Gürtelrose ist eine schmerzhafte Krankheit, die durch das gleiche Virus ausgelöst wird wie Windpocken: das Varizella-Zoster-Virus. Befinden sich die Erreger einmal im Körper, ist bei Immunschwäche Vorsicht geboten.

Wenn sich auf der Haut plötzlich kleine Bläschen und Rötungen zeigen, die wie ein Strang verlaufen, könnte es sich um Gürtelrose handeln. Der Name dieser Krankheit stammt aus dem Volksmund, da sich der Hautausschlag wie ein Gürtel am Körper abzeichnet. Im medizinischen Vokabular spricht man von Herpes Zoster, also von einem Virus, das von der Wirbelsäule aus einseitig entlang der Rippen zieht und zu einer schmerzhaften Entzündung führt.

Dieser Erreger löst zuerst immer eine andere Erkrankung aus: die Windpocken (auch «wilde Blattern» genannt). Wer also als Kind oder als erwachsene Person davon betroffen war, trägt ein Risiko, später als Zweiterkrankung unter der Gürtelrose zu leiden. Beide Krankheiten gehen auf dasselbe Virus zurück. Das heisst, die Gürtelrose ist immer die Folge einer Windpockenerkrankung. Schlummern die Erreger einmal in den Nervenzellen des Körpers, können sie jederzeit reaktiviert werden. Häufig sind es Stresssituationen zusammen mit einem geschwächten Immunsystem, die ein solches Szenario begünstigen und zu einem Ausbruch von Gürtelrose führen.

Schlummern die Erreger einmal in den Nervenzellen des Körpers, können sie jederzeit reaktiviert werden.

Ein Virus, zwei Krankheiten
Da viele Menschen einmal die Windpocken hatten, ist die Gürtelrose als Zweiterkrankung ein, wichtiges Thema, wenn es um das «gesun­de Altern» geht. Warum die Viren, die über Jahre oder sogar  Jahrzehnte inaktiv waren, auf einmal wieder zum Leben erwachen, ist noch unklar. Doch es gibt bestimmte Faktoren, welche die Krankheit begünstigen können. Besonders betroffen sind Frauen und Männer ab dem 50. Altersjahr, die an einer Immun­schwäche oder an einer chronischen Erkrankung leiden, welche direkt oder über deren Behandlung das Immunsystem tangieren. Ist die körpereigene Abwehr geschwächt, haben die Viren ein leichteres Durchkommen. Grundsätzlich kann Gürtelrose aber auch bei jüngeren Menschen ausbrechen. Nicht zu unterschätzen sind auch psychische Elemente wie etwa ein Trauma oder eine überdurchschnittliche seelische sowie körperliche Belastung.

Gürtelrose frühzeitig behandeln
Erste Anzeichen für eine Gürtelrose sind Schmerzen, Brennen oder Kribbeln in bestimm­ten  Hautbereichen. Dazu kommen Fieber und Kopfschmerzen; Betroffene fühlen sich allgemein sehr unwohl, müde und stellen eine erhöhte  Empfindlichkeit der Haut fest. In der Akutphase der Krankheit verbreitet sich der für Gürtelrose typische schmerzhafte  Hautausschlag meist auf einer Körperseite. Es zeigen sich klare, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen auf roten Hautpartien. Diese können  zusammenlaufen und über Tage eine gelb­ braune Kruste bilden. Da es an den betroffe­nen Stellen zu  einem starken Juckreiz kommen kann, ist eine frühzeitige Behandlung angesagt. Dazu muss die Fachärztin eine antivirale («den Virus bekämpfende») und schmerzstillende Therapie individuell auf den Patienten abstimmen. Eine passende Therapie kann daher zur Vorbeugung gewisser Komplikationen wie Sekundärinfektionen beitragen.

Das Immunsystem stärken
Ist die Gürtelrose einmal ausgebrochen, zieht sie sich in der Regel über einige Wochen hin. Einige Menschen haben nur leichte Beschwerden, bei anderen hingegen treten Komplikationen auf. Diese können erheblich sein: Ist das Gesicht befallen, sind insbesondere die Augen und entsprechend das Sehvermögen gefährdet. Das Virus der Gürtelrose ist sogar in der Lage, einen chronischen Dauerschmerz zu verursachen, welcher nach Abheilen der eigentlichen Erkrankung anhält. Umso wichtiger ist die Prävention. Ihre Apothekerin oder Ihr Arzt berät Sie gerne bezüglich möglicher Massnahmen zur Prävention wie zum Beispiel der Gürtelrose-Impfung. Wer dazu auf eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und ausreichend Schlaf setzt, stärkt gleichzeitig auch das Immunsystem.

Gürtelrose-Impfung: auch in der Apotheke möglich
Gemäss Impfplan 2024 wird die Impfung gegen Gürtelrose allen Personen über 65 Jahren empfohlen. Die Impfung ist in einigen TopPharm Apotheken auf Anfrage möglich.
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