In den Schweizer Wäldern trägt eine von 100 Zecken das Virus. Zecken können in der gesamten Schweiz unterhalb von 1’500 m ü. M. vorkommen.
Das FSME-Virus kann nicht direkt bekämpft werden. Behandelt werden lediglich allfällige Symptome. Man kann einer FSME jedoch effektiv mit der Zeckenimpfung vorbeugen. Diese eignet sich für Kindern ab einem Alter von sechs Jahren und Erwachsenen, die sich oft in der Natur aufhalten. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mit dem FSME-Virus harmlos. Nach ca. zwei Wochen kann sich jedoch bei etwa einem Drittel der Infizierten eine erste Krankheitsphase mit grippeähnlichen Beschwerden zeigen. Nach ein paar symptomfreien Tagen kann es zu einer zweiten, schwereren Krankheitsphase u.a. mit hohem Fieber kommen. Daraus können bleibende Schäden hervorgehen und im schlimmsten Fall kann die Erkrankung tödlich enden.
Nach 10–14 Tagen:
Erhöhte Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen
Nach weiteren 20 Tagen:
Hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Nackensteifigkeit
Mögliche Langzeitbeschwerden sind Müdigkeit, Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen oder Lähmungserscheinungen.
Das Virus ist relativ schwer nachweisbar. Deshalb wird zur Diagnose nach sog. Antikörpern gesucht, also Eiweisse, welche unser Immunsystem zur Bekämpfung des Virus ausschüttet.
Zecken tragen das FSME-Virus in der Speicheldrüse, weshalb dieses nach einem Zeckenstich rasch in unsere Blutbahn übergeht.
- Bei etwa 10 % der Erkrankten kommt es zu einem Befall verschiedener Organe. Falls das Nervensystem betroffen wird, spricht man von einer Hirnhautentzündung (folglich «Enzephalitis»)
- Etwa ein Drittel der Hirnhautentzündungen haben Langzeitbeschwerden zur Folge
- Ca. 1 % der Betroffenen stirbt an einer FSME
In der Schweiz schwanken die Fallzahlen zwischen 100 und 250 Fällen pro Jahr, Tendenz stark steigend.
- Mit der Zeckenimpfung beugen Sie einer FSME-Erkrankung vor.
- Meiden Sie möglichst das Unterholz von Wäldern sowie direkten Kontakt mit hohem Gras und Sträuchern. Laufen Sie möglichst in der Mitte von Waldwegen.
- Suchen Sie Ihren Körper nach jedem Aufenthalt in der Natur, vor allem im Wald, nach Zecken ab. Entfernen Sie Zecken sofort und fachgerecht.
- Tragen Sie bedeckende Kleidung und geschlossene Schuhe. Es gibt Zeckenschutzmittel, sogenannte «Repellents», welche Zecken abstossen. Tragen Sie diese auf unbedeckte Hautstellen und/oder Kleidung auf.
FSME versus Borreliose; Was sind die wichtigsten Unterschiede?
FSME - Infektion mit | Borreliose - Infektion mit dem | |
Mögliche erste Anzeichen | Grippeähnliche Symptome nach 10-14 Tagen | Wanderröte: Bei einem Teil der Infizierten zeigt sich nach ca. 1 Woche ein ausbreitender roter Ring um die Stichstelle. |
Kann man behandeln? | Lediglich Symptombehandlung | Ärzte können Antibiotika gegen Borreliose verschreiben |
Kann man impfen? | Ja | Nein |
Wichtig! | Zeckenimpfung und sich nach Zecken absuchen | Zecken sofort entfernen und Stichstelle und -datum dokumentieren |
Schon gewusst?
Um eine Infektion möglichst zielgerichtet zu behandeln, ist es absolut zentral, zwischen Viren und Bakterien unterscheiden zu können. Dies sind die grundlegendsten Unterschiede:
Viren | Bakterien | |
"Biologischer" Unterschied | Viren müssen eine geeignete Wirtszelle infizieren, um zu überleben. | Bakterien sind lebende Organismen (Einzeller) und können sich potentiell ausserhalb eines Wirts vermehren. |
Mögliche Infektionswege | Tröpfchen-, Schmier- oder Kontaktinfektionen → Die Verbreitung kann bei Viren potentiell extrem schnell sein | Ebenfalls Tröpfchen-, Schmier- oder Kontaktinfektionen → Gewisse Bakterien können über Jahre bei unwirtlichen Bedingungen überdauern |
Kann man sie bekämpfen? | Für gewisse Viren (z.B. das Herpes-simplex-virus) gibt es sogenannt antivirale Wirkstoffe, welche direkt die Vermehrung eines bestimmten Virus hemmen. Diese müssen ärztlich verschrieben werden. | Antibiotika hemmen Bakterien direkt. Jedoch jeweils nur gewisse Bakterien. Diese müssen ärztlich verschrieben werden, da bei unsachgemässer Anwendung Bakterien resistent werden können. |
Kann man impfen? | Teilweise ja; z.B. bei Influenza- oder Polioviren | Ebenfalls z.T. ja; beispielsweise Tetanus |
Beispiele | Erkältungen, Grippe, FSME | Bakterielle Lungen- und Mittelohrentzündungen, Borreliose |
Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.