Hilfe bei Reisekrankheit

Eigentlich ist die «Reisekrankheit» gar keine Krankheit. Sie ist eine Reaktion des Körpers auf widersprüchliche Reize. Das Gehirn ist verwirrt, weil es von den Sinnesorganen unterschiedliche Informationen über die Bewegung erhält. Wir bekommen Informationen von drei Systemen: den Augen, dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr und der Eigenempfindung. Letztere informiert uns über die Stellung unserer Muskeln, Gelenke und von allen anderen Körperteilen.
Solange diese drei Systeme die gleiche Information an das Gehirn liefern, gibt es keine Probleme. Erhält es jedoch mehrere nicht übereinstimmende Signale, gerät es in Unordnung. Befindet sich beispielsweise jemand in seiner Kabine unter Deck, melden die Augen eine stabile Umgebung, das Gleichgewichtssystem hingegen ein schwankendes Terrain. Ähnlich ist es, wenn man als Beifahrer während der Autofahrt ein Buch liest: die Zeilen sind fest, aber die Umgebung kurvig.
Verschiedene Mittel gegen Reisekrankheit
Gegen die Beschwerden der Reisekrankheit gibt es Medikamente, die man frühzeitig einnehmen respektive anwenden sollte. Sie werden als Kaugummi, Tablette oder Zäpfchen in Ihrer TopPharm Apotheke angeboten und helfen gegen Übelkeit und Erbrechen. Eines der meist verwendeten Arzneistoffe ist Dimenhydrinat, ein Antihistaminikum, welches gegen Brechreiz, Übelkeit und Schwindel wirkt. Auch Cinnarizin ist zur Vorbeugung gegen See-, Flug- und Reisekrankheit zugelassen. Es hilft, die Durchblutung des Gleichgewichtsorgans im Ohr zu fördern und wirkt so der Reiseübelkeit entgegen. Doch aufgepasst: Manche dieser Mittel machen schläfrig. Das ist gegen die Reisekrankheit von Vorteil, kann aber auch zu Fahruntüchtigkeit führen. Über solche Nebenwirkungen und die richtige Anwendung der jeweiligen Mittel berät Sie Ihr Gesundheits-Coach gerne.
Schliesslich können auch pflanzliche Präparate aus Ingwer eingenommen werden. Schon früher kauten die Seemänner kleine Stückchen dieser Wurzel. Heute wird er als Tee oder in Kapselform gegen die Reisekrankheit angeboten. Ob er tatsächlich hilft, ist bis heute wissenschaftlich nicht bewiesen. Neben den Ingwer-Präparaten bietet die Komplementärmedizin noch viele weitere Mittel gegen Reiseübelkeit an – fragen Sie in Ihrer TopPharm Apotheke danach.
Tipps gegen die Übelkeit
Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln können Sieder Übelkeit entgegenwirken:
- Setzen Sie sich auf einen Platz, bei dem möglichst wenig Pendelbewegungen zu spüren sind. Das ist im Bus, Schiff und Flugzeug in der Mitte. Beim Busfahren können auch die vorderen Plätze helfen, im Flugzeug sollten Sie einen Platz auf der Gangseite buchen. Laufen Sie zudem immer wieder im Gang auf und ab.
- Nehmen Sie beim Busfahren am Fenster Platz. Bleiben Sie auf dem Schiff möglichst an Deck an der frischen Luft. Beim Zugfahren in Fahrtrichtung sitzen. Übernehmen Sie im Auto am besten selbst das Steuer, denn wer fährt ist gegen Übelkeit zumeist geschützt.
- Fixieren Sie einen Punkt in der Landschaft. Auf dem Schiff lieber auf den Horizont schauen, nicht auf die Wellen.
- Lesen oder arbeiten Sie während der Auto- oder Busfahrt nicht und schauen Sie auch nicht längere Zeit auf das Handy.
- Verzichten Sie auf Alkohol und Kaffee, meiden Sie starke Gerüche. Auch ein zu voller oder ein zu leerer Magen sollte vermieden werden.
- Legen Sie sich bei akuter Seekrankheit flach auf den Rücken und schliessen Sie die Augen.