In den allermeisten Fällen ist dies genetisch bedingt und stellt insbesondere bei Männern ein normaler Alterungsprozess dar. Daneben gibt es jedoch fast unzählige weitere Gründe für gesteigerten Haarausfall, welche von hormonellen Veränderungen, Infektionen, Fehlernährungen, Haut oder anderen Grunderkrankungen, Umweltgiften, Medikamenten oder Allergien herrühren können. Manchmal können es auch einfach eine unverträgliche Hautpflege, anhaltender Stress oder der Frühling sein, die den normalen Haarausfall verstärken können.
Wichtige Formen sind:
- Erblich bedingter Haarausfall («Alopezia androgenetica») betrifft fast jeden Mann in unterschiedlichem Masse, aber auch ca. jede fünfte Frau.
- Kreisrunder Haarausfall («Alopezia areata») setzt plötzlich in einem kreisförmigen oder ovalen Bereich der Kopfhaut ein, wobei dessen Ursache nicht völlig geklärt ist.
Zahlreiche Produkte wie Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel sind frei verkäuflich gegen Haarausfall verfügbar. Ein klinischer Wirksamkeitsnachweis ist aber nicht überall gegeben. Zusätzlich können Arzneimittel zur äusseren Anwendung bei erblich bedingtem Haarausfall verschrieben werden, welche die Regeneration und Wachstumsphase von noch nicht verlorenen Haarbälgen stimulieren kann. Diese müssen jedoch grundsätzlich fortwährend angewendet werden.
Eine Haartransplantation kann möglich sein, ist aber sehr aufwändig.
Symptome und Diagnose
- Verlust von ≥ 200 Haaren täglich
Bei erblich bedingtem Haarausfall;
- Beim Mann bilden sich die Haargrenzen auf der Stirn und beim Hinterkopf zurück
- Bei Frauen tritt eine weniger genau lokalisierte Ausdünnung auf.
Bei kreisrundem Haarausfall ist ein kreisförmiger oder ovaler Bereich der Kopfhaut betroffen.
Es gibt mikroskopische Methoden, Haarwurzeln direkt zu untersuchen. Oft ist eine genau Analyse der Blutwerte und der eingenommenen Medikamente noch aufschlussreicher.
Ursachen, Risiko und Relevanz
Die genaue Ursache ist abhängig von der Art der Alopezie.
Die Basis von Kopfhaaren, die sogenannten Haarbälge oder «Haarfollikel», produzieren phasenweise (im «Haarzyklus») neue Haare. Wenn die normale Abfolge zwischen Ruhe- und Wachstumsphase gestört ist, verdünnt sich die Behaarung. Wenn ein Haarfollikel abstirbt, ist dessen Haarproduktion nicht wieder herstellbar.
Erblich bedingter Haarausfall wird durch Androgene (also männliche Sexualhormone) ausgelöst und gilt nur bei Frauen als Krankheit. Es kommt mit dem Alter (nach den Wechseljahren der Frau) zu einer Schrumpfung der Haarfollikel und einer Ausdünnung der Haare.
Was Sie tun können
- Ernähren Sie sich reichhaltig und ausgewogen (Qualität vor Quantität)
- Vermeiden Sie soweit möglich langanhaltende Stresssituationen
Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.