Hautkrebs
Synonym: Hautkrebs, weisser Hautkrebs, heller Hautkrebs, schwarzer Hautkrebs, roter Hautkrebs, Kaposi-Sarkom
Unter Hautkrebs versteht man bösartige Hautveränderungen, die sich durch schuppende Flecken, ädrige Knötchen oder dunkle, mehrfarbige Erhebungen zeigen. Hautkrebs lässt sich in zwei Arten aufteilen: den weissen und den schwarzen Hautkrebs. Die hellen Hautkrebsarten Basalzellkrebs und Plattenepithelkarzinom sind häufig, schwarzer Hautkrebs, auch Melanom genannt, ist seltener, dafür aber umso gefährlicher, da er schnell Tochtergeschwulste (Metastasen) bildet. Hautkrebs wird im Allgemeinen chirurgisch entfernt.
Hautkrebs ist die häufigste Krebsart unserer Zeit, wobei die Schweiz im internationalen Vergleich einer der höchsten Anzahl an Neuerkrankungen aufweist. Bei circa 25'000 Menschen wird jährlich Hautkrebs diagnostiziert. Diese Steigerung geht zum Teil auf die höhere Lebenserwartung und die Früherkennung aufgrund der verbesserten medizinischen Versorgung zurück, aber wohl vor allem auf die Änderung der Freizeitaktivitäten: Sport und Unternehmungen an der frischen Luft, Sonnenbaden und Solariumsbesuche führen nicht nur zur vermeintlich gut aussehenden Bräune, sondern sind ebenso für bösartige Hautveränderungen verantwortlich.
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Symptome
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Hautkrebs ist für Laien nicht immer gut zu erkennen, da er sehr unterschiedliche Hautveränderungen mit sich bringt und oft unauffällig wirkt. Fachleute erkennen Basaliome beispielsweise an der gelblich-rötlichen Farbe, einem perlschnurartigen Rand und durchschimmernden, kleinen Blutgefässen an der Oberfläche. Plattenepithelkarzinome (auch Spinaliome genannt) wiederum bilden tastbare Knoten, die auf der Oberseite eine feste schuppige Schicht oder Kruste besitzen.
Beide weissen Hautkrebsarten zeigen sich bevorzugt auf den als «Sonnenterrassen» bezeichneten Stellen des Körpers: Das sind die Bereiche, die in der Sonne besonders intensiv den UV-Strahlen ausgesetzt sind. Dazu gehören Unterarme und Handrücken und im Gesicht der Nasenrücken, die Stirn, die Ränder der Ohrmuscheln und die Unterlippe. Bei den Männern sind wenig behaarte Kopfhaut oder die Glatze ebenfalls Bereiche, an denen Spinaliome entstehen.
An diesen Stellen findet sich auch bevorzugt der schwarze Hautkrebs, auch Melanom (griech.: melanos = schwarz) genannt. Dieser kann bei Männern auch oft am Oberkörper, bei Frauen an Armen und Beinen auftreten. Melanome bilden dunkle, in sich unterschiedlich gefärbte Flecken ohne klare Umrandung. Sie entstehen, wenn die sogenannten Melanozyten, die Pigmentzellen der Haut, entarten.
Neun von zehn Hautkrebs-Betroffenen haben entweder ein Basaliom oder ein Spinaliom, wobei jenes drei- bis viermal so häufig ist wie dieses. Männer leiden etwas häufiger unter den bösartigen Hautveränderungen als Frauen. Einer von zehn Betroffenen hat ein Melanom, dies entspricht ungefähr 2500 Neuerkrankungen jährlich in der Schweiz.
Selbst-Check
Wer sich als Kind oft einen Sonnenbrand zugezogen hat und sich auch heute immer wieder gern in der Sonne aufhält und vielleicht viele und grosse Leberflecken besitzt, sollte in regelmässigen Abständen den eigenen Körper nach auffälligen Flecken absuchen (Hautärzte empfehlen alle sechs Monate). Bei Körperpartien, die selbst nicht einsehbar sind, sollte man die Hilfe einer anderen Person in Anspruch nehmen. Die ABCDE-Regel benennt alle Warnzeichen:
- A (asymmetrisch): Ist ein Fleck asymmetrisch geformt, also nicht gleichmässig oval oder rund?
- B (Begrenzung): Ist ein Fleck an seinen Rändern unscharf und unregelmässig begrenzt?
- C (engl.: color = Farbe): Hat der Fleck innerhalb seiner Ausbreitung verschiedene Farbtöne wie rötlich, braun, schwarz oder grau, selten weisslich?
- D (Durchmesser): Welchen Durchmesser hat der Fleck? Wächst er?
- E (Erhabenheit): Ragt der Fleck mehr als einen Millimeter über die Hautoberfläche hinaus?
Je mehr dieser Alarmzeichen auf eine Hautveränderung zutreffen, umso wahrscheinlicher handelt es sich um Hautkrebs oder gar ein malignes Melanom.
Hautkrebsscreening
Ab dem 35. Lebensjahr bezahlen die Krankenkassen alle zwei Jahre ein sogenanntes Screening der Haut. Dabei untersuchen Hautfachärzte (Fachbegriff: Dermatologen) oder speziell geschulte Hausärzte die Oberfläche der Haut und auffällige Hautstellen mit einer speziellen Lupe (Dermatoskop). Sollte der Dermatologe einen Verdacht auf Hautkrebs durch das Hautkrebs-Screening erhalten, wird er eventuell eine Gewebeprobe (Biopsie) nehmen oder die auffällige Hautstelle unter lokaler Betäubung komplett entfernen und in ein Labor schicken. Die Heilungschancen eines früh erkannten Hautkrebses sind sehr gut.
Hautkrebsarten in der Übersicht
- Vorstufen: Aktinische Keratose und Morbus Bowen gehören zu den Krebsvorstufen. Meist erscheinen sie als harmlose Verhornungen der Haut. Eine aktinische Keratose zeigt sich meist als schuppige Hautveränderung von rötlicher oder gelbbrauner Färbung, die eher tastbar als sichtbar ist. Bei Morbus Bowen handelt es sich um flache, scharf begrenzte, aber unregelmässig geformte rötlich-schorfige Erhebungen. Einer von zehn Betroffenen entwickelt unbehandelt aus einer aktinischen Keratose ein Plattenepithelkarzinom, jeder Zwanzigste aus einem Morbus Bowen. Deshalb sollten beide Hautveränderungen durch einen Hautarzt entfernt werden. Ob dazu Cremes oder Gele in Frage kommen oder der Arzt auf physikalische, beziehungsweise chirurgische Massnahmen wie Lasertherapie oder Curettage zurückgreift, hängt davon ab, wo sich die Hautveränderungen befinden.
- Weisser Hautkrebs: Hautkrebs mit Ursprung vor allem im Hautepithel wird auch heller oder weisser Hautkrebs genannt. Dazu gehören Basalzellkarzinom (Basaliom) und Plattenepithelkarzinom (Spinaliom). Beide Krebsarten treten vor allem bei älteren Menschen auf und werden hauptsächlich durch UV-Licht ausgelöst. Sie entstehen auf den sogenannten Sonnenterrassen im Gesicht, an Unterarmen und Händen. Vorstufen sind aktinische Keratose und Morbus Bowen. Tochtergeschwulste (Metastasen) entstehen aufgrund eines Basalioms praktisch nie, ein Spinaliom kann sehr selten streuen. Die Behandlung erfolgt meist durch chirurgische Entfernung des Karzinoms.
- Schwarzer Hautkrebs: Schwarzer Hautkrebs, auch Melanom oder malignes (bösartiges) Melanom genannt, ist ein hochgradig bösartiger Tumor der Pigmentzellen. Er kann in einem frühen Stadium schon streuen und bildet dann Metastasen in Lymphknoten oder entfernteren Organen wie Leber, Haut, Lunge, Gehirn oder am Skelett. Melanome werden soweit möglich operativ entfernt. Flache Melanome mit einer Eindringtiefe von einem Millimeter sind meist gut heilbar. Bei schwarzem Hautkrebs, der schon Tochtergeschwülste gebildet hat, führen Immuntherapie und zielgerichtete Therapien («targeted therapy») heute zu den besten Erfolgen.
- Roter Hautkrebs (alternativ auch Hautlymphom, kutanes malignes Lymphom): Roter Hautkrebs ist ein Oberbegriff für seltene Formen von Hautkrebs, die entstehen, wenn sich Lymphzellen (Lymphozyten) in der Haut ansammeln und unkontrolliert wachsen. In der Schweiz erkranken jährlich etwa 100 Patienten neu. Sonneneinstrahlung spielt dabei keine Rolle, bekannte Ursache ist eine hohe Dosis an radioaktiver Strahlung. Für Hautlymphome gibt es viele Therapiemöglichkeiten, unter anderem Cremebehandlungen, Lichttherapie und chirurgische Entfernung.
- Kaposi-Sarkom: Vor allem bei Immunschwäche durch HIV-Infektion oder bei medikamentöser Unterdrückung des Immunsystems treten Kaposi-Sarkome auf. Das sind bräunliche, knotige Hautveränderungen, die meist zuerst an den Beinen erscheinen und später auf Schleimhäuten und inneren Organen (z.B. Darm) entstehen können. Zur Behandlung gibt es kein einheitliches Vorgehen. Operative Entfernung, Bestrahlung oder Kältetherapie, aber auch eine antiretrovirale Therapie können helfen.
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Ursachen, Risikofaktoren und Häufigkeit
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Die Haut ist aus mehreren Schichten aufgebaut: die Oberhaut, die Lederhaut und die Unterhaut. Die Oberhaut besteht vor allem aus der dicken Schicht mit den Stachelzellen (Keratinozyten), die nach unten von der Basalmembran oder Basalzellschicht in Richtung Lederhaut begrenzt wird. In der Basalzellschicht befinden sich auch die Pigmentzellen (Melanozyten), die Melanin produzieren, was der Haut seine Tönung verleiht und das in geringem Mass auch UV-Strahlen abhalten kann. Wichtigste Ursache für Hautkrebs ist die UV-Strahlung von Sonne und Solarium.
UV-Strahlung schädigt das Erbgut in den Hautzellen. Auch wenn sich die äusserlichen Symptome des Sonnenbrands wie Rötung oder Schmerzen wieder zurückbilden – die Haut vergisst nichts. Nach einigen Jahren häufen sich die Schäden an, sodass Hautkrebs entstehen kann. Vor allem beim hellen Hautkrebs gilt langjährige UV-Einstrahlung als wichtigste Ursache. Dies zeigt sich daran, dass vor allem der Sonne ausgesetzte Hautbereiche, die sogenannten Sonnenterrassen, von aktinischen Keratosen, Basaliomen und Spinaliomen betroffen sind. Bei Melanomen sind es dagegen vor allem Sonnenbrände in der Kindheit, die das Risiko ihrer Entstehung deutlich erhöhen.
Risikofaktoren
Menschen mit einer hellen Haut, rötlichen oder blonden Haaren und hellen Augen haben bei allen Hautkrebsarten insgesamt ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Das betrifft auch Personen, deren Immunsystem aufgrund einer Organtransplantation oder einer HIV-Infektion geschwächt ist. Bei den hellen Hautkrebsarten kommen als Risikofaktoren noch seltene Erbkrankheiten wie die «Mondscheinkrankheit» (Xeroderma pigmentosum) oder Albinismus hinzu, bei schwarzem Hautkrebs Sonnenbrände in der Kindheit und eine gehäufte Anzahl an grossen Muttermalen.
Häufigkeit
Hautkrebs ist die häufigste Krebsart unserer Zeit, wobei die Schweiz im internationalen Vergleich eine extrem hohe Anzahl an Neuerkrankungen aufweist. Bei circa 25'000 Menschen jährlich wird Hautkrebs diagnostiziert.
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Vorbeugung
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Vor allem für sehr hellhäutige Menschen empfiehlt es sich, intensive UV-Strahlen von Sonne und Solarium zu meiden (siehe auch «Sonnenbrand»). Weitere Vorsichtsmassnahmen sind:
- Meiden von Mittagssonne (zwischen 11 und 15 Uhr)
- Verzicht auf Solariumsbesuche
- Im Freien bei gutem Wetter Schatten aufsuchen, Sonnenschutzkleidung und Sonnenhut tragen
- Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor beziehungsweise UV-A- und UV-B-Schutz auftragen
- Vor allem bei Kindern auf Sonnenschutz achten
- Bei Outdoor-Berufen sich für Sonnenschutz einsetzen (Sonnensegel, Verringerung der Arbeitszeiten in der Mittagssonne)
- Alle sechs Monate: Selbst-Check
- Alle zwei Jahre: Hautkrebs-Screening
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TopPharm hilft!
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Ihr persönlicher Gesundheits-Coach kann Sie bei der Wahl eines geeigneten Sonnenschutzmittels sehr gut beraten. So weiss er, welchen Hauttyp Sie haben und welche Mittel mit welchem Lichtschutzfaktor optimal zu Ihrer Haut passen. Er gibt Ihnen Tipps, wann und wie oft Sie den Sonnenschutz auftragen sollten und welche Mengen nötig sind, damit Sie die beste Wirkung erzielen. Zudem erhalten Sie bei ihm Auskunft darüber, ob Medikamente, die Sie einnehmen, möglicherweise Ihre Haut empfindlicher für UV-Strahlung machen.
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Wirkstoffe
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