4. März – Tag der Kranken
In der Schweiz leben schätzungsweise 148’000 Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. Rund zwei Drittel der 444’000 mitbetroffenen Angehörigen übernehmen Pflege und Betreuung selbst.
Die Schweizerische Alzheimervereinigung «Alzheimer Schweiz» weiss, wie belastend diese Aufgabe ist und nimmt den Tag der Kranken vom 4. März 2018 zum Anlass, an den Aktionsplan des Bundes zu erinnern. Damit will letzterer Qualität und Zugang zu Entlastungsangeboten sowie die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege verbessern.
Alle 20 Minuten erkrankt in der Schweiz eine Person an Demenz. Mit jeder dieser Personen sind mindestens drei andere im nahen Umfeld täglich mit der Erkrankten in Kontakt, also um die 444’000 mitbetroffene Angehörige. Zwei Drittel von ihnen betreuen und pflegen ihre Liebsten selbst und ermöglichen ihnen damit, möglichst lange im vertrauten Zuhause zu bleiben. Es gilt diese wahren Heldinnen und Helden von heute zu unterstützen.
Es braucht mehr Zeit
Alzheimer Schweiz erinnert am Tag der Kranken an den Beschluss des Bundesrats im Februar 2017, dass die heute mehrheitlich berufstätigen Angehörigen unter anderem mehr Zeit erhalten sollen: Mehr Zeit für die Betreuung und mehr Zeit, um sich selbst zu erholen. Dies auch im Wissen, dass sich die Zahl der Demenzerkrankten aufgrund der alternden Bevölkerung bis 2040 verdoppeln dürfte.
Betreuende riskieren selbst zu erkranken
Wenn Angehörige die Betreuung und Pflege ihrer Liebsten allein bewältigen wollen, ist dies eine komplexe und fordernde 24 Stunden-Aufgabe. Zusätzlich zur körperlichen Belastung löst die allmähliche Veränderung der geliebten Person durch die Demenzerkrankung Trauer und Verzweiflung aus. Kein Wunder leiden pflegende und betreuende Angehörige häufig an Depression.
Konkrete Unterstützung mit Zeit und Geld
Alzheimer Schweiz veröffentlicht nicht nur wichtige Hochrechnungen, die den künftigen Versorgungsbedarf aufzeigen. Sie bietet mit ihren 21 Sektionen den Angehörigen Unterstützung im Alltag: Entlastung zu Hause, Besuchsdienst, Alzheimer-Ferien, aber auch finanzielle Hilfe.
In über 155 Alzheimer-Cafés jährlich treffen sich Betroffene und ihre Angehörige, um einige Stunden in entspannter Atmosphäre zu verbringen. Angehörige tauschen Erfahrungen und Tipps in schweizweit 127 Selbsthilfegruppen aus und stärken damit ihr Selbstwertgefühl. Ein wichtiges Entlastungsangebot für diejenigen, die ihre Zeit und Zuwendung – oft neben der Berufstätigkeit – ihren erkrankten Angehörigen widmen.
Quelle: SDA