Halsweh, Schnupfen und Husten: Das kennen wir alle. Erwachsene sind im Durchschnitt ein- bis dreimal pro Jahr erkältet, Kinder sogar bis zu zehnmal pro Jahr. Erkältungen sind wahrscheinlich die häufigsten Infektionskrankheiten beim Menschen. An Grippe erkranken wir dagegen seltener. Sie wird von anderen Erregern, den Influenzaviren, verursacht.
Täglich grüsst das Erkältungsvirus
Halsweh, Schnupfen und Husten: Das kennen wir alle. Erwachsene sind im Durchschnitt ein- bis dreimal pro Jahr erkältet, Kinder sogar bis zu zehnmal pro Jahr. Erkältungen sind wahrscheinlich die häufigsten Infektionskrankheiten beim Menschen. An Grippe erkranken wir dagegen seltener. Sie wird von anderen Erregern, den Influenzaviren, verursacht. Wie sich der typische Verlauf einer Erkältung von einer Grippe unterscheidet und was Sie zur Vorbeugung, Behandlung und Heilung beitragen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wussten Sie das?
Wir sind mit vielen Viren im Kontakt 
Mehr als 200 verschiedene 
Erkältungsviren aus unterschiedlichen Virusfamilien sind das Jahr über 
im Umlauf. 
Erst seit den 1930er Jahren weiss man, wie Viren aussehen 
Damals wurde das sogenannte Elektronenmikroskop erfunden. Mit diesem 
kann man die Hülle der Viren abbilden. Diese sind für ein Lichtmikroskop
 zu klein. 
Unterkühlung ist nicht gleich Erkältung 
Kälte allein macht noch keine Erkältung. An kalten Körperstellen verringert sich zwar die Durchblutung und die Immunabwehr wird dadurch geschwächt. Für eine Infektion braucht es jedoch zusätzlich Erkältungs- oder Grippeviren. Das Frösteln, von dem viele zu Beginn einer Erkrankung berichten, ist bereits das erste Symptom der Infektion.
Erkältung und Grippe
Die Erkältungs- und Grippeviren gelangen über die Luft oder unsere Hände auf die Gesichtshaut, in die Nase, den Mund und die Augen. Unser Immunsystem erkennt und zerstört die allermeisten Viren. Oft merken wir nichts von solchen symptomfreien Infektionen. Bei vielen mit Grippeviren angesteckten Personen bilden sich keine oder nur milde Symptome. Bei anderen beginnen die Viren mit der Vermehrung in den Atemwegsgeweben, bevor eine erste Immunabwehr sie stoppen und zerstören kann.
Die geschädigten Atemwegsschleimhäute sind ein guter Nährboden für Bakterien. Darum können sich als Folge einer Grippe oder auch einer Erkältung zusätzliche bakterielle Infektionen entwickeln, die möglicherweise ernstzunehmende Komplikationen auslösen (z.B. Lungen- oder Mittelohrentzündungen). Gegen viele Bakterien gibt es Medikamente: die Antibiotika. Diese wirken jedoch nicht gegen Viren. Deshalb ist es wichtig zu wissen, ob Viren oder Bakterien die Ursache für eine Erkrankung sind.
Virale oder bakterielle Entzündung?
Der Spiegel eines spezifischen Eiweisses im Blut, das C-reaktive Protein (CRP), hilft Gesundheitsfachpersonen bei der Unterscheidung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen.
Wir können auch im Sommer erkältet und «grippig» sein. Eindeutig häufiger erkranken wir jedoch im Winter, zwischen Dezember und März. Doch wieso gibt es diese saisonalen Wellen?
In der kalten Jahreszeit halten wir uns die meiste Zeit in geheizten Räumen auf. Dadurch übertragen wir eher Viren als im Sommer. Zusätzlich trocknen die Haut und die Schleimhäute aus, und auch der Vitamin-D-Spiegel sinkt in den dunklen Wintermonaten. Beides kann die Immunabwehr des Körpers schwächen.
Wie reagiert unser Körper auf saisonale Grippeviren?
Im Laufe der Infektion bildet unser Immunsystem eine spezifische Abwehrreaktion, die in Gedächtniszellen gespeichert wird. Bei einem erneuten Kontakt mit derselben Virusvariante kann diese spezifische Abwehr sofort hochgefahren werden und es zeigt sich eine Immunität. Je mehr Personen eine Immunität zur zirkulierenden Virusvariante haben, desto weniger kann sich diese in der Bevölkerung verbreiten und entsprechend verebbt diese Welle. Das Virus kann jedoch seine Struktur ändern, weshalb die im Immungedächtnis gespeicherte Abwehr nicht mehr funktioniert und eine neue spezifische Immunantwort gefunden werden muss. So entstehen laufend neue Grippewellen. Darum muss man sich jedes Jahr neu gegen die aktuellen Grippeviren impfen lassen, um den vollen Schutz zu haben.
Saisonale Grippeimpfung
Die Grippeimpfung basiert auf den aktuellen Influenzaviren. Idealerweise lassen Sie sich kurz vor der Grippesaison impfen, also ab Oktober. Die Impfung reduziert das Risiko einer Ansteckung und eines schwerwiegenden Verlaufs, wenn es dennoch zu einer Grippe kommt.
Empfohlen wird die Impfung insbesondere:
- Frühgeborenen
- Schwangeren
- Personen mit chronischen Erkrankungen
- Betreuenden und Gesundheitsfachpersonen
- Personen ab 65. Jahren
Je besser wir zu unserer Gesundheit schauen, desto günstigere Voraussetzungen haben wir, um eine Erkältung oder Grippe zu überstehen. So lästig und anstrengend vorbeugende Massnahmen sein können: Vieles weist darauf hin, dass sich unser Immunsystem durch diese stärken kann. Sowohl Gesunde wie besonders gefährdete Personen tun gut daran, sich für die nächste Grippewelle zu wappnen. Denn bereits eine Erkältung kann insbesondere bei älteren Menschen zu einer mühseligen Angelegenheit werden.
Gesunder Lebensstil
Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung drinnen oder noch besser draussen an der frischen Luft und genügend Schlaf stärken unsere Gesundheit und unsere Immunabwehr.
Gut zu wissen
Ansteckungsrisiko verkleinern 
Die Virenkonzentration in öffentlichen Räumen verringern: Erkrankte 
bleiben zu Hause, bis sie einen Tag ohne Medikamente fieberfrei und ihre
 Symptome deutlich abgeflacht sind. Lüften Sie Räume auch bei der Arbeit
 mehrmals am Tag gründlich. 
Übertragungen verringern 
Personen mit Symptomen niesen und husten in die Armbeuge und benutzen
 Taschentücher nur einmal. Sie halten einen Abstand von mindestens 
eineinhalb Metern zu anderen und vermeiden Körperkontakt. 
Atemschutzmasken haben auch bei Erkältungen und Grippe einen 
Schutzeffekt. 
Viren zerstören 
Schon fünfmal pro Tag gründlich die Hände zu waschen reduziert das 
Ansteckungsrisiko enorm. Seife zerstört Viren ebenso gut wie 
alkoholbasierte Desinfektionsmittel und macht sie damit unschädlich. 
Reinigen Sie dabei auch die Haut unter den Fingernägeln und -ringen. 
Schleimhäute unterstützen 
Die Nasenschleimhaut können Sie mit mildem Salzwasser feucht halten. Mit viel Flüssigkeit und wirkstofffreien Bonbons, die den Speichelfluss anregen, unterstützen Sie die Barrierefunktion der Schleimhäute.
Schonen und schlafen
Dabei kann sich Ihr Körper am besten auf die Abwehr der Viren 
konzentrieren. Strengen Sie sich nicht zu sehr an, machen Sie ausgiebige
 Pausen und achten Sie auf eine gute Schlafhygiene wie beispielsweise 
weniger Bildschirmzeit kurz vor dem Schlafengehen. Zudem werden leichte 
Mahlzeiten, ein massvoller Alkohol- und Koffeinkonsum sowie ein 
Rauchstopp empfohlen. 
Ausreichend trinken
Während einer Grippe verlieren wir viel Flüssigkeit. Trinken Sie 
deshalb mindesten zwei Liter pro Tag, idealerweise ungesüssten Tee. Ihr 
Urin sollte hell und klar sein. 
Lüften und die Luft befeuchten 
Eine höhere Luftfeuchtigkeit tut den gereizten Schleimhäuten gut. Vergessen Sie aber nicht, regelmässig zu lüften. 
Symptome lindern 
In der Schul- und Komplementärmedizin gibt es bewährte Mittel zur 
Linderung von Erkältungs- und Grippesymptomen: Globuli, Tropfen, Sirup, 
Tabletten, Zäpfchen, Mittel zum Inhalieren oder Einreiben und für 
Wickel. Es hat mich erwischt – was nun?
Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe 
Diese benötigt der Körper für die Immunabwehr. Fragen Sie in Ihrer 
Apotheke, welche Produkte in Ihrem Fall empfohlen werden. Die Vitamine C
 und D sowie der Mineralstoff Zink tragen zu einem normal 
funktionierenden Immunsystem bei. 
Rat holen 
Falls Sie grippeähnliche Symptome bemerken, bleiben Sie zu Hause. Fragen Sie Ihre Apothekerin oder Ihren Hausarzt bei beunruhigenden oder sich verschlimmernden Symptomen um Rat.
Bei Schnupfen 
Inhalieren Sie zwei- bis viermal täglich 10 bis 15 Minuten mit heissem Wasserdampf um die 45 °C. Das löst den Schleim, hilft beim Abschwellen und öffnet dadurch die Nase. Ein heisses Erkältungsbad hat einen ähnlichen Effekt. Kinder inhalieren mit mildem Salzwasser oder Kamillenextrakt, aber nicht mit ätherischen Ölen. Es gibt Nasensprays und -tropfen zum Abschwellen der Schleimhaut. Diese Mittel darf man maximal fünf bis sieben Tage einsetzen. Die gereizte und gerötete Haut um die Nase pflegen Sie mit einer rückfettenden Salbe.
Bei Schluckbeschwerden und Halsschmerzen
Verschiedene Lutschtabletten wirken schnell. Zusätzlich gibt es eine 
grosse Auswahl an schmerzlindernden Gurgellösungen und Erkältungstees. 
Bei Heiserkeit
Geschwollene Stimmbänder tönen heiser. Schonen Sie diese, indem Sie so wenig wie möglich reden. Es kann auch der gesamte Kehlkopf entzündet sein. Melden Sie sich bei beunruhigendem Ausmass oder anhaltender Stimmlosigkeit bei der Hausärztin bzw. beim Hausarzt.
Bei Husten
Manche Medikamente, auch pflanzliche, reduzieren den Hustenreiz. Dies
 ist insbesondere nachts sinnvoll, um schlafen zu können. Tagsüber kann 
man mit schleimlösenden Mitteln das Abhusten der Sekrete aus der Lunge 
und der Luftröhre unterstützen. 
Bei Fieber 
Die erhöhte Temperatur beschleunigt die Arbeit des Immunsystems. 
Darum ist bei leicht erhöhten Temperaturen kein Medikament dagegen 
notwendig. Fiebersenkende Medikamente bei Grippe lindern meist 
zusätzlich Schmerzen. Viele fühlen sich wohler, wenn die Schmerzen und 
das Fieber abnehmen. Auch kühlende Wadenwickel können helfen. 
Bei Kopf- und Gliederschmerzen 
Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach geeigneten Medikamenten. Manchen Erwachsenen hilft auch das Einreiben von China-Kopfwehöl auf der Stirn.
Ingwerwurzel
Sie wird zur Reduktion von Keimen, Entzündungen und Schmerzen 
eingesetzt. Die wertvollen Inhaltsstoffe sind unter der Schale. Frischen
 Ingwer sollte man darum sparsam schälen. Zubereitungstipp: Giessen Sie frischen Ingwer mit Kamillentee auf. 
Hühnersuppe
Sie enthält wichtige Mineralstoffe, Eiweisse und Vitamine und ist leicht verdaulich. Zudem nimmt man damit Flüssigkeit zu sich und atmet beim Essen warme Dämpfe ein. Kein Wunder gehört sie bei vielen zu den bewährten Hausmitteln bei Erkältung und Grippe.
Weitere Hausmittel
• Honigmilch: reizlindernd bei Halsschmerzen/Husten
• Essigstrümpfe: zur Fiebersenkung
• Quarkwickel: wirkt abschwellend bei Halsschmerzen
• Zwiebelwickel: entzündungshemmend bei einer Erkältung
Bitte beachten!
Besprechen Sie mit Ihrer Apothekerin bzw. Ihrem Apotheker, was Sie beachten müssen:
• wenn Sie schwanger sind;
• wenn Sie über 70 Jahre alt sind;
• wenn Sie mit einer chronischen Krankheit leben;
•
 bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen: Ätherische Öle und bestimmte 
andere Wirkstoffe können bei ihnen gefährliche Reaktionen auslösen.
Die Krankheit «Coronavirus Disease 2019» (Covid-19) wird vom Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht.
Symptome
Covid-19 kann sehr vielfältige Krankheitszeichen zeigen, die z.T. einer Grippe ähneln (siehe Seite 4/5). Zusätzlich kann es zu einem plötzlichen Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns kommen. Die Anzeichen können unterschiedlich ausgeprägt sein.
Vorbeugung 
Seit 2021 stehen Impfstoffe zur Verfügung. Sie reduzieren sowohl das Risiko einer Infektion als auch für einen schweren Verlauf. Die aktuellen Impfempfehlungen des BAG sowie weitere Informationen rund um Covid-19 finden Sie auf bag.admin.ch.
TopPharm Dienstleistungen
Vertiefte Abklärung bei Erkältungs-/Grippesymptomen
Symptome wie Gliederschmerzen, Fieber, Halsschmerzen, Husten, 
Ohrenschmerzen oder eine verstopfte/laufende Nase können verschiedene 
Ursachen haben. Damit Sie die Symptome gezielt behandeln können, ist oft
 eine Abklärung sinnvoll, ob die
Grippe- und Erkältungssymptome eine 
virale oder bakterielle Ursache haben. Für eine medizinische 
Erstabklärung können Sie die Apotheke aufsuchen – dort werden Sie 
unkompliziert und diskret beraten. Bei Bedarf können in bestimmten 
Apotheken
auch weiterführende Messungen (z.B. Entzündungswert) 
durchgeführt werden und Sie erhalten noch vor Ort das richtige 
Medikament - gegebenenfalls auch ein rezeptpflichtiges. 
Bitte beachten Sie, dass Erkältungs- und Grippesymptome auch auf eine Infektion mit dem Coronavirus hinweisen können. Ihre Apothekerin bzw. Ihr Apotheker berät Sie gerne, ob ein Test zur Abklärung bei Ihnen sinnvoll ist.
Grippeimpfung
Die jährliche Grippeimpfung bietet einen guten Schutz vor der 
Ansteckung und reduziert die Gefahr von möglichen Komplikationen bei 
einer Erkrankung. Ausserdem schützen Sie als geimpfte Person auch Ihre 
Angehörigen und Mitmenschen vor
der Übertragung von Grippeviren. Die 
Grippeimpfung wird besonders für Personen mit einem erhöhten 
Komplikationsrisiko bei einer Grippeerkrankung empfohlen (z.B. Menschen 
ab 65 Jahren und Personen mit bestimmten Formen einer chronischen 
Krankheit) sowie auch Personen, die im Rahmen ihrer privaten oder 
beruflichen Tätigkeiten regelmässigen Kontakt mit solchen Personen 
haben.
Covid-19-Impfung
Eine Impfung gegen das Coronavirus bietet für mehrere Monate einen 
verbesserten Schutz vor einer schweren Erkrankung für besonders 
gefährdete Personen. Die Impfung wird deshalb vom BAG empfohlen für alle
 ab 65 Jahren, Personen ab 16 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen oder
 Trisomie 21 sowie schwangere Personen. Allen anderen Personen empfiehlt
 das BAG keine Impfung mehr. Fragen Sie in Ihrer spezifischen TopPharm 
Apotheke nach, ob die Covid-19-Impfung angeboten wird*. 
*Impfungen
 in Apotheken sind kantonal reglementiert. Es kann sein, dass 
Schwangere, Kinder oder auch Personen mit bestimmten Vorerkrankungen 
oder über 65-Jährige sich nicht in der Apotheke impfen 
lassen können. Bitte besprechen Sie in dem Fall mit Ihrer Ärztin oder 
Ihrem Arzt, wo eine Impfung möglich ist.
Die Gesundheitsbroschüre Wie schützen wir uns vor Erkältung und Grippe? gibt es kostenlos in jeder TopPharm Apotheke und hier zum Herunterladen.
Stand der Informationen: Dezember 2024
