Ekzeme
Synonym: Dermatitis
Die Haut ist gerötet und juckt, es bilden sich Bibeli. Ekzeme kennen viele Menschen in der Schweiz.
Ekzem ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Hautkrankheiten. Bei allen Ekzemen handelt es sich um entzündliche Veränderungen der Haut, die aber nicht ansteckend sind. Trockene Haut, Schweiss und Substanzen aus der Umwelt können zu Ekzemen führen. Bekannte Beispiele sind allergische Kontaktekzeme oder Neurodermitis.
Ekzeme sind sehr häufig, nahezu jeder Mensch bekommt einmal im Leben ein Ekzem. Ekzeme können sowohl vorübergehend auftreten oder dauerhafte Beschwerden verursachen. Das bestimmende Merkmal ist der Juckreiz.
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Symptome
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Es beginnt mit einer Rötung der Haut, Juckreiz kommt dazu. Diese Symptome sind typisch für Ekzeme. Alle weiteren Beschwerden hängen davon ab, an welchen Körperstellen sich die Hautveränderungen befinden. Sie unterscheiden sich auch je nach Alter der Personen, die erkrankt sind. Es gibt also nicht ein Erscheinungsbild, sondern viele.
Ekzeme können vorübergehend (akut) und dauerhaft (chronisch) auftreten. Die akute Phase beginnt mit einer geröteten Hautstelle, die bei einem sehr leichten Ekzem nach ein paar Tagen wieder verschwinden kann. Bleibt das Ekzem, kommen kleine, stecknadelkopfgrosse Bläschen hinzu, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind. Die Bläschen platzen auf und nässen, dann bilden sich Krusten. Die akute Phase dauert bis zu drei Tage.
Heilt das Ekzem nicht ab, geht es in einen chronischen Zustand über. Rötungen, Pusteln, Krusten und Schuppen erscheinen gleichzeitig. Dazu kommen Beschwerden, die das Kratzen gegen den Juckreiz auslöst und verstärkt: Die oberste Hautschicht verdickt und Furchen vergröbern sich. Es bilden sich tiefe Einrisse und hellere wie dunklere Hautschichten. Das chronische Stadium muss nicht zwangsläufig auf das akute folgen, beide Perioden können auch gleichzeitig auftreten. Dabei überlagern sich die Symptome.
Komplikationen sind Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze. Sie dringen durch die eingerissenen oder aufgekratzten Hautstellen in den Körper. Dort können sie zu Infektionen führen.
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Behandlung
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Die richtige Behandlung von Ekzemen hängt davon ab, welche Ursache die Hauterkrankung hat. Meist steht eine erfolgreiche Therapie auf mehreren Beinen: Basistherapie mit optimalen Pflegemitteln, Vermeiden von möglichen Auslösern, medikamentöse Behandlung.
Handelt es sich bei dem Ekzem um eine Kontaktallergie, kann dies der Arzt mit einem Hauttest (Epikutantest) feststellen. Ist der Auslöser, beispielsweise Nickel, bekannt, lassen sich Kleidungsstücke oder Schmuck mit dem Metall meiden. Anschliessend klingen die Beschwerden meist nach ein paar Tagen von selbst ab. Bei häufigem und ständigem Kontakt mit allergieauslösenden Substanzen, wie möglicherweise im Berufsalltag, kann sich ein chronisches Ekzem entwickeln. Entzündliche Verdickungen, Verhornungen und Vergröberungen sind charakteristisch hierfür. Auch in diesen Fällen ist der beste Schutz das Meiden des Allergens. Coiffeusen mit einer Allergie auf Pflegeprodukte oder Färbemittel wird empfohlen, Handschuhe zu tragen. In den schlimmsten Fällen hilft vielleicht nur noch eine berufliche Veränderung. Kortisonhaltige Cremes sind Übergangslösungen, da bei einem längerfristigen Gebrauch sich die Haut nicht mehr regeneriert und dünn wird.
Die Behandlung von Neurodermitis erfolgt abhängig vom Schweregrad in verschiedenen Stufen. Bei leichten Ekzemen kann eine Basistherapie mit rückfettenden Pflegemitteln sehr wirkungsvoll sein. Besondere Inhaltsstoffe wie Harnstoff (Urea) bewirken, dass die Haut mehr Feuchtigkeit speichert und weniger austrocknet. Bei wiederkehrenden Ekzemen und Juckreiz werden die Hautstellen mit kortisonhaltigen Salben und Cremes behandelt. An Problemstellen wie Gesicht und Hautfalten sind Calcineurinhemmer eventuell besser geeignet. Manchmal helfen Antihistaminika in Tablettenform zusätzlich gegen den Juckreiz. UV-Licht kann schwere, akute und chronische Stadien mildern. Nur bei schweren Ekzemerkrankungen erfolgt eine systemische, also innerliche Therapie zum Beispiel mit Kortisonpräparaten, die das Immunsystem beeinflussen.
Die richtige Hautpflege
Grundlage jeder Ekzembehandlung ist die Basistherapie. Vor allem eine trockene Haut braucht Hilfe, da sie ihrer Barrierefunktion nicht mehr nachkommen kann.
- Zu viel Waschen trocknet die Haut aus und stresst sie. Kurzes kühles Duschen ist besser als ein langes und heisses Wannenbad. Höchstens einmal am Tag duschen, nicht öfter als dreimal in der Woche baden. Schaumzusätze trocknen zusätzlich aus.
- Milde, pH-neutrale Reinigungsmittel sind besser als parfümierte Seifen. Je sparsamer sie verwendet werden, umso mehr freut sich die Haut.
- Trocken rubbeln entfettet ebenfalls die Haut und reizt sie, lieber trocken tupfen.
- Nach der Reinigung empfiehlt es sich, die Haut mit fetthaltigen Cremes oder Lotionen einzureiben. Diese geben der Haut nicht nur die verlorenen Fette zurück, sondern «versiegeln» die Feuchtigkeit, die die Haut während der Dusche oder des Bads aufgenommen hat.
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Ursachen, Risikofaktoren und Häufigkeit
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Als Auslöser für Ekzeme kommen sowohl innere (endogene) als auch äussere (exogene) Faktoren in Frage. Ein wesentlicher, innerer Faktor ist die Atopie genannte, erblich bedingte Veranlagung zu bestimmten Krankheiten (atopischer Formenkreis, siehe Allergien). Dazu gehören Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis (atopische Dermatitis, atopisches Ekzem). Oft geht eine Atopie einher mit trockener Haut. Sie erhöht die Wahrscheinlichkeit, Ekzeme zu bekommen, da ihre Barrierefunktion gestört ist. Starke Schweissbildung an Füssen und Händen (Hyperhidrose) kann ebenfalls Ekzeme verursachen. Möglicherweise löst der Schweiss allergene Substanzen aus Socken, Schuhen oder Handschuhen. Ausserdem kann überhöhte Talgbildung zu Ekzemen (seborrhoisches Ekzem) führen. Kopfhaut, Brust, Rücken und Genitalbereich sind die Körperstellen, an denen diese Ekzemart auftritt.
Äussere Faktoren, die die Haut reizen und Ekzeme verursachen, sind vielfältig. Dazu gehören viele unterschiedliche Substanzen und Umstände. Allergische Kontaktekzeme entstehen durch Berührungen mit Metallen wie Nickel (in Hosenknöpfen, Schmuck oder Brillen), Duftstoffen in Parfüms, Cremes oder anderen Pflegeprodukten und auch Latex in Gummihandschuhen. Ist die Haut überlastet oder wird sie zu sehr strapaziert, können sich irritativ-toxische Ekzeme bilden. Sie befinden sind hauptsächlich an Händen, die viel Nässe und Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Auslaugende Substanzen wie Seifen und Desinfektionsmittel oder Tätigkeiten mit häufigem Händewaschen verantworten oder verstärken die Ekzeme. Berufsgruppen wie Coiffeure, Reinigungsfachkräfte, Pflegefachpersonal und Arbeiter in der Metall- beziehungsweise Baubranche sind besonders gefährdet, vor allem kann sich aus dem irritativ-toxischen Ekzem ein chronisches Handekzem entwickeln.
Die Einnahme einiger Medikamente wie Antibiotika können bei gleichzeitigem Aufenthalt in der Sonne ebenfalls Ekzeme auslösen.
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Ihr persönlicher Gesundheits-Coach kann Ihnen hilfreiche Pflegemittel für Ihre trockene Haut empfehlen. Ausserdem weiss er Tipps für eine erfolgreiche Basistherapie. Im Zweifelsfall wird er sie an einen Facharzt verweisen.
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