Verstopfungen treten in den meisten Fällen akut auf, das heisst, sie verschwinden unter angezeigten Massnahmen nach Tagen wieder. Manchmal können jedoch auch langanhaltende (chronische) Verstopfungen auftreten.

In erster Linie basiert die Behandlung einer Verstopfung auf einer Umstellung der Ernährung und eine Vermeidung möglicher Auslöser (siehe unten). Zusätzlich können Ballaststoff-Präparate eingenommen werden. Diese bestehen aus unverdaulichen Nahrungsfasern, welche im Darm aufquellen und so eine Regulierung des Stuhlgangs bewirken sollen. Falls dies nicht ausreicht, können Abführmittel, sogenannte «Laxantien», verordnet werden, welche über verschiedene Wirkmechanismen die Darmentleerung stimuliert.

Meist spricht man von einer Verstopfung bei:

  • weniger als drei Stuhlgänge pro Woche
  • einer festeren Stuhlkonsistenz, welche ein starkes Pressen erfordert
  • einem geringen Stuhlvolumen
  • Unvollständige und unregelmässige Entleerung
  • Häufig treten Verstopfungen zusammen mit Blähungen und Bauchschmerzen auf
  • bei chronischer Verstopfung halten die Beschwerden länger als 3 Monate an.

Chronische Verstopfungen sollten von einer Gesundheitsfachperson abgeklärt werden.

Die genaue Ursache einer Verstopfung ist oft unklar.

Jedoch können folgende Faktoren als Auslöser oder Förderer in Frage kommen (Auswahl):

  • Ballaststoffarme Ernährung (z.B. Fast Food)
  • Geringe Flüssigkeitszufuhr
  • Bewegungsmangel
  • Stress und veränderter Alltags-Rhythmus
  • Medikamente, beispielsweise: Opiate, Eisenpräparate oder auch Abführmittel-Missbrauch

Insbesondere bei chronischer Verstopfung kann auch eine ernst zu nehmende Grunderkrankung vorliegen, welche zu einer Behinderung der Darmfunktion führt, beispielsweise Tumorerkrankungen, → DivertikulitisDiabetes oder Störungen des Nervensystems wie → Schlaganfälle.

Bis zu 15% der Bevölkerung hatten schon einmal eine chronische Verstopfung. Mit zunehmendem Alter leidet man vermehrt darunter. Generell sind Frauen etwas häufiger betroffen als Männer.

  • Trinken Sie genügend! (mindestens 1.5 bis 2 Liter pro Tag)
  • Essen Sie ausreichend Gemüse, Salate und Trockenobst. Auch Vollkornprodukte sind geeignet.
  • Fruchtsäfte, Sauerkraut und getrocknete Feigen oder anderes Trockenobst wirkt leicht abführend.
  • Bewegen Sie sich regelmässig.

Schon gewusst?

Darmverschluss («Ileus») bezeichnet die meist vollständige Blockade der Darmpassage, entweder durch mechanische Fremdkörper (z.B. Gallensteine) oder durch eine «Darmlähmung» (beispielsweise eine → Bauchfellentzündung).

Dies äussert sich durch Bauchschmerzen, Blähsucht, Erbrechen und Stuhlverhalt, also eine Art Extremform der Verstopfung. Darmverschlüsse sind medizinische Notfälle und sollten sofort durch eine Gesundheitsfachperson abgeklärt werden.

Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.