Durchfall
Synonym: Diarrhoe/Diarrhö
In Windeseile aufs stille Örtchen und das mehrmals hintereinander: An Durchfall leidet ein Drittel der Menschen in der Schweiz durchschnittlich einmal im Jahr.
Wer Durchfall (Diarrhoe) hat, wird von häufigem Stuhlgang mit nahezu flüssigem Stuhl geplagt. Dabei verliert der Körper oft viel Flüssigkeit. Ausserdem kann Durchfall von anderen Beschwerden wie Unwohlsein, Übelkeit und Bauchkrämpfen begleitet sein und Kreislaufprobleme zur Folge haben.
Durchfall ist keine Krankheit, sondern ein Symptom dafür, dass irgendwo im Körper etwas nicht stimmt. Das können Infektionen oder Lebensmittelunverträglichkeiten sein, aber auch Stress und Vergiftungen führen zu Durchfall. Akuter Durchfall ist spätestens nach zwei Wochen vorbei, chronischer Durchfall dauert länger. Während gesunde Erwachsene einen akuten Durchfall von ein paar Tagen gut verkraften, sollten Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen sich frühzeitig in ärztliche Behandlung begeben.
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Symptome
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Müssen Sie ungewöhnlich oft aufs stille Örtchen?Ist Ihr Stuhl dabei fast flüssig?
Diese Symptome zeichnen einen typischen Durchfall aus. Dabei unterscheidet sich von Mensch zu Mensch, was ein ganz normaler Stuhlgang ist. Ob dreimal am Tag oder nur dreimal in der Woche, die Verdauung folgt keinen festgelegten Regeln. Auch die Beschaffenheit des Stuhls – hart, mittelhart, ungeformt – zeigt sich bei jedem Erwachsenen anders.
Deshalb haben die Mediziner drei Kriterien bestimmt, die erfüllt sein müssen, um bei Erwachsenen von Durchfall zu sprechen:
- Mehr als drei Stuhlgänge am Tag
- Beschaffenheit breiig bis flüssig (Wasseranteil von über 75%)
- Vermehrte Stuhlmenge (über 250 g am Tag)
Je nach Ursache können mit dem Durchfall auch Symptome wie Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen verbunden sein. Bei starkem Durchfall verliert der Körper zudem eine Menge Wasser und Elektrolyte; Elektrolyte sind bestimmte Mineralstoffe, die der Körper braucht. Hat der Körper zu wenig dieser Mineralstoffe, kann es zu Kreislaufbeschwerden kommen. Weitere Begleitsymptome können Appetitlosigkeit, Fieber und Erschöpfung, eventuell auch Blut im Stuhl sein.
Je nach Dauer der Beschwerden unterscheiden Ärzte zwischen zwei Formen:
- Akuter Durchfall: Er tritt plötzlich auf und dauert nicht länger als zwei bis drei Wochen. Ein akuter Durchfall heilt leicht und ohne medikamentöse Unterstützung. Dauert er dagegen länger an, kann er zu Wasser- und Elektrolytverlust führen.
- Chronischer Durchfall: Hält der Durchfall länger als drei Wochen an, kommt er wiederholt und in Schüben und klingt in den Phasen dazwischen auch ganz ab, sprechen die Ärzte von chronischem Durchfall.
Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern
Kleinkinder bekommen schnell Durchfall, manchmal haben sie einfach nur ein bestimmtes Lebensmittel nicht gut vertragen. Am häufigsten ist eine Magen-Darm-Infektion mit Begleitsymptomen wie Fieber und Erbrechen. Haben Babys und Kleinkinder Durchfall, ist der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust im Vergleich zu ihrem Körpergewicht besonders gross. Vor allem wenn der Durchfall mit Erbrechen verbunden ist, empfiehlt es sich, Kinder regelmässig zu wiegen. Ein Symptom für hohen Flüssigkeitsverlust ist auch das Einsinken der Fontanellen (die weichen Stellen am Kopf, die bei Kleinkindern noch nicht zusammengewachsen sind).
Wann zum Arzt?
Ein Besuch beim Arzt ist dann ratsam, wenn Babys mehr als vier wässrige Stühle in 24 Stunden haben. Bei Kleinkindern empfiehlt sich der Gang zum Arzt bei mehr als sechs Stühlen, bei Jugendlichen liegt die Grenze bei acht bis zehn wässrigen Stühlen.
Ältere Menschen und Durchfall
Ältere Menschen leiden oft mehr unter akutem Durchfall als jüngere Erwachsene. Je älter ein Mensch ist, um so geringere Flüssigkeitsreserven kann sein Körper bilden. Das liegt zum einen daran, dass ältere Körper weniger Wasser speichern können als in jüngeren Jahren. Auf der anderen Seite nimmt das Durstgefühl mit steigendem Alter ab, weswegen ältere Menschen möglicherweise weniger trinken. Deshalb setzt der Flüssigkeitsverlust bei Durchfall Älteren mehr zu und führt eventuell schneller zur Austrocknung des Körpers. Ältere Menschen sollten bei stark wässrigem Durchfall, der über mehrere Tage andauert, oder gar bei chronischem Durchfall einen Arzt aufsuchen. Zeichen für erhöhten Flüssigkeitsverlust ist die stehende Hautfalte (wenn man eine Hautfalte zwischen die Finger nimmt und nach oben zieht). Auch bei einem Symptom wie geistiger Verwirrtheit sollte man zum Arzt gehen.
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Behandlung
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Wer an Durchfall leidet, muss nicht unbedingt zum Arzt. Die Beschwerden dauern in der Regel nur ein paar Tage an. In diesen Fällen genügt es meist, wenn die Betroffenen viel trinken, um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Dazu eignen sich beispielsweise stilles Mineralwasser und Kräutertees.
Wer auf Nummer sicher gehen will, dem empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine definierte Mischung aus Natriumchlorid (Kochsalz), Natriumcitrat sowie Kaliumchlorid und Glukose (Traubenzucker) in einem Liter Wasser. Die sogenannten oralen Rehydratationslösungen (ORS) aus der Apotheke entsprechen diesen WHO-Empfehlungen und helfen zuverlässig.
Wer keine Elektrolytlösung zur Hand hat, kann sich diese auch selbst zusammenmischen:
- 1 Liter abgekochtes Wasser
- 1 Teelöffel Kochsalz
- 7 bis 8 Teelöffel Traubenzucker oder ersatzweise Haushaltszucker
- Orangensaft oder zerdrückte Bananen
Nicht medikamentöse Mittel bei Durchfall
- Elektrolytlösungen oder orale Rehydratationslösung (ORS) nach WHO: Die ORS ist als Trinklösung, Pulver und Granulat in Apotheken erhältlich (13,5 g Glukose, 2,9 g Natriumcitrat, 2,6 g Natriumchlorid, 1,5 g Kaliumchlorid auf 1 Liter Wasser).
- Heidelbeertee: Früchte und Blätter von Heidelbeeren enthalten Gerbstoffe, die die Darmschleimhäute zusammenziehen und so verhindern, dass wichtige Elektrolyte und Wasser verloren gehen. Ausserdem können so mögliche Erreger nicht in die Darmschleimhaut gelangen.
- Kamille und Brombeerblätter: Kamille ist antientzündlich, antibakteriell und krampflösend. Ihr Tee kann sich bei Durchfall wohltuend auswirken. Allerdings kann sie auch Allergien auslösen. Brombeerblätter enthalten Gerbstoffe, ein Tee daraus wirkt ähnlich wie Heidelbeertee.
- Fenchel- oder Fenchel-Anis-Kümmel-Tee: Alle drei Heilpflanzen wirken entkrampfend und helfen bei Durchfall, der mit Bauchkrämpfen verbunden ist.
- Heilerde: Das fein gemahlene Heilerdepulver saugt Flüssigkeit auf und bindet Giftstoffe. Wer das sandige Gefühl im Mund nicht mag, kann auf Kapseln mit Heilerde zurückgreifen.
- Apfel: Geriebener Apfel enthält Pektin; das sind Quellstoffe, die Flüssigkeit binden und eine Schutzschicht an den Darmschleimhäuten erzeugen, sodass Bakterien nicht mehr in die Zellen gelangen können. Pektin kann auch Bakterien selbst an sich binden und so wirkungslos machen.
- Rüeblisuppe: Karotten haben ebenfalls einen hohen Gehalt an Pektin, das eine ähnliche Wirkung hat wie Apfelpektin.
- Wärme: Bei Bauchkrämpfen hilft Wärme zur Entspannung. Wärmflaschen, Traubenkern- und Chriesisteisäckli sind altbekannte angenehme Wärmespender.
- Probiotika: Probiotika sind lebende Bakterien oder Hefepilze, die beispielsweise in Joghurt, Buttermilch und Kefir vorkommen. Sie können auch künstlich angereichert sein. Ob sie bei Durchfall helfen, ist nicht gesichert und hängt wohl vom eingesetzten Bakterienstamm ab. Deshalb sollte die Wahl des Probiotikums mit dem Arzt abgeklärt werden.
Ungeeignet zur Therapie von Durchfall ist das beliebte Hausmittel Cola und Salzstangen. Vor allem Kinder sollten bei Durchfall nicht mit Cola therapiert werden, denn die enthält sehr viel Zucker, und der führt dazu, dass der Körper Wasser in den Darm ausscheidet – damit trocknet gerade ein kleiner Kinderkörper noch mehr aus. Ausserdem regt das in der Cola enthaltene Koffein zusätzlich die Darmtätigkeit an. Salzstangen an sich schaden dem menschlichen Körper nicht. Ihr Salz gleicht das verlorene Natrium aus, jedoch fehlt dem Körper bei Durchfall auch Kalium.
Bei länger anhaltendem Durchfall ist es ratsam, durch einen Mediziner abklären zu lassen, worin die Ursache der Beschwerden liegt. Gerade wenn der Flüssigkeitsverlust sehr hoch ist, reicht viel trinken möglicherweise nicht aus, und die Betroffenen brauchen eine Infusion.
Medikamentöse Behandlungsmethoden
Medikamente sind bei Durchfall oft wenig sinnvoll. Wenn sie die Darmtätigkeit stoppen, können sie sogar das Gegenteil dessen bewirken, was sie lindern sollen – denn sie verhindern, dass der Darm mögliche Durchfallverursacher wie Bakterien oder Giftstoffe ausstossen kann.
- Krampflösende Mittel: Sogenannte Spasmolytika (z.B. Butylscopolamin) helfen bei Bauchkrämpfen.
- Antibiotika: Von Bakterien hervorgerufener Durchfall lässt sich mit bestimmten Antibiotika gezielt behandeln; welches Antibiotikum sinnvoll ist, sollte der Arzt entscheiden. Bei Fernreisen helfen Breitbandantibiotika.
- Elektrolyt- und Rehydratationspräparate aus der Apotheke: Sie gleichen verlorene Flüssigkeit und Elektrolytverluste aus.
- Peristaltikhemmer: Weil die Peristaltikhemmer (z.B. Loperamid) die übermässigen Eigenbewegungen des Darms bremsen, sollten sie nicht länger als ein oder zwei Tage ohne ärztlichen Rat eingenommen werden, sonst können sie zu Verstopfung und Darmverschluss führen. Ausserdem verhindern sie das Ausscheiden von Erregern.
- Schmerzmittel: Als Schmerzmittel bei Durchfall empfiehlt es sich, auf Wirkstoffe aus der Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungshemmer (NSAID) wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac zu verzichten, da diese die Magen- und Darmschleimhäute angreifen. Verträglicher ist beispielsweise Paracetamol.
Chronischer Durchfall lässt sich am besten behandeln, indem die Ursachen gesucht und beseitigt werden. Wer beispielsweise bestimmte Lebensmittel nicht verträgt, dem ist mit einer speziellen Diät beholfen. Sind Medikamente der Grund für dauerhaften Durchfall, kann der Arzt möglicherweise ein Ersatzpräparat finden.
Wann zum Arzt?
- Bei starkem Durchfall mit Krämpfen, Erbrechen und Kreislaufproblemen, der sich mit viel trinken nicht bessern lässt
- Wenn der Durchfall nach drei Tagen nicht aufhört
- Bei Fieber und Erschöpfung
- Bei Blut im Stuhl
- Bei Verdacht auf Salmonellenvergiftung oder hochansteckende Infektionen wie EHEC
- Nach dem Besuch in einem subtropischen oder tropischen Land bei Verdacht auf Krankheiten wie Typhus und Cholera
Behandlung von Kleinkindern
Da Kleinkinder schnell unter dem Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten leiden, ist es sinnvoll, in den ersten sechs Stunden hauptsächlich Flüssigkeit zu geben. Tees wie Fenchel und Kamille, am besten nicht wärmer als Zimmertemperatur, eignen sich gut dafür. Mit einer Prise Salz und Traubenzucker lässt sich der Verlust an Mineralstoffen ausgleichen.
Elektrolyt-Glukose-Mischung (aus der Apotheke) sind am kindlichen Bedarf ausgerichtet. Kinderärzte empfehlen, diese nur kurze Zeit zu geben, da sonst die Gefahr besteht, dass dem kindlichen Körper zu viele Mineralstoffe zugeführt werden.
Gleichzeitig können Eltern die gewohnte Milchnahrung durch Karotten, geriebene Äpfel, Bananen, Reis- und Kartoffelbrei ergänzen. Wer mit Fertigmilchnahrung füttert, sollte diese dünner anrühren, um dem Kind mehr Flüssigkeit zuzuführen.
Stillende Mütter können weiterhin stillen. Zusätzlich Tee oder eine Reisschleim-Elektrolyt-Lösung helfen bei Bedarf.
Bei Kleinkindern und Durchfall empfiehlt es sich, die Ernährung besonders fett- und reizstoffarm zu gestalten, die fehlenden Kalorien aber durch Kohlenhydrate wie Zwieback, Salzstangen, Reis und Kartoffeln ersetzen.
Behandlung von Reisedurchfall
Viele Reisende, die in asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Ländern unterwegs sind, erwischt im Urlaub eine Durchfallerkrankung (Reisedurchfall). Das ist vor allem dann besonders unangenehm, wenn die Beschwerden dort einsetzen, wo nicht immer eine Toilette bereitsteht – auf längeren Busreisen zum Beispiel. Wirkstoffe wie Loperamid, die die Darmtätigkeit hemmen, gehören deshalb in jede Reiseapotheke für Fernreisende. Doch auch dann empfiehlt es sich, diese Medikamente nicht länger als ein bis zwei Tage einzunehmen. Haben sich danach die Beschwerden nicht gebessert und sind vielleicht sogar Symptome wie Fieber, Blut im Stuhl und Kreislaufprobleme dazugekommen, empfiehlt es sich für die Betroffenen, auch im Reiseland einen Arzt aufzusuchen. Reisende, die vorsorglich ein Breitbandantibiotikum in ihrer Reiseapotheke dabei haben, sollten darauf achten, dass das Antibiotikum auch für Darmerkrankungen geeignet ist. Auch wirken Antibiotika nur gegen Bakterien, gegen Viren sind sie wirkungslos.
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Verlauf, Komplikationen, Besonderheiten
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Ein, zwei Tage Schonkost und viel trinken genügen im Allgemeinen, damit sich ein Durchfall wieder beruhigt. Spätestens nach zwei bis drei Wochen sollte eine akute Diarrhoe verschwunden sein. Chronischer Durchfall verschwindet erst dann, wenn die Ursachen entdeckt und beseitigt werden konnten.
Komplikationen
Akute, heftige Durchfallerkrankungen können wegen des Flüssigkeitsverlusts zu einer Austrocknung des Körpers (Exsikkose) führen. Neben Kreislaufbeschwerden steigt das Risiko von Thrombosen und Embolien, Nierenversagen und Schock.
Besonderheiten
Massiver beziehungsweise voluminöser, lehmfarbiger und fettglänzender, breiiger bis schaumiger Stuhl kann auf einen Fettstuhl (Steatorrhoe) hindeuten. Fettstuhl kann eine Begleiterscheinung von Durchfall sein, zählt aber nicht direkt als Durchfallerkrankung. Der erhöhte Fettgehalt im Stuhl ist Folge einer Fettverdauungsstörung (Malassimilation).
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Ursachen, Risikofaktoren und Häufigkeit
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Durchfall kann viele Ursachen haben. Die meisten Durchfallerkrankungen werden durch Infektionen ausgelöst; Viren, Bakterien oder auch Parasiten führen zu Infektionen, bei denen der Darm vermehrt Wasser und Salze abgibt.
Ein weiterer Grund für Durchfall sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Menschen, die beispielsweise keinen Milch- oder Fruchtzucker vertragen (Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption), können unter anderem mit Durchfall auf Lebensmittel reagieren, die diese Bestandteile enthalten.
Häufigste Ursachen für akuten Durchfall:
- Darmgrippe durch Viren oder Bakterien
- Lebensmittelvergiftungen durch Bakterien (Staphylokokken und Streptokokken)
- Infektionen bei Reisen mit Kolibakterien (Escherichia coli)
- Medikamente wie Abführmittel, Antibiotika etc.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei der Einnahme von Laktose, Fruktose, Gluten, Histamin etc.
- Lebensmittelallergien oder Pseudoallergien
- Stress
Häufigste Ursachen für chronischen Durchfall:
- Reizdarmsyndrom
- Chronische Entzündung der Magenschleimhaut
- Gestörter Hormonhaushalt wie Schilddrüsenüberfunktion, Gastrinom, Addisonkrankheit
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
- Parasiten wie Amöben, Giardien (Lamblien) und spezielle Bakterien
- Divertikulitis
- Nahrungsmittel-Malabsorptionen (Malassimilation), bei der durch Fehlen von Enzymen bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr aufgespalten werden können
- Tumorerkrankungen
Um der Ursache für die Beschwerden auf den Grund zu gehen, wird der Arzt mit Betroffenen ein gründliches Gespräch führen. Welche Umstände begleiteten den Beginn des Durchfalls? Hat der Patient eine Auslandsreise hinter sich? Arbeitet er in einer Pflegeeinrichtung, in der es vermehrt zu Erkrankungen gekommen ist? Nimmt er bestimmte Medikamente? Treten die Beschwerden immer nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel auf?
Anschliessend wird der Mediziner körperliche Untersuchungen wie Abtasten von Bauch und Darm vornehmen. Labortests von Blut und Stuhl, Ultraschall, Allergietests, Intoleranztests auf Laktose und Fruktose, Dünndarmspiegelung, Dickdarmspiegelung (Koloskopie), Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) und Röntgen sind weitere Möglichkeiten, der Ursache für den Durchfall auf den Grund zu gehen.
Risikofaktoren
Ein grösseres Risiko, an Durchfall zu erkranken, haben:
- Reisende in bestimmte Länder
- Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen, zu deren Nebenwirkungen Diarrhoe gehört
- Betroffene von bestimmten chronischen Krankheiten
- Kinder unter drei Jahren
- schwangere Frauen
- Immungeschwächte und ältere Menschen
- Menschen, die mit vielen anderen Menschen in Kontakt kommen und deshalb einer verstärkten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind, wie Heimbewohner, Menschen in Sammelunterkünften, Kinder in Kindergärten sowie Angehörige bestimmter Berufsgruppen wie Personal in Pflegeeinrichtungen und Spitälern
- Mitarbeitende der Lebensmittelbranche oder Landwirtschaft
Häufigkeit
Ein Drittel der Schweizer leidet durchschnittlich einmal im Jahr unter Durchfall. Bei Menschen, die in asiatische, afrikanische oder südamerikanische Länder reisen, liegt die Anzahl noch viel höher, rund ein Fünftel bis die Hälfte aller Reisenden in diese Regionen werden von «Montezumas Rache» erwischt.
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Vorbeugung
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Um sich gegen Durchfallerreger in der Familie, im Berufsalltag, bei Besuch von Einrichtungen mit vielen Menschen oder auf Reisen zu schützen, gibt es ein paar einfache Regeln und Vorsichtsmassnahmen:
- In der Familie: Falls jemand in der Familie Durchfall hat, hilft sorgfältige Hygiene dabei, sich nicht anzustecken. Dazu gehört, sich nach jedem Toilettengang und vor jedem Essen die Hände gründlich mit Seife zu reinigen und eventuell sogar zu desinfizieren. Wichtig ist auch, nicht dieselben Handtücher zu verwenden wie die Durchfallkranken.
- Beim Umgang mit vielen Menschen: Ähnliches gilt für Leute, die täglich mit vielen anderen Menschen in Kontakt kommen, zum Beispiel Personal in Pflegeeinrichtungen und Spitälern. Sie sind meist mit den Hygienevorschriften vertraut, doch auch Besucher können sich anstecken. Wer also Einrichtungen wie Heime und Spitäler, Sammelunterkünfte und Kindergärten besucht hat, ist gut beraten, sich danach die Hände gründlich mit Seife zu waschen.
- Auf Reisen: Um Reisedurchfall vorzubeugen, sollten Reisende ebenfalls nach Benutzung einer Toilette und vor dem Essen die Hände gründlich waschen. Im Umgang mit Lebensmitteln hat sich eine einfache Formel bewährt: Koch es, schäl es oder vergiss es («Cook it, peel it oder leave it»). Selbst gekauftes Obst, Gemüse, Fleisch waschen, schälen, kochen oder braten. So können Reisende einigermassen sicher sein, zumindest über die Nahrung keine Kolibakterien zu sich zu nehmen. Salate, frisch gepresste Säfte, selbst gemachtes Eis und Eiswürfel in Getränken an Strassenständen, in Restaurants und Bars bergen ebenfalls das Risiko von Infektionserregern; deshalb ist eine weitere Vorsichtsmassnahme, diese Sachen meiden. Gibt es kein Trinkwasser in Flaschen zu kaufen, empfiehlt es sich, trübes Wasser zu filtern, abzukochen oder mit speziellen Fertigpräparaten (Micropur Forte, Certisil Combina) zu desinfizieren.
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Wirkstoffe