Manchmal wird dies einer Seekrankheit gleichgesetzt – davon leitet sich übrigens auch die medizinische Bezeichnung «Nausea» ab. Die See- sowie Reisekrankheit, auch «Bewegungskrankheiten» genannt, stellen mögliche Ursachen für Übelkeit dar. Daneben gibt es zahlreiche weitere Gründe für Übelkeit:

  • Lebensmittelvergiftungen
  • Migräne
  • Tumorerkrankungen, insbesondere Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes
  • Hirnhautentzündungen, z. B. im Rahmen einer FSME-Erkrankung
  • Schwangerschaft
  • Medikamente können Übelkeit auslösen, z. B. Krebstherapien, Opioide oder Antidiabetika
  • psychologische Faktoren (beispielsweise panische Angst)

Erbrechen (medizinisch auch «Vomitus» oder «Emesis») ist ein Reflex des Verdauungstrakts aufgrund eines Brechreizes, um Magen- oder Darminhalt schlagartig «umgekehrt» zu entleeren. Dem Erbrechen muss nicht zwingend eine Übelkeit vorangehen. Aus diesem Grund werden Übelkeit und Erbrechen zu Diagnosezwecken getrennt betrachtet.

Bei «gesunden» Personen ist Übelkeit und Erbrechen in der Regel kein schwerwiegendes Ereignis. Jedoch besteht die Gefahr einer Dehydratation, insbesondere bei wiederholt erbrechenden Kleinkindern.

Die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen zielt in erster Linie auf die Behandlung oder Vermeidung möglicher Auslöser ab. So kann es bei Neigung zu Bewegungskrankheit helfen, in Verkehrsmitteln einen geeigneten Sitzplatz zu suchen (nahe dem Schwerpunkt und abseits von allfälligen Abgasen), auf das Lesen zu verzichten und stattdessen einen unbeweglichen Horizont im Blickfeld zu behalten. Reicht dies nicht aus, können sogenannte «Antihistaminika» versucht werden. Alternativ gibt es auch pflanzliche Arzneimittel mit Ingwer. Zur Linderung von Übelkeit verschiedenster Ursachen können nach individueller Untersuchung weitere sogenannte «Antiemetika» verordnet werden.

Übelkeit äussert sich meist durch eine unangenehme Empfindung im Oberbauch zusammen mit Brechreiz. Daneben können auch weitere Anzeichen auftreten:

  • Schwindel (insb. bei Bewegungskrankheit)
  • Blasse Haut
  • kalter Schweiss und Kälte-/Wärmegefühl
  • Kopfschmerzen
  • Speichelfluss

Zur Bestimmung des möglichen Auslösers wird in erster Linie allfällige Begleitumstände und -symptome genau untersucht (siehe «Schon gewusst?»)

Übelkeit und Erbrechen sind sogenannte «autonome» Körperreaktion auf Vergiftungen, Infektionen und andere abnormale Umweltfaktoren, welche nicht bewusst beeinflusst werden können. Verantwortlich dafür sind Wahrnehmungsorgane (meist im Hirnstamm oder im Verdauungstrakt, dem «Brechzentrum») für Giftstoffe oder Überdehnung der Verdauungsorgane und/oder das Gleichgewichtsorgan im Innenohr (Beschleunigungen und Richtungswechsel beispielsweise in Verkehrsmitteln, welche zu widersprüchlichen Sinneswahrnehmungen der Augen und des Bewegungsapparats führen).

Erbrechen soll in erster Linie vor giftigen, ungeniessbaren oder schädlichen Stoffen dienen.

  • Trinken Sie genügend, aber langsam über den Tag verteilt! Meiden Sie Alkohol.
  • Nehmen Sie täglich mehrere kleine Mahlzeiten anstatt wenige grosse zu sich.
  • Essen Sie Leichtverdauliches wie Toastbrot, Zwieback, Knäckebrot oder Naturjoghurt.
  • Meiden Sie beim Essen Speisen mit starkem Eigengeruch und/oder Räume mit Kochgerüchen.
  • Gehen Sie an die frische Luft und meiden Sie übermässig warme Umgebungen.

Schon gewusst?

Was könnte der Grund für Übelkeit und Erbrechen sein? Folgende Anzeichen in Zusammenhang mit Übelkeit und Erbrechen sollten medizinisch abgeklärt werden:

Morgens: kann zusammen mit ausbleibender Regelblutung bei Frauen auf eine Schwangerschaft hindeuten. Auch eine Lebensmittelvergiftung ist möglich.

Nach Mahlzeiten: kann auf eine Durchgangsstörung im Magen hindeuten, beispielsweise ein Magengeschwür

Erbrechen OHNE Übelkeit: kann auf eine direkte Reizung des Brechzentrums im Hirn hindeuten, beispielsweise ein gesteigerter Hirndruck

Zusammen mit ….

  • Kopfschmerzen/ Nackensteifheit: beispielsweise Hirnhautentzündung
  • Sehstörungen/ rote Augen: beispielsweise Grüner Star
  • Bewusstseinsstörungen: beispielsweise Vergiftung
  • Bauchkrämpfe/-Schmerzen: beispielsweise Harn- oder Gallensteine
  • Drehschwindel/ Tinnitus: beispielsweise Erkrankung des Innenohrs
  • Ausbleibender Regelblutung: beispielsweise Schwangerschaft

Erbrochenes enthält …

Blut (Kaffeesatzartig): möglicherweise Blutung im Verdauungstrakt

Galle (grünlich) oder Stuhl: möglicherweise Darmverschluss oder Darmkrebs

Unverdautes: möglicherwiese Ausstülpungen in Speiseröhre

Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.