Er erlaubt auch einen Schutz durch unser Immunsystem. Zudem wird das beschädigte Unterhautgewebe wieder hergestellt und innert Wochen eine Narbe gebildet. Je nach Schwere der Verletzung – sprich, wenn Wundränder nicht wie nach einem Skalpell-Schnitt eng aneinander liegen – läuft über Monate eine mehr oder weniger umfangreiche Neu- oder Umbildung des Gefässsystems und der Gewebestruktur ab. Danach ist die Haut vergleichbar fest wie vor der Verletzung und erfüllt wieder seine Barrierefunktion. Das Narbengewebe kann aufgewölbt oder eingesunken sein und besitzt weder Haare, noch Talg- oder Schweissdrüsen. Bei Schürfwunden (der sogenannten «epithelialen Wundheilung») können fleckige Narbenverfärbungen bleiben. Es kann vorkommen, dass Narbengewebe juckt, spannt oder schmerzt.

Wunden können gut oder weniger gut heilen. Unterstützend wirkt eine gute Durchblutung der verletzten Stelle, eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen und Wärme.

Beispiele für Wundheilungsstörung sind Wundinfektionen, Einschlüsse von Blut oder anderen Körperflüssigkeiten sowie unzureichender Wundverschluss oder überwucherndes Narbengewebe. Faktoren, die dazu beitragen können, sind:

  • Mangelernährung an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. So ist z.B. Calcium unerlässlich für die Blutgerinnung.
  • Ein Sauerstoffmangel durch eine gestörte Durchblutung kann von Grunderkrankungen wie Diabetes oder Rauchen herrühren.
  • Gewisse Medikamente verzögern die Wundheilung oder hemmen die Blutgerinnung.
  • Im hohen Alter verschlechtert sich die Hautdurchblutung sowie der Immunschutz.

Wundbehandlung

Lassen Sie sich bei der Wundversorgung durch Fachpersonen beraten. Folgende Punkte können als Anhaltspunkte dienen (nicht abschliessend):

1) Stellen Sie die verletzte Körperpartie ruhig.

2) Achten Sie auf saubere und desinfizierte Hände, wenn Sie Wunden pflegen.

3) Reinigen Sie auch kleinere Wunden zuerst gründlich mit in Apotheken erhältlichen Desinfektionsmitteln.

4) Entfernen Sie Verunreinigungen mit sterilen Pinzetten.

5) Decken Sie grössere Wunden mit geeigneten, in Apotheken erhältlichen Wundauflagen ab. Die Wundumgebung sollte dabei nicht austrocknen.

6) Beobachten Sie den Wundheilungsprozess genau.

7) Unterstützend können bei kleineren Verletzungen Wundsalben zur Anwendung kommen.

8) Prüfen Sie den Impfstatus gegen → Tetanus (Starrkrampf).

Sind Sie nicht sicher, wie Sie Ihre Wunde am besten behandeln, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.