Psoriasis (Schuppenflechte)
Synonym: Schuppenflechte
Psoriasis, im Volksmund auch Schuppenflechte genannt, ist eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung, die in erster Linie sichtbare Hautveränderungen verursacht. Charakteristisch für die Krankheit sind gerötete, schuppende und oft juckende Hautstellen, die vor allem an den Ellenbogen, an den Kniestreckseiten, am Rücken und auf der Kopfhaut auftreten. Neben der Haut können auch die Nägel oder Gelenke von der Psoriasis betroffen sein.
Die Krankheit verläuft in Schüben, abwechselnd mit ruhigeren und/oder sogar symptomfreien Phasen. Die Schubhäufigkeit, der allgemeine Krankheitsverlauf sowie der Schweregrad sind von Patient zu Patient unterschiedlich.

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Symptome
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Unter dem Begriff Psoriasis werden verschiedene Krankheitsformen zusammengefasst. Die sogenannte gewöhnliche Psoriasis (auch «Psoriasis vulgaris» oder «Plaque Psoriasis» genannt) kommt am weitaus häufigsten vor: ca. 95% aller Patientinnen und Patienten sind davon betroffen. Sie ist erkennbar an den scharf begrenzten, geröteten Hautstellen mit silbrig-weissen Hautschuppen («Plaques», nach denen die Krankheit benannt ist). Diese entstehen dadurch, dass sich bei Psoriasis-Betroffenen die Zellen der Oberhaut bis zu 7 Mal rascher erneuern als bei gesunden Personen.
Die Hautsymptome kommen in Schüben vor und es sind je nach Schub nur einzelne oder mehrere grossflächige Körperstellen befallen. Bei ausgeprägten Schüben kommt bei 60-70% der Betroffenen ein starker Juckreiz hinzu.
Weiter kann man anhand verschiedener Symptome auch zwischen folgenden Formen der Psoriasis unterscheiden:
- Nagelpsoriasis: Bei rund der Hälfte der Patientinnen und Patienten sind auch die Nägel betroffen. Dabei zeigen sich kleine Dellen, Flecken und Verhornungen auf den Finger- und/oder Zehennägeln.
- Psoriasis Arthritis: Bis zu 30% der Patientinnen und Patienten leiden an dieser schmerzhaften entzündlichen Rheumaerkrankung, bei der vor allem Gelenke, Sehnen und die Wirbelsäule betroffen sind.
- Psoriasus guttata: Bei dieser Form der Psoriasis treten stark juckende, kleine Psoriasisherde auf («guttata» = punktförmig).
- Psoriasis pustulosa: Hierbei bilden sich eitrig gefüllte Pusteln und Blasen auf den geröteten Hautstellen, insbesondere auf den Handflächen und/oder Fussohlen.
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Psoriasis. Die Krankheit ist nicht lebensbedrohlich, kann aber in mittelschweren bis schweren Fällen (ca. 25% der Betroffenen) zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität führen.
Mögliche Begleiterkrankungen: Psoriasis-Betroffene haben ein höheres Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Typ-II-Diabetes, Herzerkrankungen und Übergewicht. In schweren Fällen kann die Belastung durch die sichtbaren Hautveränderungen auch zu psychischen Verstimmungen oder Depressionen führen.
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Behandlung
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Die angemessene Behandlung der Psoriasis erfolgt abhängig vom Schweregrad, der Lebenssituation, der Vorgeschichte und möglichen Begleiterkrankungen. In den letzten Jahren sind gerade mit neuen Therapiemöglichkeiten mit sogenannten «Biologika»-Medikamenten (s. unten) grosse Fortschritte erzielt worden, durch die Patientinnen und Patienten wieder zu fast erscheinungsfreier Haut und deutlich mehr Lebensqualität gelangen können. Das Ziel jeder Behandlung ist die Verlangsamung oder das Aufhalten des Krankheitsverlaufs sowie die Linderung der Symptome, denn Psoriasis ist eine chronische Krankheit und heute noch nicht heilbar.
Oft werden zur Behandlung folgende äusserliche (sog. «topische») und innerliche (sog. «systemische») Therapien, bei denen Medikamente in Form von Tabletten, Spritzen, Infusionen oder Kapseln verabreicht werden, verschrieben oder kombiniert:
- Salben, Cremes oder Gels mit Salicylsäure und Harnstoff («Urea») zur Ausweichung der Hautschuppen
- Photo- und Lichttherapie: Äussere Behandlung mit Licht (UV-A, UV-B, zum Teil kombiniert mit Vitamin-D-haltigen Cremes und Salben oder Bädern)
- Salben, Cremes oder Gels mit Dithranol und Vitamin-D-Präparaten, um die Zellaktivität der Haut zu verringern
- Salben, Cremes oder Gels mit Kortikosteroiden («Kortison»), die entzündungshemmend wirken und den Juckreiz mildern
- Salben, Cremes oder Gels mit Retinoiden («Vitamin-A-Abkömmlinge»), die das Zell-/Gewebewachstum hemmen
- Systemische Therapie mit Methotrexat, Ciclosporin, Acitetin, Apremilast
- Biologika-Therapie (systemisch): Injektionstherapie, welche direkt in den Entzündungsprozess eingreift
Wie bei jeder Erkrankung der Haut ist auch bei der Psoriasis die richtige Hautpflege enorm wichtig. Eine gute Basistherapie mit rückfettenden Pflegemitteln kann die Behandlung unterstützen oder weiteren Krankheitsschüben entgegenwirken. Ausserdem sollten milde, pH-neutrale und unparfümierte Reinigungsmittel verwendet werden. Bereits entzündete Hautpartien sollten nicht der Sonne ausgesetzt werden und lose Kleidung aus Baumwolle schützt zusätzlich vor einer weiteren Reizung.
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Ursachen, Risikofaktoren und Häufigkeit
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Psoriasis ist eine sogenannte «Autoimmunerkrankung», die auf eine Fehlsteuerung im Immunsystem zurückzuführen ist. Die typischen Hautrötungen und der Juckreiz sind dabei Ausdruck von Entzündungsprozessen, die von Abwehrzellen gegen vermeintliche Eindringlinge ausgelöst werden.
Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass eine Kombination von genetischer Veranlagung sowie inneren oder äusseren «Triggern» die Krankheit auslösen und/oder verschlechtern können. Zu diesen Auslösern gehören beispielsweise Infektionen, die Einnahme bestimmter Medikamente, Übergewicht, Tabakrauchen oder mentaler Stress.
Psoriasis ist eine der häufigsten Hautkrankheiten, von der ca. 2% der gesamten Weltbevölkerung betroffen sind. In der Schweiz leiden rund 180’000 Personen an der Erkrankung.
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Ihr persönlicher Gesundheits-Coach kann Ihnen hilfreiche Pflegemittel für Ihre trockene oder juckende Haut empfehlen. Ausserdem kennt er Tipps für eine erfolgreiche Psoriasis-Basistherapie. Im Zweifelsfall wird er sie an einen Facharzt verweisen.
Weitere Informationen zur Psoriasis finden Sie auch auf der Website der Schweizerischen Psoriasis und Vitiligo Gesellschaft: www.spvg.ch
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Wirkstoffe / Wirkstoffgruppen