Herpes simplex
Juckende Bläschen, die platzen und sich verkrusten – Herpes ist unangenehm, egal, ob er an den Lippen oder im Genitalbereich auftritt.
Herpes-simplex-Viren verursachen Infektionen auf der Haut. Dazu gehört der kurz Herpes genannte Lippenherpes (Herpes labialis) mit Beschwerden rund um Lippen, Nase und Augen. Ausserdem können Herpes-simplex-Viren als Genitalherpes (Herpes genitalis) den Bereich der Geschlechtsteile befallen. Gemeinsam sind den Herpes-simplex-Erkrankungen der leichte Juckreiz, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und Hautverkrustungen.
Zwei Virenarten sind verantwortlich für die Herpes-simplex-Erkrankungen: Das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) verursacht meist Infektionen am Mund und im Gesicht, während das Typ-2-Virus (HSV-2) Beschwerden im Genitalbereich hervorruft. 70 bis 90 von 100 Schweizern tragen das Virus HSV-1 und 20 von 100 das HSV-2 in sich. Dabei sind Frauen häufiger von Genitalherpes betroffen als Männer.
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Symptome
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Juckende, brennende Bläschen (Fieberbläschen) hauptsächlich im Mund, an den Lippen, im Gesicht oder an den Genitalien sind typische Symptome für Herpes simplex. Die Bläschen sind mit Flüssigkeit gefüllt, platzen und verkrusten. Sie können auf Wangen, Naseneingang, Ohrläppchen und in den Augenbereich wandern. Manchmal kommen Schmerzen und Krankheitsgefühl dazu. Infektionen der Augenhornhaut gehören zu den ernst zu nehmenden Komplikationen. Bei Genitalherpes entwickeln sich eventuell auch Schmerzen beim Wasserlassen, geschwollene Lymphknoten und Fieber. In der Schweiz selten ist eine Infektion des Neugeborenen während der Geburt. Ungefähr zwei Drittel der Personen, die Herpes-simplex-Viren in sich tragen, bleiben ihr Leben lang beschwerdefrei.
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Behandlung
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Herpes ist nicht heilbar, da die Viren nach Abheilen der Symptome in die Nervenzellen wandern und dort lebenslang bleiben. Bei Lippenherpes wirken antivirale Salben (z.B. mit dem Wirkstoff Aciclovir) vor allem dann gut, wenn sie schon bei ersten Anzeichen der Fieberbläschen aufgetragen werden. Sind Bläschen entstanden oder gar aufgeplatzt, sollen allenfalls desinfizierende Mittel (z.B. mit Zinksulfat) verwendet werden. Tun Betroffene nichts, heilen die Bläschen von selbst. Beim Genitalherpes haben sich äusserliche Behandlungen mit Salben und Cremes als wenig wirksam erwiesen. Hier können antivirale Medikamente (Virustatika) als Tabletten (Wirkstoffe: Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir) den Krankheitsverlauf um einige Tage verkürzen und Beschwerden mindern, vor allem wenn sie direkt beim ersten Anzeichen der Symptome eingenommen werden.
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Ursachen, Risikofaktoren und Häufigkeit
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Vom Herpes-simplex-Virus sind acht Typen bekannt. HSV-1 verursacht überwiegend Infektionen im Mund- und Gesichtsbereich (Fieberbläschen), während HSV-2 vorwiegend genital anzutreffen ist. Zunehmend verursacht HSV-1 auch genitale Infektionen, genauso wie HSV-2 Lippenherpes. Beide Virustypen können aber grundsätzlich an allen Stellen des Körpers vorkommen. Übertragen wird Herpes durch Schleimhautkontakt (genital, anal, oral), durch Kontakt mit infizierter Haut und durch Schmierinfektionen. Eine Übertragung von der infizierten Mutter auf das Neugeborene ist ebenfalls möglich. Ein Übertragungsrisiko existiert trotz fehlender Symptome. Trügerisch ist, dass ein Grossteil der ersten Übertragung von Herpesviren ohne die bekannten Bläschen einhergeht.
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Vorbeugung
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Das Immunsystem zu stärken, ist die beste Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten wie Herpes simplex. Dazu gehören eine gesunde Lebensweise mit ausgeglichener Ernährung, wenig Alkohol und der Verzicht aufs Rauchen. Weiterhin schaffen genügend Schlaf, ausreichende Bewegung und viel frische Luft entscheidende Grundlagen für ein intaktes Immunsystem. Wer bei Stress und psychischer Belastung unter Herpesattacken leidet, kann mit Entspannungstechniken wie beispielsweise autogenem Training, Meditation und Yoga gegensteuern.
Da es sich bei Herpes genitalis um eine Sexualkrankheit handelt, hilft – vor allem bei mehreren Geschlechtspartnern – konsequentes Einhalten der Safer-Sex-Regeln (Eindringen immer mit Gummi, Sperma und Blut nicht in den Mund, bei Juckreiz, Brennen oder Ausfluss zum Arzt). Damit verringert sich das Risiko, sich mit Herpes zu infizieren. Es bleibt aber dennoch bestehen, da eine Übertragung auch über die Haut möglich ist.
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TopPharm hilft!
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Ihr persönlicher Gesundheits-Coach kann Ihnen antivirale Salben oder austrocknende Cremes empfehlen. Ausserdem kann er sie beraten, ab wann antivirale Mittel in Form von Saft oder Tabletten angebracht sind. Im Zweifelsfall wird er sie an einen Facharzt verweisen.
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