Eisen hat in unserem Körper essenzielle Funktionen: Unter anderem leistet es einen wichtigen Beitrag zum Sauerstofftransport und Energiestoffwechsel im Körper sowie zur normalen Funktion des Immunsystems. Mangelt es an diesem lebenswichtigen Spurenelement, leidet also der ganze Organismus. Eisenmangel ist eine weitverbreitete Mangelerkrankung, von der schweizweit etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Besonders anfällig sind Menschen mit einem erhöhten Eisenbedarf, was insbesondere bei Kindern in der Wachstumsphase, Stillenden oder Schwangeren der Fall ist.
Eisenmangel: Das steckt dahinter
Es gibt drei Hauptursachen für Eisenmangel. Das ist zum einen Blutverlust: Dieser kann beispielsweise bei starker Menstruation oder Blutspende auftreten, aber auch durch eine Erkrankung des Darmtraktes entstehen. Weiter kann eine Störung der Eisenaufnahme oder schlicht der Konsum von zu wenig eisenhaltigen Lebensmitteln der Grund für einen Mangel sein. Wir nehmen Eisen nämlich ausschliesslich über die Nahrung auf.
Wenn der Körper zu wenig Eisen hat, leert er zuerst seine Speicher. Weil Eisen für die Bildung der roten Blutkörperchen unverzichtbar ist, entwickelt sich im Anschluss eine Blutarmut, im Fachjargon auch Eisenmangelanämie genannt. Das bedeutet ganz konkret: Unsere Zellen und Organe sind mit Sauerstoff unterversorgt – und auch die anderen Funktionen, die das Spurenelement erfüllt, sind eingeschränkt. Das gibt der Körper durch entsprechende Symptome zu spüren. Das wohl gängigste Anzeichen für einen Eisenmangel ist eine ausgeprägte körperliche Schwäche. Sie geht oft mit einer verminderten Konzentrations- und Leistungsfähigkeit einher. Betroffenefühlen sich den ganzen Tag wie erschlagen, könnten permanent schlafen und fühlen sich unproduktiv. Typisch für Eisenmangel sind aber auch Haarausfall, Schwindel, Atemnot oder Herzklopfen. Bei extremen Fällen werden Haut und Nägel brüchig. Eine über längere Zeit anhaltende Blutarmut kann ausserdem zu Organschäden und Depressionen führen.
Für die Aufnahme von Eisen spielt Vitamin C eine wichtige Rolle, da es die Eisenaufnahme begünstigt.
Prävention durch Ernährung
Können spezifische Erkrankungen ausgeschlossen werden, geht eine nachhaltige Behandlung wie auch eine erfolgreiche Prävention von Eisenmangel wortwörtlich über den Magen. Der tägliche Eisenbedarf liegt bei Jugendlichen und Erwachsenen bei durchschnittlich 10 bis 15 Milligramm, bei Kindern sind es etwa 8 bis 13. In der Schwangerschaft steigt der Bedarf auf bis zu 30 Milligramm an. Der menschliche Körper kann das in Fleisch und Fisch enthaltene Eisen besonders gut aufnehmen. Es gibt aber auch vegetarische Lebensmittel mit reichlich Eisen, etwa Soja, Nüsse, Linsen, Haferflocken oder Spinat. So enthalten Rinds- und Kalbfleisch pro 100 Gramm 2, Haferflocken 4, Tofu 5 und Spinat 3 Milligramm Eisen. Besonders gute pflanzliche Eisenquellen sind getrocknete Hülsenfrüchte. Kleinere Mengen sind übrigens in zahlreichen Lebensmitteln enthalten, die viele Menschen täglich konsumieren. Dazu zählen Brot, Reis, Kartoffeln, Milch oder Eier. Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung versorgt unseren Organismus mit allen nötigen Vitaminen und Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Eiweiss sowie Fetten – also auch mit Eisen. Nebst der Auswahl der Lebensmittel spielt bei der Aufnahme von Eisen die Kombination eine wichtige Rolle. So begünstigt Vitamin C die Eisenaufnahme. Es ist deshalb sinnvoll, das morgendliche Müesli mit einem Glas Orangensaft einzunehmen oder nach einem Linsen-Spinat-Dal eine Kiwi als Dessert einzubauen.
Hilfe gegen akuten Mangel
Bei gesunden Menschen reicht grundsätzlich eine ausgewogene Ernährung mit eisenhaltigen Lebensmitteln, um auch einen erhöhten Bedarf zu decken. Ergänzend gibt es zahlreiche Eisenpräparate zur Nahrungsergänzung als Tabletten, Dragees oder Sirup. Dabei muss jedoch immer auch die Magen-Darm- Verträglichkeit im Auge behalten werden. Lassen Sie sich dazu von einer Gesundheitsfachperson beraten.
Neben der Zugabe von Eisen, um den akuten Mangel zu beheben, sollte aber immer auch die Ursache eruiert und behandelt werden. Denn eine anhaltende Supplementierung hinterlässt in unserem Darm Spuren und hat Auswirkungen auf den Bakterienhaushalt im Körper.