Osteoporose
Osteoporose macht Knochen mürbe. Die Schweiz gehört zu den Ländern, in denen wegen dieser Erkrankung die meisten Knochen brechen.

Viele Menschen wissen zu wenig über Osteoporose. Sie erkennen ihre Anzeichen zu spät oder gar nicht. Dabei können nur gute Therapien verhindern, dass sich der Knochenzustand vorzeitig weiter verschlechtert. Das Risiko für Knochenbrüche sinkt dabei erheblich. Betroffene bleiben beweglich und mobil. Daher ist es wichtig, Osteoporose möglichst früh festzustellen und rasch geeignete Behandlungen einzuleiten. Erst gar keine Osteoporose zu bekommen, wäre noch besser. Die Vorbeugung sollte allerdings früh beginnen – bestenfalls schon in jungen Jahren.
In der Schweiz herrscht ein hohes Risiko
Für Schweizerinnen liegt die Gefahr, einen Knochenbruch wegen Osteoporose zu erleiden, bei 51%. Laut der Schweizerischen Vereinigung gegen die Osteoporose SVGO gehört die Schweiz damit zu den Ländern mit dem höchsten Risiko.
Warum das so ist, wissen die Fachleute nicht. Aber sie kennen den Grund, warum Frauen so häufig betroffen sind: Ihr Risiko steigt, wenn die Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen nachlässt – also mit den Wechseljahren. Frauen über 50 Jahre sind folglich am stärksten gefährdet. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die Osteoporose begünstigen. Sie gehen auch Männer an. Ihr Lebenszeitrisiko für einen Knochenbruch durch Osteoporose beträgt aber lediglich 20%.
Erkennen von Osteoporose ist schwierig
In sehr frühen Stadien können nur Knochendichtemessungen aufdecken, ob die Festigkeit der Knochen abnimmt. Anfangs treten keine Symptome auf, später zuerst unklare. Osteoporose ist für Betroffene schwierig zu erkennen. Ein häufiges, recht frühes Anzeichen können Rückenschmerzen sein. Doch Rückenleiden sind eine Allerweltskrankheit, die viele andere Ursachen haben kann.
Auch wenn sich die Wirbelsäule verkrümmt, kann das auf Osteoporose hindeuten. Als Auslöser für eine Buckelbildung kommen aber genauso z.B. Fehlhaltungen und Erkrankungen wie Arthritis oder Morbus Bechterew (eine Wirbelsäulenerkrankung) in Betracht. Ein drittes Anzeichen kann die Abnahme der Körpergrösse sein.
Schnelles Schrumpfen ist ein Warnzeichen
Die Körpergrösse schwankt im Lauf jedes Tages – um bis zu einem Zentimeter. Tagsüber lastet ein Teil des Körpergewichts auf den Bandscheiben. Sie verlieren Flüssigkeit durch den Druck und werden dünner. Darum sind wir abends kleiner als morgens. Denn nachts im Liegen nehmen die Bandscheiben wieder Flüssigkeit auf. Sie werden dicker, und die Körpergrösse nimmt zu. Um vergleichbare Ergebnisse zu bekommen, sollte man also immer ungefähr zur gleichen Tageszeit messen.
Mit dem Alter verlieren die Bandscheiben ihre Fähigkeit, in der Nacht aufzuquellen. Ab dem 40. Lebensjahr schrumpfen Menschen um etwa einen Zentimeter pro Jahrzehnt. Im Schnitt werden wir zeitlebens 3,3 Zentimeter kleiner. Das ist völlig normal. Als mögliches Warnzeichen für Osteoporose gilt nur, wenn die Körpergrösse vergleichsweise schnell um vier Zentimeter abnimmt. Oder wenn sie um sechs Zentimeter oder mehr gesunken ist.
Auch Risikofaktoren berücksichtigen
Diese Anzeichen haben grössere Bedeutung, wenn gleichzeitig Risikofaktoren für Osteoporose vorliegen. Dazu gehören besonders mangelnde Bewegung, Calcium-Mangel, Vitamin-D-Mangel, Rauchen, hoher Alkoholkonsum, Untergewicht, Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 sowie für Frauen ein Östrogen-Mangel.
Bei Ihrem persönlichen Gesundheits-Coach in Ihrer TopPharm Apotheke können Sie einen Osteoporose-Check machen. Der berücksichtigt Risikofaktoren im Zusammenhang mit möglichen Anzeichen. Ergibt sich ein konkreter Verdacht, steht eine Diagnose beim Facharzt an. Als Untersuchung mit grösster Präzision gilt die Knochendichtemessung. Sie findet üblicherweise an der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkel statt.
Bewegung stärkt die Knochen
Röntgenbilder zeigen, ob schon Knochenbrüche vorhanden sind. Bluttests können aufdecken oder ausschliessen, ob eine sekundäre Osteoporose vorliegt. Sie ist mit einem Anteil von fünf von hundert Fällen eher selten. Eine sekundäre Osteoporose kommt durch bestimmte Erkrankungen oder die Langzeit-Einnahme einiger Medikamente zustande. An Ursachen, Risikofaktoren und eventuellen Knochenbrüchen lässt sich abschätzen, wie hoch das individuelle Risiko für (weitere) Knochenbrüche ist.
Daran orientiert sich die Art der Behandlung. Bei geringer Gefahr basiert sie auf:
- Regelmässiger Bewegung, die abwechselnd Zug und Druck auf die Knochen ausübt. Gemischtes Kraft und Koordinationstraining regt den Knochenstoffwechsel an und verbessert das Gleichgewicht.
- Beseitigung von Stolperfallen, etwa durch rutschfeste Teppiche und Handläufe an Treppen.
- Optimierung der Mikronährstoffe durch die Ernährung oder durch Nahrungsmittelzusätze.
Medikamente senken die Bruchgefahr
Zu den genannten Massnahmen kommen bei höherem Knochenbruchrisiko Medikamente zusammen mit Calcium- und Vitamin-D-Präparaten zum Einsatz. Dadurch sinkt die Gefahr für Brüche weiter. Gebräuchliche rezeptpflichtige Medikamente mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Bisphosphonate oder solche mit spezifischen Antikörpern vermindern den Knochenschwund.
Ebenfalls werden Medikamente verschrieben, die auf den Östrogenstoffwechsel wirken oder Substanzen enthalten, die den Aufbau der Knochen wieder fördern. Die Therapien dauern je nach Wirkstoff mehrere Jahre oder lebenslang. In dieser Zeit finden regelmässig Kontrollen der Knochendichte durch den behandelnden Arzt statt. Hormonersatz-Therapien, bei Frauen nach der Menopause, mit Östrogen oder Östrogen-Gestagen-Kombinationen beurteilen die Fachleute unterschiedlich, weil sie mit Risiken verbunden sind.
Ab 30 Jahren bauen die Knochen ab
Wer Osteoporose vorbeugen will, beginnt bestenfalls schon vor dem 30. Geburtstag damit. Denn ab da fängt der Körper an, Knochensubstanz abzubauen. Dieser natürliche Verlust lässt sich aber abbremsen. Unabhängig vom Alter ist es nützlich, sich regelmässig zu bewegen, Risikofaktoren wie Nikotin oder übermässigen Alkoholkonsum zu vermeiden und sich ausgewogen zu ernähren.
Viele Fachleute raten für die Vorbeugung zur Substitution der wichtigsten Substanzen für den Knochen. Experten empfehlen teils 1500 bis 2000 Einheiten an Vitamin D täglich.
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