Wer rastet, der rostet
Die verschiedenen Aspekte der Gesundheit pendeln sich fast von alleine richtig ein, wenn die Bewegung Priorität hat.

Alle sieben Jahre ist der Mensch rein rechnerisch fast ganz neu. Zwischen 10 und 50 Millionen Körperzellen pro Sekunde baut der menschliche Körper ab und ersetzt sie durch neue Zellen. Stammzellen sorgen bei vielen Organen für ständigen Nachschub. Allerdings gibt es grosse Unterschiede – die Lunge wird alle acht Tage einmal erneuert, bei den Zehennägeln dauert es eher ein ganzes Jahr, und die Nervenzellen des Auges müssen ein Leben lang halten.
Für diesen ständigen Auf- und Abbau ist ein unglaublicher Stoffwechselprozess innerhalb des Körpers und zwischen Körper und Umwelt nötig. Mit Stoffwechsel ist der Austausch von Stoffen gemeint, die der Körper zum Strukturaufbau und Bewegen benötigt.
Der Körper ist also keineswegs ein statisches Gebilde, sondern vielmehr ein dynamischer Fluss. Unser aktueller Zustand gleicht einer Momentaufnahme inmitten einer ständigen Bewegung. Und das ist eine unglaublich gute Botschaft, denn es bedeutet, dass sich ein unbefriedigender Körperzustand jederzeit verbessern lässt.
Muskeln sind wie Firmen
Der körperliche Auf- und Abbau hat manche Gemeinsamkeit mit der freien Marktwirtschaft. Zum Beispiel werden ungenutzte Kapazitäten schnell abgebaut: Firmen ohne Nachfrage verkümmern genauso wie unbewegte Muskeln, Knochen und andere Strukturen. Verdient der Unternehmer auf wundersame Weise mehr Geld, als er reinvestieren kann, gibt er dieses für Prestigeobjekte aus – beim Körper sind solche in Form von Rundungen da und dort sichtbar.
Erst bewegen, dann essen und schlafen
Die Stoffwechselmaschine Mensch lebt von In-und Output. Input bekommt der Körper in Form von Luft, Nahrung und Wasser, die täglich aufgenommen werden. Durch Wachstum der Körperstrukturen speichert er diese Stoffe. Output ist das, was der Körper leistet, vor allem in Form von Bewegung; zudem scheidet er Abfallstoffe aus.
Damit alle Zahnrädchen zwischen In- und Output optimal drehen, braucht der Körper Bewegung. Das Zahnrädchen mit dem Aufdruck «Bewegung» ist sozusagen das treibende Rad. Es dreht an weiteren Gesundheitsaspekten wie Nahrung und Schlaf.
Alle menschlichen Prozesse sind auf Bewegung ausgelegt. Liegt unser Augenmerk auf genügend Bewegung, folgt alles Weitere einem natürlichen Instinkt: Bewegung erzeugt einen gesunden Hunger, Bewegung macht müde und ruft nach Schlaf und Erholung. Bewegen wir uns hingegen erst, weil wir schon zu viel gegessen haben, sind wir in gewissem Sinne im Wohlstandsnetz des 21. Jahrhunderts gefangen.
Der Mensch ist darauf ausgelegt, sich auf weiten Märschen Nahrung zu beschaffen. Der Marsch wird heutzutage aber durch eine Autofahrt ersetzt. Man sucht sich den Parkplatz nahe beim Eingang. Im Einkaufswagen hat nicht nur die nächste Mahlzeit, sondern haben mindestens Kalorien für eine ganze Woche Platz. Eine Folge von Autofahrt statt Fussmarsch sind unsere weitverbreiteten Stoffwechselerkrankungen.
Stoffwechselerkrankungen
Übergewicht, Zuckerkrankheit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Darmkrebs, Demenz, Osteoporose, Schaufensterkrankheit, ein bunter Strauss an Gesundheitsproblemen unserer Gesellschaft, die allesamt etwas mit dem Stoffwechsel zu tun haben. Jeder Stoffwechsel ist überfordert, ein langfristiges Missverhältnis von In- und Output auszugleichen. Irgendwann kommt es zu krankhaften Abweichungen. Stoffwechselstörungen können vererbt oder im Laufe des Lebens erworben werden.
Die gute Nachricht ist: Ganz unabhängig davon ob jemand anfällig oder widerstandsfähiger ist gegenüber einer Störung, genügend Bewegung wirkt sich bei allen Stoffwechselerkrankungen positiv aus. Statt mit Medikamenten Stoffwechsel-Ungleichgewichte im Nachhinein künstlich zu korrigieren, macht es Sinn vorzubeugen. Ganz nach dem Motto: «Ein Gramm Prävention ist mehr als ein Kilo Therapie.»
Folgende Parameter rund um den Stoffwechsel lassen sich durch Bewegung nachweislich verbessern:
- Blutzucker
- Triglyceride
- Blutdruck
- Körperfett
- Muskelmasse
- Knochendichte
- Gewicht (langfristig)
Wissenschaftlich belegt ist die positive Wirkung von Bewegung auch für:
- Schlaf
- Psyche
- Krebserkrankungen
- Gallensteine
- COPD (Lungenkrankheit)
- Arterielle Verschlusskrankheiten
Wie viel Bewegung ist genug?
Für körperlich Inaktive ist jeder Schritt hin zu mehr Bewegung wichtig und hat auch direkt erste gesundheitliche Auswirkungen. Um lang andauerndes Sitzen im Büro zu vermeiden, schicken Sie den Ausdruck einfach zum entferntesten Drucker in der Firma, schon haben Sie ein paar Schritte gewonnen. Wer viel trinkt, muss auch öfter zur Toilette. Nehmen Sie jene im oberen Stock – schon wieder etwas für die Gesundheit getan.
PYRAMIDE Basisempfehlung – Bewegungspyramide

Jede Bewegung ab etwa zehn Minuten Dauer kann über den Tag zusammengezählt werden. Ältere Menschen sollen sich so viel wie möglich bewegen, auch wenn sie nicht mehr in der Lage sind, die Basisempfehlungen vollumfänglich zu erreichen. Neben allen anderen positiven Auswirkungen trägt Bewegung dazu bei, die Kraft und damit die körperliche Selbstständigkeit zu erhalten.
Wussten Sie, dass übergewichtige Menschen, die sich sportlich betätigen, gesünder leben als Normalgewichtige, die sich nicht bewegen? Darum ist es auch hier sinnvoll, die Aufmerksamkeit zuerst der Bewegung zu schenken, bevor man sich an die nächste Diät macht.
Digitale Hilfsmittel
Dieselbe Zivilisation, die uns all die Probleme mit dem Zu-wenig-Bewegen und dem Zu-viel-Essen einbrockt, hat glücklicherweise auch zivilisierte Hilfsmittel erfunden, um das richtige Mass wiederzufinden.
Verschiedene iHealth-Geräte erfassen Blutdruck, Gewicht, Anzahl Schritte, Blutzucker, Puls und sportliche Aktivitäten. Die Daten werden drahtlos an Smartphone oder Computer weitergeleitet und in einer App verwaltet. Grafische Darstellungen oder ein Alarm bei Abweichungen vom Soll helfen dem Benutzer, gesundheitliche Risiken zu erkennen oder persönliche Fortschritte zu verfolgen. Die Daten können auch mit anderen geteilt werden und so für gegenseitige Motivation sorgen. Entsprechende Apps gibt es sowohl für iOS als auch für Android.
Menschen, die einen Schrittzähler auf sich tragen, bewegen sich erwiesenermassen mehr. Einen ähnlich präventiven Effekt kann auch das systematische Erfassen von anderen Gesundheitsdaten haben. Erkundigen Sie sich in Ihrer TopPharm Apotheke nach dem für Sie geeigneten Gerät.
Übrigens: Der erste mechanische Schrittzähler wurde von einem Schweizer Uhrmacher gebaut. Das war 1788, ob der Uhrmacher wohl geahnt hat, dass es im 21. Jahrhundert so herausfordernd sein wird, täglich 10'000 Schritte zu gehen?
TopPharm hilft
Die Mitarbeitenden in den TopPharm Apotheken – die Gesundheits-Coachs – sind die erste Anlaufstelle bei allen Fragen rund um Ihre Gesundheit. Persönlich, kompetent und diskret.