Männer können sich damit abfinden oder nicht: Irgendwann kommen Jahre, da fühlen sich die Vertreter des angeblich starken Geschlechts gar nicht mehr bärenstark. Muskelpakete, die vielleicht einmal betonhart waren, werden weich. Arbeit, Sport und  Spiel machen schnell müde. Sich für Aktivitäten aufzuraffen, wird mühsam. Selbst die Lust auf Sex lässt nach. Schwächen gestehen Männer ungern ein – auch sich selbst. Sie schweigen über «Wechseljahresbeschwerden». Anstatt still zu leiden, räumen  Sie besser Ihren Hormonhaushalt auf. So können Sie viele Ihrer Beschwerden bessern.

Giftige Männlichkeit

Frauen sollen zurückhaltend und zart sein, Männer hart wie Stahl und Draufgänger? Buben wachsen noch oft mit alten Rollenklischees auf. Im Vergleich zu Frauen leben sie dann als Jugendliche und Erwachsene riskanter: Sie fahren beispielsweise schneller Auto, verschulden mehr Verkehrsunfälle, ernähren sich ungesünder und trinken mehr Alkohol. Manche Fachleute sprechen sogar von «toxischer», also giftiger Männlichkeit. Das Rollenverhalten kostet Lebensjahre: Männer machen weniger  Vorsorgeuntersuchungen als Frauen und lassen sich seltener zu gesundheitlichen Problemen beraten. Darum sind auch männliche «Wechseljahresbeschwerden» oft tabu. In den Wechseljahren von Frauen ändert sich der Hormonhaushalt schnell und stark.

Die rapide Umstellung löst typische Beschwerden aus. Dagegen bleibt der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons Testosteron bei einigen Männern sogar weitgehend gleich. Bei der Mehrheit sinkt er allerdings zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr, aber nur ganz langsam. Echte Wechseljahre mit schnellen Hormonschwankungen gibt es da nicht. Trotzdem macht der Testosteronmangel vielen Männern zu schaffen.

Fähigkeiten von Geist und Körper lassen nach

Der Mangel lässt die Muskeln schrumpfen und Fettpolster wachsen. Neben körperlichen Fähigkeiten nehmen auch geistige Leistungen ab. Auch die Psyche kann sich verändern: Betroffene Männer fühlen sich weniger dynamisch, sind öfter schlecht gelaunt  und verlieren die Lust an vielen Beschäftigungen, einschliesslich Sex. Dabei kann die Standhaftigkeit ebenfalls nachlassen. Für Erektionsprobleme spielen aber meist mehrere, auch völlig andere Ursachen eine Rolle. Wenn der Mangel festgestellt ist, können Ersatzpräparate helfen. Testosteron gibt es etwa in Form von Pflastern, Spritzen, Kapseln und Gelen. Holen Sie sich auf jeden Fall fachlichen Rat: Die Dosierung muss sorgfältig auf den Mangel abgestimmt sein, um unerwünschten Wirkungen vorzubeugen.  Ihre Ärztin oder Ihr TopPharm Apotheker beraten Sie gerne ausführlich über alle Vorteile und mögliche Nachteile einer Hormonersatztherapie.

Weniger Bauchpolster, dafür mehr Sex

Alternativ können Sie ihren Testosteronspiegel selbst verjüngen. Ihm schaden besonders Bauchpolster, Stress und viel Alkohol. Mehr als ein halber Liter Bier oder 0,2 Liter Wein pro Tag ist nachteilig. Stress und Bauchfett bauen Sie am besten ab, Ihr Liebesleben möglichst aus: denn Sex erhöht den Testosteronspiegel. Das gilt auch für Ausdauer- und Kraftsport. Es empfehlen sich wöchentlich drei bis vier Einheiten von 30 bis 60 Minuten im aeroben Bereich. Die Mischung und die Belastung müssen  passen: Extremer Ausdauersport senkt den Testosteronspiegel!

Zudem dürfen sich moderne Männer ein bisschen mehr Schwäche gönnen, zumindest Gesundheitsprofis gegenüber. Die sind zur Diskretion verpflichtet. Auch der Partnerin oder dem Partner seine Leiden zu verheimlichen, wäre unklug: Geheimnisse verursachen oft Missverständnisse und Stress in der Beziehung. Vertrauen und klärende Gespräche hingegen entspannen, und Offenheit in der Beziehung kann den Testosteronspiegel anheben.