Es gilt aber klar festzuhalten, dass alle Konsumformen von Tabakprodukten (insbesondere die neuartigen Tabakerhitzer, «E-Zigaretten» und rauchfreie Produkte wie Snus) potentiell gesundheitsschädlich sind, alle Formen von Nikotinkonsum abhängig machen (synthetische Nikotinprodukte) und folglich die einzige, gesunde Alternative für Zigarettenrauchen ein kompletter, anhaltender und ersatzloser Rauchstopp ist.
Falls über Jahre regelmässig geraucht wird, können sich Atembeschwerden zu einer chronischen Bronchitis und weiter zu einer «Raucherlunge» (oder COPD, engl. Chronic Obstructive Pulmonary Disease) entwickeln. Weitläufig bekannt ist das hohe Lungenkrebsrisiko, zudem wird die Entstehung von weiteren Krebsarten ebenfalls begünstigt. Dazu kommen gefässschädigende Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System (z.B. «Raucherbein» oder «Schaufensterkrankheit», resp. Beingewebeschäden aufgrund von Gefässverkalkungen), Erektionsstörungen oder Arthritis. Diese Schäden können potenziell zu bleibenden Behinderungen oder gar zum Tod führen.
Schwangeren oder Frauen, welche eine Schwangerschaft anstreben, wird nachdrücklich empfohlen, sofort mit dem Rauchen zu stoppen, um die gesunde Entwicklung des Kindes und den Verlauf der Schwangerschaft nicht zu gefährden.
Die gute Nachricht: Ein Rauchstopp lohnt sich immer! Erste Regenerationsprozesse des Körpers setzen schon nach Stunden ein, werden aber anfangs oft von individuell verschieden stark ausgeprägten Entzugserscheinungen überdeckt. Die meisten dieser Beschwerden klingen üblicherweise nach ein paar Wochen ab. Ein nachhaltiger Rauchstopp ist oft ein komplexes Unterfangen (auch aufgrund von möglichen sozialen Aspekten, schwer kontrollierbaren Gewohnheiten und Reiz-Muster wie Raucherzonen mit Aschenbechern, unbewussten Handbewegungen etc.). Wichtig ist deshalb eine spezialisierte Begleitung:
- Es gibt Entwöhnungsprogramme, welche von Fachpersonen individuell angepasst werden können. Diese können die Erfolgschancen steigern.
- Die ebenfalls professionell begleitete «kognitive Verhaltenstherapie» zielt darauf ab, über individuelle Gedankentrainings und Verhaltensstrategien die Erfolgsaussichten nochmals deutlich zu steigern.
- Unterstützend zu einem Entwöhnungsprogramm können Nikotinersatzprodukte zur Verminderung der Entzugserscheinungen eingesetzt werden.
Die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen von Rauchen sind:
- Erhöhter Puls und Blutdruck
- Appetitverlust und veränderte Geschmacksempfindung
- Atembeschwerden und verminderte Leistungsfähigkeit
- Beschleunigter Alterungsprozess der Haut
- Entzugserscheinungen: starkes Rauchverlangen, Schlafstörungen, Reizbarkeit und emotionale Verstimmung
Der Tabakpflanzenwirkstoff Nikotin hat in schon sehr geringen Mengen berauschende, stimulierende und aufputschende Eigenschaften. Seine Wirkung entfaltet sich im Hirn und führt zu einem ähnlichen Suchtpotential wie beispielsweise Heroin. Bei langfristigem Zigarettenkonsum führt die hohe Exposition von giftigen Rauchbestandteilen zu Atemwegsschäden, welche das Lungengewebe nicht mehr regenerieren kann. Grundsätzlich können so in jedem Organ Entzündungen oder andere Schäden auftreten.
- Falls nötig, kann eine medizinische Abklärung und professionelle Unterstützung weiterhelfen.
- Erfolgsmeldungen und Erfahrungen von Freunden und Bekannten in ähnlichen Situationen können motivieren und Orientierung geben.
- Sport und Bewegung
Schon gewusst?
Ein Rauchstopp lohnt sich immer! Denn für die letzte Zigarette ist es nie zu spät.
Nachhaltige Effekte eines Rauchstopps
Zeit seit Rauchstopp | Potentieller Effekt |
20 Minuten | Puls und Körpertemperatur normalisieren sich |
8 Stunden | Sauerstoffgehalt im Blut normalisiert sich |
24 Stunden | Kohlenmonoxid wird ausgeschieden |
2 Tage | Geruchs- und Geschmackssinn werden feiner |
3 Monate | Durchblutung und Lungenfunktion werden messbar besser, Muskeln leistungsfähiger |
9 Monate | Husten lässt nach |
5 Jahre | Magenkrebsrisiko (im Vergleich zum Raucher) halbiert |
10 Jahre | Lungenkrebsrisiko (im Vergleich zum Raucher) halbiert |
15 Jahre | Herzinfarktrisiko normalisiert sich |
Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.