Gesundheitsfachpersonen verstehen unter dem Begriff «Kopfschmerzen» meist Letzteres (also das Symptom als sogenannten «sekundären Kopfschmerz») und verwenden für eigenständige Erkrankungen (sogenannte «primäre Kopfschmerzen») genauere Bezeichnungen wie z.B. Migränen.

Bei sekundären Kopfschmerzen wird der Fokus auf die Therapie der Erkrankung gelegt, welche die Kopfschmerzen auslöst (falls möglich). Bei der Behandlung von primären Kopfschmerzen geht es in erster Linie darum, durch einen veränderten Lebensstil mögliche Auslöser zu meiden und Risikofaktoren zu minimieren.

  • Falls die Kopfschmerzen zu intensiv werden, können bei allen Arten entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente versucht werden.
  • Bei Migräne und anderen primären Kopfschmerzen wie z.B. dem seltenen «Clusterkopfschmerz» können weitere Medikamente verordnet werden, welche die Schmerzattacken lindern. Gewisse Therapien können zur Anfallsprophylaxe von diagnostizierten Kopfschmerzen angewendet werden.

Kopfschmerzen äussern sich je nach Krankheit und Person unterschiedlich: möglich sind u.a. einmalige, chronische oder wiederkehrende Episoden an unterschwellig-konstanten, pulsierend/pochenden, stechenden, drückenden, schubhaften, bis zu sehr starken Schmerzen. Die Schmerzen können lokalisierbar sein oder den ganzen Kopf betreffen.

Begleitend können weitere Anzeichen auftreten, wie Lichtempfindlichkeit, tränende Augen, Fieber etc., welche auf einen Auslöser hindeuten können.

Eine genaue Diagnose und die individuelle Therapiefindung können schnell gemacht sein oder aber auch sehr komplex und mit zahlreichen neurologischen Abklärungen verbunden sein.

Unser Gehirn ist zu einem grossen Teil nicht schmerzempfindlich. Man nimmt an, dass Kopfschmerzen

  • über Schmerzrezeptoren ausserhalb des Gehirns entstehen und/oder
  • eine Schädigung oder krankhafte Aktivierung von schmerzleitenden Nervenbahnen vorliegt.

«Primäre» Kopfschmerzen können keine ersichtliche Ursache haben oder nach körperlicher Anstrengung, Husten, Kälte oder Anderem auftreten. «Sekundäre» Kopfschmerzen haben anderen Erkrankungen als Auslöser, das heisst; treten aufgrund von Entzündungen, Nervenschäden, Hirndruck (z.B. bei gewissen Hirntumoren), Gefäss-/Kreislauf- oder Stoffwechsel-Störungen von Nervengewebe auf. Auch Substanzkonsum (Alkohol) oder deren Entzug (Koffein) kann einen Grund für Kopfschmerzen darstellen. Auch der übermässige, monatelange Gebrauch von Schmerzmitteln kann Kopfschmerzen auslösen.

Kopfschmerz ist einer der häufigsten Schmerzzustände und ist mit hohen direkten und indirekten Gesundheitskosten verbunden (Schul- und Arbeitsabsenzen). In der Schweiz ist mehr als jede Dritte Person im Alltag durch Kopfschmerzen beeinträchtigt: Frauen bis zu 50 % mehr als Männer.

  • Trinken Sie genügend.
  • Achten Sie auf Ihr Stresslevel. Machen Sie auch in stressigen Zeiten Sport (Ausdauertraining). Es gibt Entspannungs- und Meditations-Techniken, welche Spannungskopfschmerz vorbeugen können.
  • Bei wiederkehrendem Kopfschmerz können Sie ein Tagebuch führen (unter anderem mit Tageszeit, Intensität und Dauer) → Somit kann sich allenfalls einen Auslöser finden und meiden lassen.
  • Gewisse Kopfschmerzen lassen sich durch Wärme, Kälte oder Massage lindern.
  • Koffein kann die Wirkung von schmerzlindernden Medikamenten verstärken, z.B. über den Konsum von Kaffee oder Energy-Drinks.
  • Eine Grippeimpfung und FSME-Impfung können gewissen infektbedingten Kopfschmerzen vorbeugen.

Nicht alle Kopfschmerzen müssen abgeklärt werden. Bei den folgenden Anzeichen lohnt es sich aber, eine Gesundheitsfachperson beizuziehen:

➔ Noch nie dagewesene und/oder sehr intensive Schmerzattacke

➔ Vorausgehendes Erbrechen

➔ Begleitende Bewusstseins- oder Wahrnehmungsstörungen, z.B. Lichtempfindlichkeit

➔ Begleitende Nackenstarre, Krämpfe und/oder Fieber

➔ Schmerzen durch Vorbeugen, Heben, Husten

➔ Erste Attacke ab den «50ern»

➔ Unfall, Verletzung resp. vorbestehende Erkrankung als vermutlicher Auslöser

➔ Wiederkehrende oder über Tage intensiver werdende Kopfschmerzen, insbesondere bei Kindern

➔ Bei kopfschmerzbedingten Schlafstörungen oder Episoden kurz nach dem Aufwachen

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