch/Fisch, ausreichend Flüssigkeitszufuhr). Wichtig sind: Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Zink, Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren
- Ausreichend Augenschutz im Beruflichen (z. B. Handwerk) oder im Umgang mit Chemikalien im Haushalt/Garten (Schutzbrille tragen)
Augenlidrand/Gerstenkorn
- Mehrfach täglich warme Kompressen auflegen
- Lidrand leicht massieren
- Lidrandhygiene: tägliche Reinigung mit warmem Wasser (mit Hilfe von Tüchlein oder Wattestäbchen). Optional mit einem Reinigungsmittel aus der Apotheke.
- Auf Kosmetika verzichten
- Regelmässig die Hände waschen
Grauer Star
- Schutz vor ultraviolette Strahlen (UV-Strahlen) mittels Sonnenbrille und Kopfbedeckung mit breiter Krempe
- Nicht rauchen
Grüner Star
- Regelmässige Bewegung/Aktivität für eine gute Durchblutung (kann den Augeninnendruck regulieren)
- Regelmässige Messung des Augeninnendrucks durch eine medizinische Fachperson.
Diese Massnahmen ersetzen keinen Arztbesuch, insbesondere wenn es um die frühzeitige Diagnose und Behandlung geht.
Schon gewusst
Wussten Sie, dass es vier Arten von Star gibt: den Grauen Star (Katarakt), den Grünen Star
(Glaukom), den Weissen Star (Leukom) und den Schwarzen Star (Amaurose)? Der Weisse und der Schwarze Star gelten jedoch als weniger verbreitete Varianten.
Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.