Husten, Schnupfen, Halsweh – die Erkältungszeit ist in vollem Gange. Doch wie kommt es überhaupt zu den unangenehmen Beschwerden und warum treffen sie uns vor allem in den kühleren Monaten? Wir verraten Ihnen, was dahintersteckt.

Wie entsteht eine Erkältung?

Erkältungen werden durch die Ansteckung mit bestimmten Viren verursacht. Ihr erster Angriffspunkt ist häufig die Nase. Mit der Atemluft eingeatmet, dringen die Viren in die Nasenschleimhaut ein und vermehren sich dort rasant. Das Immunsystem registriert die Eindringlinge und holt zum Gegenschlag aus: Es kurbelt die Durchblutung des Gewebes an, damit Abwehrzellen besser zu den Viren vordringen können. Dadurch schwillt die Schleimhaut an und es entsteht ein Druckgefühl in der Nase und ein dumpfes Gefühl im Kopf. Zusätzlich wird mehr Sekret gebildet, um die Viren aus dem Körper spülen zu können. Die Folgen kennen Sie sicher nur zu gut: Die Nase läuft und Sie müssen niesen. Das gebildete Nasensekret kann sich in den Atemwegen stauen, vor allem zwischen Nase und Nasennebenhöhlen, wo es besonders eng ist. Kann der Schleim nicht abfliessen, siedeln sich darin Bakterien an und lösen hartnäckige Entzündungen aus. Kommen Halsschmerzen hinzu, ist es den Viren gelungen, auch Ihre Rachenschleimhaut anzugreifen. Bei Husten hat sich der Infekt auch auf die unteren Atemwege, also den Kehlkopf, die Luftröhre und die Lunge, ausgeweitet.

Wie unterscheiden sich Erkältung, Grippe und grippaler Infekt?

Wer erkältet ist, sagt manchmal «Ich habe eine Grippe». Richtig wäre hier allerdings der Begriff «grippaler Infekt». Er steht genau wie das Wort «Erkältung» für eine Infektion, die durch Erkältungsviren (z.B. Rhinoviren) ausgelöst wird. Eine echte Grippe dagegen entsteht durch Influenzaviren, weshalb sie auch Influenza genannt wird. Ihre Intensität ist meist stärker als bei einer Erkältung: Halsschmerzen, hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Gelenkschmerzen, starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und trockener Husten sind typisch. Oft setzen die Beschwerden rasch ein. Im Gegensatz zu einer Erkältung kann die Grippe in seltenen Fällen schwer verlaufen und beispielsweise zu einer Lungenentzündung führen.

Warum ist eine Grippeimpfung wichtig?

Die jährliche Grippeimpfung bietet einen guten Schutz vor der Ansteckung und reduziert die Gefahr von möglichen Komplikationen bei einer Grippeerkrankung. Ausserdem schützen Sie als geimpfte Person auch Ihre Angehörigen und Mitmenschen vor der Übertragung von Grippeviren. Die Grippeimpfung wird besonders für Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko bei einer Grippeerkrankung empfohlen und auch Personen, die im Rahmen ihrer privaten oder beruflichen Tätigkeiten regelmässigen Kontakt mit besonders gefährdeten Personen haben. Gesunde Erwachsene können sich in der Mehrheit der Kantone in den Apotheken gegen Grippe impfen lassen. Der ideale Zeitpunkt für die Impfung ist Mitte Oktober bis November, und die Impfung muss jeweils jährlich wiederholt werden.

Warum treten Erkältungen vor allem im Winter auf?

Auch, wenn der Name es vermuten lässt: Erkältungen haben nicht direkt etwas mit Kälte zu tun. Dass Schnupfen, Halsschmerzen und Husten im Winter besonders häufig auftreten, liegt am Übertragungsweg der Erkältungsviren. Diese werden vor allem durch Tröpfcheninfektion weitergegeben und verbreiten sich besonders gut in geschlossenen Räumen und dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen. Es kommt den Viren also gerade recht, dass wir uns im Winter mehr drinnen aufhalten. Oft ist auch der schützende Sekretfilm auf den Schleimhäuten wegen Kälte und Heizungsluft durch Austrocknung geschwächt, was uns anfälliger gegen Viren macht.

Wie lassen sich Erkältungsbeschwerden lindern?

Erkältungen klingen in der Regel nach 7 bis 10 Tagen von allein wieder ab. Um die Symptome zu lindern und einem Schleimstau in den Nebenhöhlen vorzubeugen, können Sie Ihre Nase mit Salzwasser spülen. Das schwemmt Krankheitserreger aus, entfernt überschüssiges Nasensekret und befeuchtet die Schleimhäute. Bei stärkeren Beschwerden sind abschwellende Nasensprays oder -tropfen sinnvoll. Diese sollten Sie aber immer, wie empfohlen, nur über einen Zeitraum von maximal 7 Tagen und gemäss Gebrauchsanweisung anwenden. Bei Husten mit festsitzendem Schleim können pflanzliche Hustenmittel mit Efeu, Thymian oder Schlüsselblume helfen. Ist der Husten dagegen trocken, sind Heilpflanzen mit befeuchtenden «Schleimstoffen » wie Spitzwegerich oder Eibisch zu empfehlen.

Wann sollte man mit einer Erkältung zum Arzt gehen?

Wenn sich Ihre Beschwerden nach längerer Zeit nicht bessern, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt um Rat fragen. Eine raschere Abklärung ist angebracht bei sehr starken oder plötzlich auftretenden Beschwerden wie Atemnot oder wenn Sie unter einer chronischen Erkrankung (z.B. Asthma) leiden.

Vertiefte Abklärung bei Erkältungs-/Grippesymptomen
Symptome wie Gliederschmerzen, Fieber, Halsschmerzen, Husten, Ohrenschmerzen oder eine verstopfte/laufende Nase können verschiedene Ursachen haben. Damit Sie die Symptome gezielt behandeln können, ist oft eine Abklärung sinnvoll, ob diese eine virale oder eine bakterielle Ursache haben. Für eine medizinische Erstabklärung können Sie die Apotheke aufsuchen – dort werden Sie unkompliziert und diskret beraten. Bei Bedarf können in bestimmten Apotheken auch weiterführende Messungen (z.B. Entzündungswert) durchgeführt werden. Bitte beachten Sie, dass Erkältungs- und Grippesymptome auch auf eine Infektion mit dem Coronavirus hinweisen können. Ihre Apothekerin bzw. Ihr Apotheker berät Sie gerne, ob ein PCR- oder Antigen-Test zur Abklärung bei Ihnen sinnvoll ist.
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