Berner Apotheken überprüfen gratis Masern-Impfstatus
Wer nicht sicher ist, ob er oder sie gegen Masern geimpft ist, kann dies bis zum 6. Oktober 2017 in 60 Apotheken des Kantons Bern gratis abklären lassen.
In die Apotheke mitnehmen muss man das Impfbüchlein, wie Vertreter des bernischen Apothekerverbands (AKB) am 13.09.2017 an einer Medienkonferenz in Bern sagten. Zeigt sich im Büchlein, dass eine oder beide Masernimpfungen fehlen, werden die Besucher an den Hausarzt oder einen anderen Arzt weitergeleitet.
Falls jemand keinen Hausarzt hat, gibt es laut AKB Ärzte, welche bereit sind, während der Kampagne auch ihnen nicht bekannte Personen gegen Masern zu impfen.
Wieder mehr Masernfälle
Hintergrund der ersten derartigen Aktion des AKB ist die Zunahme der Masernfälle in der Schweiz in letzter Zeit. Seit Jahresbeginn hat das Bundesamt für Gesundheit gegen 80 Masernfälle registriert – etwa doppelt so viele wie in derselben Vorjahresperiode.
Dabei hat sich die Weltgesundheitsorganisation WHO eigentlich zum Ziel gesetzt, die Masern zu eliminieren. Dies wäre mit einer Durchimpfungsrate von 95% der Bevölkerung zu erreichen. Im Kanton Bern liegt diese Rate derzeit etwa bei 85%, wie Kantonsarzt Jan von Overbeck an der Medienkonferenz sagte.
Der AKB will nun mit dem niederschwelligen Angebot dazu beitragen, dass das Ziel von 95% erreicht wird, und erhält dafür vom Kantonsarzt Lob. Für ihn – und für den Apothekerverband – dürfen die Masern nämlich nicht unterschätzt werden. In einem von 10'000 Fällen verlaufe die Krankheit tödlich, sagte AKB-Vorstandsmitglied Daniel Wechsler. Auf 10'000 Erkrankte kämen ausserdem zehn Hirnhautentzündungen und hundert bis sechshundert Lungenentzündungen.
Besonders gefährdet sind Säuglinge, Schwangere und Kranke mit beeinträchtigtem Immunsystem. Die Nebenwirkungen einer Impfung seien minim, sagte Wechsler.
Quelle: SDA