In der Sauna kommt der Kreislauf auf Touren. Das Wechselbad zwischen heiss und kalt stärkt die Abwehrkräfte und bringt den Körper ins Gleichgewicht.

Ein starkes Immunsystem erweist sich im Winter als bester Schutz gegen Erkältungen, verstopfte Nebenhöhlen und Grippe. Wer während der kalten Jahreszeit regelmässig die Sauna besucht, tut sich Gutes: Schwitzen stärkt die Abwehrkräfte, fördert den Kreislauf und wirkt sich entspannend auf Körper und Seele aus. Der Wechsel von kalt und heiss führt zu einer Balance. In Finnland, wo das Saunieren eine lange Tradition hat, gehört der Gang zur Schwitzstube, so der deutsche Begriff für Sauna, zum Alltag. Man sagt dort, Saunieren haltet den Winterblues in Schach.

Im Hinblick auf einen Saunabesuch lohnt es sich, einige Regeln zu beachten. Wichtigster Punkt: Nur wer ausgeruht ist, sollte in die Kabine gehen, denn die Hitze belastet das Herz-Kreislauf-System. Um den Körper gut vorzubereiten, sollten Sie rund zwei Stunden zuvor etwas Leichtes essen. Vor dem eigentlichen Saunagang heisst es dann: duschen und abtrocknen. Trockene Haut schwitzt nämlich schneller als feuchte. Auch ein warmes Fussbad bietet sich an, da es den Körper auf die Wärme in der Sauna vorbereitet.

Gut für den Stoffwechsel

Der Saunagang besteht aus drei Phasen: Hitze, Abkühlung und Entspannung. Die erste Hitzephase dauert acht bis zehn Minuten. Hängt man später eine zweite oder dritte Runde an, kann die Zeitspanne auf eine Viertelstunde erhöht werden. Wer zum ersten Mal in der Schwitzstube sitzt oder liegt, sollte es langsam angehen und mit niedrigen Temperaturen starten. Auf den unteren Bänken ist es mit 50 bis 60 Grad etwas weniger heiss, da Hitze steigt. Ganz oben treffen sich die Routinierten, da erreicht das Thermometer bis zu 110 Grad. Das Herz-Kreislauf-System arbeitet nun auf Hochtouren. Einiges kommt in Gang: Die Poren öffnen sich und die Blutgefässe erweitern sich. Durch die erhöhte Temperatur und die Schweissproduktion werden Giftstoffe aus dem Innern nach aussen geleitet, was den Stoffwechsel anregt. Das Schwitzen kurbelt zudem die Zellerneuerung der Haut an.

Gesunder Kälteschock

Den Übergang zur nächsten Phase gilt es, sanft einzuleiten. Aufrecht hinsetzen, die Beine bewegen – und dann langsam raus aus der Sauna. Nun ist Abkühlung angesagt. Es fühlt sich in diesem Moment erquickend an, ein paar Schritte an der frischen Luft zu gehen und durchzuatmen. Im Anschluss folgt die kalte Dusche. Auch bei diesem Schritt ist Vorsicht geboten, denn der angeregte Kreislauf darf nicht überfordert werden. Zunächst führt man den Duschstrahl vom rechten Fuss übers Bein bis hin zum Arm und dann zur linken Körperseite hinüber. Die Herzregion und der Kopf werden erst zuletzt abgekühlt. Zugegeben: Der Kälteschock kostet Überwindung. Es ist jedoch genau dieser Kontrast zwischen den Temperaturen,der das Saunieren gesund macht.

Dem Körper Ruhe gönnen

Mindestens so lange wie die Hitzephase sollte die Ruhezeit dauern. In einen Bademantel eingehüllt, dürfen Sie gut und gerne eine halbe Stunde lang die Augen schliessen, die Seele baumeln lassen und entspannen. Der Körper sollte während dieser Zeit jedoch nicht zu sehr abkühlen. Manche vertiefen sich gerne in ein Buch oder hören Musik und sorgen auf diesem Weg für geistige Nahrung. Essen und Trinken sind während des Saunabesuchs hingegen nicht angebracht, da sie den Entschlackungsprozess beeinträchtigen. Ein Schluck Wasser liegt bei Bedarf jedoch drin. Nach der Ruhephase kann erneut mit Phase eins gestartet werden. Für zwei bis drei Saunagänge sollten Sie rund zwei Stunden einplanen. Zum Schluss benötigt die Haut eine sanfte Pflege. Wer eine nährende Creme aufträgt, fühlt sich zudem belebt. Da beim Schwitzen viel Flüssigkeit abgesondert wird, ist es ein Muss, nach dem Saunabesuch viel zu trinken.

Die wichtigsten Saunaregeln im Überblick

  1. Gehen Sie nur in die Sauna, wenn Sie sich fit fühlen.
  2. Bei Erkältung, Fieber oder akuten Entzündungen ist Saunieren nicht angesagt, da die Hitze den Körper zu stark strapaziert.
  3. Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten die Sauna meiden, da die Belastung zu gross ist. Das Gleiche gilt auch bei Nierenproblemen.
  4. Nach dem Saunabesuch ist Trinken angesagt: Mineralwasser, Tee oder leichte Fruchtsäfte gleichen den Flüssigkeitshaushalt aus.
  5. Alkohol ist vor, während und nach dem Saunieren Tabu, da dieser den Kreislauf belastet.
  6. Achten Sie immer auf Ihr Körpergefühl. Fühlen Sie sich unwohl, verlassen Sie die Sauna.