So geht gesundes Sonnen
Glauben Sie nicht alles, was man Ihnen über Sonnenschutz erzählt. Wir räumen mit den gängigen Mythen auf.

Vorbräunen ist gesund
Vor den Ferien noch kurz ins Solarium, um die Haut auf die Sonne vorzubereiten? Lieber nicht! Denn Solarien bräunen überwiegend mit UV-A-Strahlen. Diese tragen zu frühzeitiger Hautalterung bei und können genau wie UV-B-Strahlen Hautkrebs auslösen. Der Gewöhnungseffekt für die Haut ist dabei gleich null, denn nur die UV-B-Strahlen im natürlichen Sonnenlicht tragen zu einem gewissen Eigenschutz der Haut bei. Unter ihrem Einfluss verdickt sich die Hornschicht der Haut und es entsteht die sogenannte Lichtschwiele. Die Haut reagiert dann etwas weniger empfindlich auf Sonnenstrahlen. Um den natürlichen Schutz aufzubauen, sollten Sie die Haut am besten langsam an die Sonne gewöhnen, idealerweise bereits zwei Wochen vor dem Ferienstart. Und: Achten Sie darauf, dass Ihr Sonnenprodukt auch vor UV-A-Strahlung schützt, denn dieser Strahlentyp kommt auch im natürlichen Sonnenlicht vor.
Ob Vorbräunen wirklich gesund ist, erfahren Sie auch im Video.
Dunkle Hauttypen brauchen kein Sonnenschutzmittel
Ist die Haut von Natur aus dunkler, besitzt sie einen höheren Gehalt an Melanin. Dieses bräunlich-schwarze Farbpigment produziert die Haut, um sich selbst vor UV-Strahlung zu schützen. Menschen mit dunklerem Teint sind daher besser vor der Sonne gewappnet als helle Hauttypen. Ihr Eigenschutz kann bis zu einer Stunde betragen. Bei sehr heller Haut sind es dagegen nur fünf bis zehn Minuten. Ein Freifahrtschein ist das trotzdem nicht, denn auch dunklere Hauttypen können einen Sonnenbrand bekommen. Zudem lässt UV-Licht ihre Haut schneller altern, genau wie bei hellhäutigen Menschen. Deshalb gilt: Ein angepasster Lichtschutzfaktor ist für jeden Hauttyp Pflicht. Ihr Gesundheits-Coach berät Sie gerne bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzes.
Im Schatten ist Eincremen über flüssig
Raus aus der Mittagssonne, rein in den Schatten. Richtig so! Zwischen 11 und 15 Uhr ist die Intensität der UV-Strahlen so hoch, dass sich niemand in der prallen Sonne aufhalten sollte. Doch auch hier gilt: Unbedingt eincremen! Denn selbst unter Palme oder Sonnenschirm können noch über 30% der schädlichen Strahlen ankommen. Die Sonnenstrahlen gelangen von allen Seiten auf die Haut - auch im Schatten unter dem Schirm. Denn unsere Umgebung reflektiert das Sonnenlicht, deshalb auch im Schatten die Sonnencreme auf keinen Fall weglassen.
Ein bedeckter Himmel ist ebenfalls trügerisch. An manchen Tagen erreichen trotz Wolkendecke bis zu 90 Prozent der UV-Strahlen die Erde. Wenn Sie sich in den Sommermonaten draussen aufhalten, sollten Sie Ihre Haut daher immer mit einem ausreichenden Lichtschutzfaktor wappnen.
Wer regelmässig nachcremt, kann länger in der Sonne bleiben
Leider nein! Wer nach dem Baden oder Abtrocknen mit dem Handtuch die Sonnencreme erneuert, sorgt nur dafür, dass der ursprüngliche Schutz erhalten bleibt. Die maximal empfohlene Zeit in der Sonne errechnet sich aus dem Eigenschutz der Haut, der je nach Hauttyp unterschiedlich ist, und dem Lichtschutzfaktor der Sonnencreme. Dafür multiplizieren Sie den Lichtschutzfaktor mit der Eigenschutzzeit Ihrer Haut in Minuten. Ein hellhäutiger Erwachsener mit rötlichen Haaren (Hauttyp I) hat zum Beispiel einen Eigenschutz von 5 bis 10 Minuten. Mit Lichtschutzfaktor 30 dürfte er theoretisch 150 Minuten in der Sonne bleiben, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Der Rechenwert ist allerdings nur ein grober Anhaltspunkt. Denn auch Faktoren wie die Intensität der UV-Strahlung, die Dauer des Aufenthaltes an der Sonne sowie die Sonnenempfindlichkeit Ihrer Haut spielen eine Rolle, wie lange Sie effektiv an der Sonne bleiben dürfen. In den Monaten Mai bis August beispielsweise ist die UV-Strahlung sehr intensiv. Entsprechend braucht die Haut während dieser Zeit zusätzlichen Schutz durch Kleider und Schatten.
Bei wasserfesten Sonnenschutzprodukten fällt das Nachcremen weg
Das ist ein weitverbreiteter Irrtum, denn wer im Sommer ausgiebig im Wasser planscht, büsst einen grossen Teil des UV-Schutzes ein. Als wasserfest gelten Sonnenschutzmittel, die nach zweimal zwanzig Minuten Baden noch rund 50 Prozent des ursprünglichen UV-Schutzes aufweisen. Deshalb sollten Sie auch wasserfeste Sonnencreme regelmässig erneuern, idealerweise jeweils mindestens 30 Minuten vor dem nächsten Bad. Sinnvoll sind wasserfeste Produkte aber trotzdem: Sie stellen sicher, dass der UV-Schutz im Wasser nicht direkt abgespült wird. Eine wichtige Massnahme, denn Wasser reflektiert das Sonnenlicht wie winzige Spiegel und verstärkt damit die Wirkung der gefährlichen Strahlen.
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