Die Anzeichen einer Grippe in der kalten Jahreszeit kennen wir alle und wissen, wie darauf zu reagieren ist: Wenn die Glieder schmerzen, Kopfschmerzen und Husten das Leben ausbremsen. Doch wie kommt es zu den Grippesymptomen im Sommer und was können wir dagegen tun?
Die «klassische» Grippe im Winter
Ein häufiger Atemwegsinfekt im Winter ist die saisonale Grippe, die durch Influenzaviren verursacht wird. Es kommt zu einer jährlichen Epidemie, meist zwischen Dezember und März.
Das plötzliche Krankheitsgefühl und anschliessendes Fieber deuten auf eine Grippe hin. Die Influenzaviren werden durch eine Tröpfcheninfektion von infizierten Mitmenschen übertragen. Auch eine Schmier- und Kontaktinfektion über Gegenstände oder Oberflächen ist möglich.
Die Influenzaviren ändern ihre Oberflächenstruktur ein oder mehrmals pro Saison. Daher muss immer wieder eine neue Immunität aufgebaut werden. Die Grippeimpfung bietet die beste Prophylaxe, da sie jährlich dem zirkulierenden Virusstamm angepasst wird. Die Impfung beugt einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf vor und trägt gleichzeitig zum Schutz des Umfeldes bei.
In den meisten Fällen verläuft eine Grippe harmlos und die akuten Symptome klingen nach fünf bis sieben Tagen wieder ab. Die Behandlung fokussiert in der Regel auf Bettruhe und die Linderung der Beschwerden.
Erkältung und Fieber im Sommer
Die Sommergrippe wird hingegen von Enteroviren verursacht, welche in der warmen Jahreszeit gehäuft zu grippeähnlichen Erkrankungen führen. Diese werden daher oft umgangssprachlich «Sommergrippe» genannt. Die Ansteckung erfolgt meist durch Kontaktinfektion von Mensch zu Mensch oder auch durch Schmierinfektionen, aber eher selten durch eine Tröpfcheninfektion. Vor allem bei schlechter Hygiene werden ausgeschiedene Viren direkt oder indirekt (z.B. über Türgriffe) auf andere übertragen.
Die Erkrankung kann auch einer Magen- Darm-Grippe ähneln, mit Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit kann 3 bis 14 Tage dauern. Die Sommergrippe mit Ohren- und Halsschmerzen, Husten, Schüttelfrost und Fieber verläuft in der Regel sehr mild und harmlos. Es gibt gegen die Sommergrippe keine Impfung. Am besten beugt man durch Hygienemassnahmen vor (siehe Auflistung links). Auch hier fokussiert die Behandlung auf Schonung und die Linderung der Beschwerden.
Der Sommergrippe vorbeugen
- Gute Händehygiene wirkt vorbeugend. Waschen Sie sich nach jedem Toilettengang die Hände gründlich mit Seife.
- Achtung vor Klimaanlagen: Die Gefahr, sich mit Enteroviren durch eine Tröpfcheninfektion anzustecken, ist erhöht, denn die Klimaanlagen verteilen mit der Luftzirkulation die Viren stärker im Raum. Meiden Sie daher Klimaanlagen und insbesondere kalte Zugluft.
- Trinken Sie genügend, am besten sind lauwarme anstatt eiskalte Getränke.
- Feuchte und verschwitzte Kleider kühlen den Körper aus. Ziehen Sie daher so bald wie möglich trockene, frische Kleider an.
- Achten Sie auf ein gesundes Immunsystem. Mit Bewegung an der frischen Luft und einer gesunden, ausgewogenen Ernährung können Sie Ihren Körper dabei unterstützen, Abwehrkräfte gegen die Sommergrippen- Viren aufzubauen. Essen Sie viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Dies hilft, einer Grippe und gleichzeitig einem Mangel an wichtigen Nährstoffen vorzubeugen.
Vergleich Sommer- und saisonale Grippe
Saisonale Grippe | Sommergrippe | |
Ursache (Erreger | Influenzaviren | Enteroviren |
Symptome | Hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, ausgeprägte Erschöpfung und Schwäche | Fieber, Schnupfen, Halsweh, Übelkeit, allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen, gelegentlich Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen |
Dauer von der Infektion bis zu | 1–4 Tage | 3–14 Tage |
Jahreszeit | Typischerweise im Herbst und Winter (November bis März) | Üblicherweise im Sommer (Juni bis September) |
Behandlung | Bettruhe, viel trinken, je nach Symptombild Mittel gegen Halsschmerzen, verstopfter Nase und/oder schmerz- und fieberlindernde Medikamente. | Ähnlich wie bei saisonaler Grippe. Zusätzlich allenfalls Wadenwickel ausprobieren. |