Sie gelten als Volkskrankheit, da sie weit verbreitet sind und eine entsprechend grosse Auswirkung auf das Gesundheitswesen, aber auch auf die Produktivität und Lebensqualität der Betroffenen selbst haben. Rückenbeschwerden können kurzfristig (akut) oder langanhaltend (chronisch) auftreten. Auch schubartig wiederkehrende Krankheitsanfälle sind möglich.

Bei den meisten Fällen von neu auftretenden Rückenschmerzen, bleibt die genaue Ursache unklar. Mögliche Auslöser sind dauerhafte Muskelverspannungen. Wenn solche funktionellen Störungen als Ursache vermutet werden, spricht man von unspezifischen Rückenschmerzen, im Gegensatz zu spezifischen Schmerzen mit erkennbarer Ursache. Folgende Beispiele verursachen intensive

Beschwerden und Einbussen in Alltagsaktivitäten:

Ein Hexenschuss (die sogenannte «Lumbago») ist ein plötzlich auftretender, starker Schmerz im Lendenbereich. Meist ist dafür eine Muskelzerrung oder Fehlhaltung nach ruckartiger Bewegung (Hebe-, Bück- oder Drehbewegung) der Auslöser. Betroffenen blockiert es in der akuten Phase die entsprechende Rückengegend fast vollständig, was sie zu einer Schonhaltung zwingt. Der Schmerz verstärkt sich, wenn Druck auf die verspannte Stelle ausgeübt wird. Hält der Kreuzschmerz dauerhaft an, spricht man von einer «Lumbalgie». In der Regel vergehen die Schmerzen jedoch innert ein einigen Tagen.

Ein Bandscheibenvorfall (auch «Bandscheibenprolaps» oder «Diskushernie» genannt) entsteht in der Wirbelsäule, wenn der gelartige Kern der Bandscheibe durch Risse hinausquillt und so auf die Nervenwurzeln oder das Rückenmark drückt. Dies passiert, wenn die Bandscheiben durch körperliche Belastung und zunehmenden Alter spröde und rissig werden. Die meisten Bandscheibenvorfälle werden nicht bemerkt. Sie können aber auch lokale Rückenschmerzen oder Sensibilitätsstörungen verursachen.

Rückenschmerzen können auch durch andere Grunderkrankungen ausgelöst werden: Falls Sie plötzliche, starke Rückenscherzen mit Taubheits-, Kribbel- oder Lähmungserscheinungen in Armen oder Beinen spüren, oder der Schmerz ausstrahlt, sollte dies von einer Ärztin oder Arzt abgeklärt werden.

Es gibt keine Standardtherapie bei Rückenschmerzen. Je nach spezifischem Rückenschmerz ist es auch hier ratsam, wenn eine Gesundheitsfachperson die Massnahmen auf die individuellen Beschwerden anpasst. Grundsätzlich wird bei akuten Rückenschmerzen empfohlen, sich möglichst weiter zu bewegen und Pausen in den Alltag einzubauen. Auch Wärmebehandlungen und lokal angewandte schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel können eine Option sein.

Was Sie tun können

  • Bewegen Sie sich regelmässig.
  • Vermeiden Sie eine einseitige Körperhaltung.
  • Versuchen Sie, übermässigen Stress zu vermeiden.
  • Rauchen Sie nicht. Raucher haben ein mehr als 50% höheres Risiko, mehrmals pro Woche an Rückenschmerzen zu leiden als Nichtraucher (Rauchen beeinträchtigt z.B. das Gefässsystem des Rückens)

Schon gewusst?

  • Rückenschmerzen gehören zu den teuersten Erkrankungen des Gesundheitssystems
  • Rückenbeschwerden betreffen beinahe jede Person mindestens einmal im Leben.
  • Die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer haben mehrmals monatlich Rückenschmerzen.
  • Die direkten und indirekten medizinischen Kosten belaufen sich in der Schweiz auf mehrere Milliarden Franken jährlich.
  • Betroffene zahlen jährlich im Schnitt >800 Franken selbst, bedingt durch ihre chronischen Rückenschmerzen.

Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.