Warzen sind gutartige Hautwucherungen, welche durch Viren verursacht werden. Oft sind Kinder und Jugendliche häufiger betroffen als Erwachsene. Man kann sich durch kleine Verletzungen direkt, oder auch über eine Schmierinfektion anstecken. Warzen sind vor allem visuell und mental störend. Schmerzen zeigen sich meist nur an beanspruchten Hautstellen. Warzen sind in der Regel selbstlimitierend, das heisst sie können innerhalb von Monaten bis Jahre von selbst wieder verschwinden. Voraussetzung dafür ist ein gesundes Immunsystem.
Es gibt Arzneimittel zur äusseren Anwendung (sogenannte «Keratolytika»), welche verhornte Warzenschichten abtragen. In Einzelfällen wird die Warze therapeutisch entfernt. Da Narben zurückbleiben, ist ein Eingriff mit der jeweiligen Fachperson gut zu prüfen.
- Gemeine (oder «gewöhnliche») Warzen ist die häufigste Warzenart. Sie kann grundsätzlich an jeder Hautstelle in beliebiger Anzahl auftreten, bildet häufig aber nur vereinzelte, erhabene Hautstellen auf Fingergliedern oder Handrücken mit der charakteristisch hautfarbenen, fest verkrusteten Erscheinung. Das genaue Aussehen ist abhängig von der Körperstelle: so sind an den Augenliedern auch längliche und an Fuss- und Handflächen deutlich abgeflachte Warzen möglich.
- Dellwarzen äussern sich durch vereinzelte, glänzende, hautfarbene Knötchen von einigen Millimetern Grösse mit einer zentralen Eindellung. Diese sind mit ansteckender Flüssigkeit gefüllt und kommen vornehmlich in Gesicht (Augenlieder), Hals, Rumpf und Intimbereich vor.
- Feigwarzen → und virusbedingter Gebärmutterhalskrebs → sind Spezialfälle von Warzen.
Muttermale, umgangssprachlich Leberflecken genannt, sind Sammelbezeichnungen für gutartige Haut- oder Schleimhautmale, welche häufig von einer lokalen Fehlbildung von pigmentbildenden Hautzellen ausgehen. Medizinisch spricht man von sogenannten «Nävi» (resp. einem «Nävus») und unterscheidet zahlreiche Formen. Eine therapeutische Entfernung oder Eindämmung ist meist möglich, aber wegen möglicher Narbenbildung ebenfalls im Einzelfall zu prüfen. Alternativ können spezielle Kosmetika ausprobiert werden, welche die Pigmentierung hemmen sollen.
Beispiele für Muttermale sind:
- Pigmentmale (medizinisch «Melanozytennävus») bezeichnet eine lokale, gutartige Fehlbildung sogenannter «Melanozyten», welche für unsere Hautbräunung verantwortlich sind. Das Erscheinungsbild kann sich von einem flachen, meist gut abgrenzbaren und regelmässigen, braunen Hautfleck hin zu einem Hautknötchen oder -Wulst entwickeln, welche mit der Zeit die dunkelbraune Farbe verlieren können. Selten können auch blaue Pigmentmale, oder solche mit hellerem Areal um die braunen Flecken, vorkommen. Pigmentmale treten familiär gehäuft auf und können durch Sonnenstrahl-Belastung oder auch hormonellen Schwankungen begünstigt sein. Obwohl sie selten eine Vorstufe von Hautkrebs darstellen, sollten diese regelmässig mit der ABCD-Regel überwacht werden (siehe «Schon gewusst?»)
- Feuermale treten selten bei Kleinkindern als flache, rote bis violette Hautflecken auf, welche bis zu mehreren Zentimeter gross werden können. Es handelt sich dabei um eine gutartige Entwicklungsstörung der Haut, welche oft in den ersten Lebensjahren wieder verschwindet.
- Altersflecken bezeichnen ebenfalls flache, scharf begrenzte, meist ovale, bis zu zentimetergrosse, braune Hautflecken, welche mit den Jahren an sonnenexponierten Hautstellen (meist Gesicht und Hände) auftreten können. Auch diese Hautmale sollten regelmässig überwacht und konsequent vor schädlichen UV-Strahlen geschützt werden. Aus Altersflecken können sogenannte «Alterswarzen» entstehen, wobei es sich um einen gutartigen Hauttumor mit fettigem, warzenartigem Aussehen handelt.
Hautzysten sind millimetergrosse, meist flüssigkeitsgefüllte, verhornende Hautknoten, wie sie beispielsweise bei Akne meist auf Basis von verstopften Talgdrüsen in Haarbälgen entstehen. Solange sich Hautzysten nicht infizieren, sind diese schmerzlos und brauchen in der Regel keine Behandlung. Manche Formen (Griesskorn respektive «Milien» bei Kindern) werden nicht als Krankheit angesehen.
Viele gutartige, aber auch bösartige Hautveränderungen können rein aufgrund des Hautbildes kaum unterschieden werden. Im Zweifelsfall hilft eine medizinische Beratung/Abklärung.
Warzen:
- Deutlich begrenzte, rundliche Hauterhebungen
- meist raue, verkrustete oder zerfurchte Oberfläche
- Meist Hautfarben
Muttermale («Nävi»)
- Meist rundlich, aber auch unregelmässige Form
- Meist flach, mit den Jahren auch wulstige Knoten
- Braun-, rot- bis schwarz-gefärbt, selten blau/ violett
Hautzyste
- Meist vereinzelte Hautknoten
- Hautfarben, manchmal mit dunklem Pfropf
- Meist Flüssigkeitsgefüllt
Falls eine Begutachtung durch eine Gesundheitsfachperson keinen eindeutigen Befund liefert, kann eine Gewebeprobe Klarheit schaffen.
Gutartige Hautveränderungen können viele Ursachen haben oder oft auch nicht abschliessend geklärt sein. Möglich sind eine oder mehrere der folgenden Faktoren:
- Alter (d.h. Neu auftreten, aber auch Verschwinden im Erwachsenenalter)
- Vererbbare Faktoren und der individuelle Hauttyp
- Hormonelle Schwankungen (Pubertät, Schwangerschaft)
- Grunderkrankungen (bsp. Leberstörungen oder entzündliche Krankheiten)
- Umwelt-Faktoren wie Sonnenexposition (zu hohe UV-Belastung)
- Infektionen z.B. von «humanen Papillomaviren» im Falle von gemeinen Warzen, oder einer Art von Pockenviren im Falle von Dellwarzen
- Erhöhtes Risiko haben zudem Menschen mit Immunschwäche und/oder gestörter Hautbarriere
Kein Mensch hat ein komplett «reines» Hautbild. Gutartige Hautveränderungen wie Leberflecken sind insbesondere bei hellen Hauttypen sehr weit verbreitet und auch Warzen betreffen die Mehrheit aller Menschen.
- Achten Sie auf eine Ihrem Hauttyp angepasste Hautpflege und Sonnenschutz. Lassen Sie sich bei Bedarf beraten.
- Kontrollieren Sie regelmässig ihre Haut auf sich verändernde Hautmale (siehe «Schon gewusst?») und lassen Sie sich bei Verdacht medizinisch beraten.
- Achten Sie auf einen konsequenten Sonnenschutz mit (häufig und genügend aufgetragener) Sonnencreme, UV-dichter Bekleidung und Sonnenhut.
- Richten Sie den Sonnenschutz nach der zu erwarteten Dosis an Sonnenstrahlen aus: Diese ist abhängig von der Jahreszeit, der Wetterprognose, der geplanten Outdoor-Aktivität sowie der individuellen Empfindlichkeit.
- Tragen Sie in öffentlichen Bädern Badeschuhe.
- Bei Warzen empfiehlt es sich vor engem Kontakt mit Mitmenschen (bsp. Gemeinschaftssport) die betroffenen Körperstellen gut abzukleben.
- Fingernägel nicht kauen.
- Versuchen sie NICHT, Hautwucherungen selber heraus zu schneiden oder auszudrücken.
Schon gewusst?
Polypen: Gut- oder auch bösartige Wucherungen von Schleimhäuten werden «Polypen» genannt. Diese wären zwar von blossem Auge gut erkennbar, müssen aber in der Regel durch geeignete optische Geräte detektiert werden (sogenannte «endoskopische Untersuchungen» wie eine Darmspiegelung)
- Gesundheitliche Relevanz haben insbesondere die Magen- oder Darmpolypen, da sie eine Krebsvorstufe darstellen können und diese mit entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen (ab 50 Jahren) bedeutend reduziert werden können
- Umgangssprachlich werden auch aufgrund von chronischen Entzündungen vergrösserte Rachenmandeln «Polypen» genannt.
Vitiligo: Im Gegensatz zu Pigmentmalen bilden sich bei Vitiligo (oder «Weissfleckenkrankheit») nicht braune, sondern helle Hauflecken. Der Grund ist eine Zerstörung der pigmentbildenden Hautzellen in den hellen Hautarealen, wahrscheinlich aufgrund von entzündlichen Erkrankungen.
ABCD-Regel: Wichtig ist, eine bösartige Hautveränderung früh zu erkennen. Die ABCD-Regel hilft dabei, Melanome von «normalen» Pigmentmalen zu unterscheiden:
A für Asymmetrie resp. unregelmässige Form
B für Begrenzung resp. unscharfe Begrenzung
C für Color resp. unterschiedlichen Farbflecken (Rot-, Braun-, Schwarztöne etc.)
D für Dynamik oder Entwicklung: Verändert sich das Mal merklich in Grösse, Form, Farbe oder Dicke?
Sobald A, B, C oder D zutreffen, sollte eine Gesundheitsfachperson aufgesucht werden.
Sind Sie nicht sicher, ob diese Krankheit auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an eine Apothekerin oder an einen Apotheker oder lassen Sie Ihre Symptome von einer Ärztin oder einem Arzt detailliert abklären.