Sind sie zu hoch oder zu tief, können sie zu Herz-Gefäss Erkrankungen führen. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden, welche Blutfette bei einer Fettstoffwechselstörung wie betroffen sind:

Zu hohes Cholesterin meint im täglichen Sprachgebrauch ein Übermass am
Gesamtcholesteringehalt sowie speziell an «ungesundem» LDL-Cholesterin im Blutkreislauf – also
medizinisch «Hypercholesterinämie». Wenn das «ungesunde» LDL-Cholesterin langfristig zu hoch,
führt es zu Ablagerungen an den Gefässwänden (siehe Gefässverkalkung). Daneben können auch
weitere Blutfette erhöht sein; so zeigt sich bei erhöhtem Cholesterin in der Regel auch erhöhte Werte
der sogenannten Triglyzeride*.

Unter zu tiefem Cholesterin versteht man einen tiefen Blutspiegel an «gesundem» HDL-Cholesterin
(medizinisch «Hypolipoproteinämie»). Das «gesunde» HDL-Cholesterin verhilft zu einer Verringerung
der Blutfette in den Gefässen.

Langfristig zu hohe Cholesterinwerte können zu möglicherweise schwerwiegenden Ereignissen wie
beispielsweise Schlaganfällen führen. Ab wann welches Cholesterin zu hoch ist, und was dagegen
unternommen werden soll, muss immer zusammen mit anderen individuellen Faktoren betrachtet
werden, zum Beispiel das Geschlecht, Alter, ob man raucht oder nicht oder ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie gehäuft auftreten (man spricht vom persönlichen «Herz-Kreislauf-Risikoprofil»).

Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener, fleischarmer Ernährung und ausreichend Bewegung kann
das Herz-Kreislauf-Risiko senken und ist deshalb auch die Basis für mögliche weitere
Behandlungsschritte. Falls das LDL-Cholesterin so nicht unter den Grenzwert (gemäss persönlichem
Risikoprofil) gesenkt werden kann, können «Lipidsenker» verordnet werden.

Ungesunde Cholesterinwerte werden in der Regel nicht bemerkt, können langfristig unbehandelt aber zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, insbesondere wenn zusätzlich noch andere Herz-Kreislauf-Risiken vorliegen. Deshalb ist es wichtig, über das persönlichen Herz-Kreislauf-Risikoprofil Bescheid zu wissen. Männern ab 40 Jahren und Frauen ab der Menopause wird empfohlen, regelmässig die Blutfettwerte und andere Risikofaktoren wie Blutdruck, Blutzucker und Bauchumfang messen zu lassen.

Fett-/Proteinverbindungen wie HDL und LDL (eng. für «Highresp. Low Density Lipoprotein») ermöglichen es, für unsere Zellwände und unseren Stoffwechsel wichtige Fette (insbesondere Cholesterin) in unserem Blutkreislauf zu transportieren:

  • Das «ungesunde» LDL transportiert Cholesterin zum Körpergewebe und kann zu Ablagerungen an Gefässwänden führen, wenn langfristig zu hoch (siehe Gefässverkalkung).
  • Das «gesunde» HDL ermöglicht den Abtransport von Cholesterin aus dem Körperkreislauf.
  • *Triglyzeride sind Energiespeicher des Fettgewebes und können ebenfalls zur Gefässverkalkung beitragen.

Fettstoffwechselerkrankungen können vererbbar, oder durch andere Erkrankungen oder einem ungesunden Lebensstil bedingt sein, z.B. Diabetes, Fettleibigkeit, Alkohol und Rauchen. Oft liegt eine Mischform aus beidem vor. Ab 65 Jahren hat in der Schweiz jede dritte Person ein zu hohes Cholesterin.

Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen (Qualität vor Quantität) → Wählen Sie gesunde Fette und Öle wie in der mediterranen Küche, mit mässigem Salzgehalt.

  • Bewegen Sie sich regelmässig und mindestens 150 Minuten pro Woche davon so, dass Sie ausser Atem kommen.
  • Achten Sie auf ein Körpergewicht und Bauchumfang im normalen Bereich.
  • Lassen Sie sich durch Gesundheitsfachpersonen beraten und Ihr persönliches Risikoprofil abklären.
  • Rauchen Sie nicht und achten Sie auf einen moderaten Alkoholkonsum.

Das metabolische Syndrom oder «Wohlstandssyndrom» bezeichnet eine Kombination von besorgniserregenden Anzeichen von Stoffwechselerkrankungen, welche auf ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko hindeuten. Es empfiehlt sich deshalb, das persönliche Risikoprofil frühzeitig bestimmen zu lassen.

Diese Kombination setzt sich folgendermassen zusammen:

  • Fettsucht (Adipositas), mit einem Taillenumfang von ≥94 cm (Männer) respektive ≥80 cm (Frauen)
  • Zusätzlich mindestens zwei der vier folgenden Faktoren:
    • Hohe Blutfettwerte (sogenannte Triglyceride)
    • Tiefer Blutspiegel an «gutem» HDL-Cholesterin (siehe erhöhtes Cholesterin)
    • Bluthochdruck (Hypertonie)
    • Erhöhter Nüchtern-Blutzucker oder «Altersdiabetes» (Typ 2 Diabetes)
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