Hartnäckiger Husten und Atemnot; alltägliche Tätigkeiten wie Treppensteigen, Einkaufen oder Putzen, die sich zunehmend anstrengender anfühlen: Dahinter könnte COPD stecken. Wir haben die Lungenkrankheit für Sie genauer unter die Lupe genommen.

Als würde man durch ein «Rööhrli» atmen: So beschreiben viele COPD-Betroffene das Gefühl, das sie beim Atmen haben. Hinter den vier Buchstaben COPD versteckt sich der englische Ausdruck 'Chronic Obstructive Pulmonary Disease', was übersetzt «dauerhaft atemwegsverengende Lungenerkrankung» bedeutet. Verursacht wird die Krankheit durch eingeatmete Schadstoffe, weshalb hauptsächlich Raucher daran erkranken. Aber auch Malerinnen, Schreiner und Landwirtinnen können von COPD betroffen sein. Zudem kann eine chronische Bronchitis, die nicht oder unzureichend behandelt wurde, zu einer COPD führen – genauso wie Asthma oder schwere Atemwegsinfektionen in der Kindheit. Weiter wird vermutet, dass genetische Faktoren ebenfalls eine Rolle dabei spielen, ob jemand an COPD erkrankt.

Die Erkrankung kommt schleichend

In der Schweiz sind schätzungsweise 400’000 Menschen von COPD betroffen, was ca. 6% der erwachsenen Bevölkerung entspricht. Viele wissen jedoch gar nicht, dass sie von der Krankheit betroffen sind, denn die Erkrankung kommt schleichend und den ersten Symptomen wird oft zu wenig Beachtung geschenkt. Typische Anzeichen für COPD sind Auswurf, Husten und Atemnot – auch «AHA-Symptome» genannt. Denn eine kranke Lunge produziert mehr Schleim als eine gesunde: Die über lange Zeit eingeatmeten Schadstoffe lähmen oder zerstören gar die feinen Flimmerhärchen der Atemwege, sodass der angesammelte Schleim nicht mehr auf normalem Weg aus der Lunge befördert werden kann. Bleibt nur noch der «Auswurf» des zähflüssigen Schleims durch Husten. Mit dem Fortschreiten der Krankheit verengen sich zudem die Atemwege zunehmend, sodass es nach und nach schon bei alltäglichen Tätigkeiten mit nur leichter körperlicher Belastung zu einer Atemnot kommt.

«COPD heisst übersetzt eine «dauerhafte atemwegsverengende Lungenerkrankung».»
Jasmin Geissbühler

Früherkennung ist wichtig

Kommt es bei COPD-Betroffenen zu einer Infektion der Atemwege oder zu einer Lungenentzündung, führt dies in den meisten Fällen zu einem schwerwiegenderen Verlauf als bei Erkrankten mit einer gesunden Lunge. Hinzu kommt die erhöhte Gefahr des Lungenversagens. Aber auch Herzkrankheiten können sich als Folge einer COPD-Erkrankung entwickeln. Deshalb lohnt es sich umso mehr, bei ersten Symptomen einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen und sich gründlich untersuchen zu lassen. Denn auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität möglichst zu erhalten:

Rauchstopp

Dadurch lässt sich die weitere Zerstörung der Lunge bremsen. Deshalb lohnt sich ein Rauchstopp auf jeden Fall, unabhängig davon, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Unterstützung beim Rauchstopp erhalten Sie auch in vielen TopPharm Apotheken.

Training

Gerade bei COPD wird körperliche Anstrengung oft vermieden, da diese zu Atemnot führt. Dabei ist es gerade für Betroffene umso wichtiger, die Atmung regelmässig zu trainieren, damit die Atemprobleme nicht noch mehr zunehmen. Am besten fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin nach entsprechenden und für Sie passenden Trainingsmöglichkeiten.

Ernährung

Auch sollten Menschen mit COPD auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung achten. Bei Lungenkrankheiten, insbesondere mit Infektionsrisiko, kann der Bedarf an Vitaminen (darunter Vitamine A, C und E) und Mineralstoffen erhöht sein. Zusammen mit regelmässiger Bewegung kann eine angepasste Ernährung zu einer Linderung der Beschwerden und zur Verbesserung der Lebensqualität bei COPD beitragen.

Medikamente

Atemwegserweiternde Medikamente können zu einer verbesserten Lungenfunktion und einer grösseren Leistungsfähigkeit verhelfen und so die Beschwerden bei körperlicher Anstrengung sowie die Atemnot lindern.

Grippe-, Pneumokokken- und Covid-19-Impfung

COPD-Betroffenen wird empfohlen, sich gegen Grippe, Pneumokokken und Covid-19 impfen zu lassen, um möglichen Atemwegsinfektionen und den damit verbundenen Risiken für schwere Krankheitsverläufe vorzubeugen.

Sauerstofftherapie 

Im Endstadium der Krankheit kommt es meist zu einem chronischen Sauerstoffmangel. Mithilfe der Sauerstofftherapie kann dieser Mangel ausgeglichen werden, die Betroffenen können besser atmen und gewinnen wieder an Lebensqualität