Bestimmt haben Sie sie auch schon gesehen: die farbigen Klebebänder an Rücken, Beinen oder Armen von Sportlern. Das sind sogenannte Kinesiotapes. Die Streifen stammen ursprünglich aus der japanischen Heilkunde und kommen unter anderem bei Muskelverspannungen oder instabilen Gelenken zum Einsatz.
Wie funktionieren Kinesiotapes?
Im Spitzensport sind die elastischen Pflaster schon lange bekannt – mittlerweile sind sie auch bei der breiten Bevölkerung angekommen. Kinesiotapes sollen etwa gleich dick und elastisch wie unsere Haut sein und sich an unsere Bewegungen anpassen. Die Tapes bestehen aus Baumwolle, Elastan und Acrylkleber. Weil sie auf angewinkelte Gelenke angebracht werden, bilden die Tapes auf der Haut kleine Rümpfe (sogenannte Convulsions). Es wird angenommen, dass sich bei Bewegung eine kleine Sog- respektive Zugwirkung auf die sogenannten Lymphgefässe (Flüssigkeitskanäle für die Entgiftung) und auf die Sinneszellen für mechanische Reize bildet. Dadurch sollen sich Durchblutung und Lymphfluss verbessern und gleichzeitig die Schmerzwahrnehmung gelindert werden.
Die Wirkung von Kinesiotapes ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt. Dennoch gibt es Anwenderinnen und Anwender, die nach eigenen Angaben von einem schmerzreduzierterem und allgemein besserem Bewegungsgefühl profitierten.
Weniger Druck, mehr Stabilität
Kinesiotapes
werden bei verschiedenen Beschwerden des Bewegungsapparats an gewendet:
Gelenkschmerzen, Muskelverletzungen oder Schwellungen und Lymphstau
zählen dazu. So haben beispielsweise beim Tennisarm einseitige
Bewegungen die Sehnen gereizt. Das Kinesiotape kann helfen, das
Reizempfinden zu reduzieren. Ein Tape kann auch die Ruhigstellung der
Muskeln und Gelenke unterstützen und ihnen mehr Stabilität verleihen,
etwa beim anfälligen und überlasteten Knie. Es soll auch körpereigene
Selbstheilungs- und Stoffwechselprozesse anregen. Oder aber es löst
Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich.
Sind wir verspannt, kann die betreffende Stelle nämlich ganz schön schmerzen. Die natürliche Reaktion darauf ist, sich weniger zu bewegen – was oftmals kontraproduktiv ist. Wem die Kinesiotapes gegen die Schmerzen helfen, wird tendenziell lockerer, bewegt sich wieder mehr und kann die Verspannungen im Optimalfall abbauen. Es existiert eine Vielzahl an verschiedenen Taping-Techniken. Sprechen Sie am besten mit einer Fachperson: Gemeinsam können Sie entscheiden, ob Taping bei Ihren spezifischen Beschwerden hilfreich sein könnte.
Bedeutung der Farben
Die
Farben sind übrigens kein Zufall. Gemäss der japanischen Heilkunde
haben rote Bänder eine anregende, wärmende Wirkung, Blau steht eher für
beruhigend und kühlend. Was jedoch ebenfalls nicht wissenschaftlich
belegt
ist. Entsprechend darf man meist auswählen, welche Farbe einem
am ehesten anspricht. Interessierte probieren Kinesiotaping am besten
einfach aus und entscheiden anschliessend, wie viel sie damit anfangen
können.
Kinesiotapes in der Apotheke
Einige TopPharm Apotheken bieten das Anbringen von Kinesiotapes an. Erkundigen Sie sich bei Interesse direkt bei Ihrer nächsten TopPharm Apotheke.