Die grosse Auswahl an Make-up und Co. kann schnell überfordern. Nebst Hauttyp, Farbe oder Marke kann es sinnvoll sein, sich an Inhaltsstoffen und Gütesiegeln zu orientieren. Denn manchmal können Inhaltsstoffe von Kosmetika zu unschönen Effekten, wie Allergien und Hautreaktionen, führen.
Kritische Inhaltsstoffe in Schminkprodukten
Auf der Verpackung findet sich oft eine ellenlange Liste an Inhaltsstoffen. Darunter können sich auch Stoffe verstecken, die für Mensch und Umwelt schädlich sind:
Mikroplastik und schwer abbaubare Kunststoffe
- Bezeichnung: zum Beispiel Polypropylene, Polyethylene
- Funktion: Füll- und Trübungsmittel, Konsistenz oder Glanz-Optimierung, Peeling
- Wirkung: umweltschädlich, Langzeitschäden auf Mensch und Tier noch unklar
Konservierungsstoffe
- Bezeichnung: zum Beispiel Triclosan, Propylparaben
- Funktion: längere Haltbarkeit
- Wirkung: Triclosan erhöht das Risiko von Antibiotikaresistenz, Propylparaben ist hormonell wirksam
Duftstoffe
- Bezeichnung: zum Beispiel Benzylalkohol, Coumarin
- Funktion: angenehmer Duft
- Wirkung: kann Kontaktallergien auslösen
Zertifizierte Naturkosmetik- und Bio-Produkte
Es gibt unterschiedliche Kosmetik-Gütesiegel. So stehen manche für vegane und tierversuchsfreie Kosmetik, andere für faire Kosmetik. Für diesen Beitrag konzentrieren wir uns auf zertifizierte Naturkosmetik, welche auf die aufgelisteten kritischen Inhaltsstoffe verzichtet und zudem hautverträglicher und umweltschonender als herkömmliche Produkte ist.
Vorsicht: Der Begriff «Naturkosmetik» ist nicht geschützt und kann ohne Zertifizierung genutzt werden. Achten Sie deswegen auf Kosmetiksiegel für zertifizierte Naturkosmetikund Bio-Produkte wie zum Beispiel BDIH, COSMOS, Natrue oder Ecocert.
Zertifizierte Naturkosmetik unterscheidet sich – in der Regel – wie folgt von herkömmlichen
Produkten:
- Verzicht auf erdölbasierte Stoffe (Paraffine)
- Verzicht auf synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe
- Verzicht auf Silikone
- Alle Inhaltsstoffe müssen natürlichen Ursprungs oder naturidentisch sein
Auch Schminkutensilien, wie Pinsel oder Schwämme, benötigen Pflege.
Kann Kosmetik wirklich ablaufen?
Genauso wie Lebensmittel haben auch Kosmetikprodukte ein empfohlenes Haltbarkeitsdatum. Inhaltsstoffe können mit der Zeit ablaufen, das Produkt kann austrocknen oder verunreinigt werden. So sind etwa wasserhaltige Kosmetikprodukte oft weniger lange haltbar, da Wasser besonders schnell verkeimen kann. Ist ein Produkt weniger als 30 Monate haltbar, muss dies auf der Verpackung gekennzeichnet werden. Das Haltbarkeitssymbol, ein offener Tiegel mit einer Zahl und dem Buchstaben M, gibt in der Regel an, wie viele Monate nach dem Öffnen das Produkt genutzt werden darf. 12M steht somit für zwölf Monate.
Das heisst aber nicht gezwungenermassen, dass das Produkt nach dieser Zeit automatisch entsorgt werden muss. Allerdings garantiert die Herstellungsfirma keine Anwendung bei gleichbleibender Qualität. Ist ein Produkt verunreinigt, ausgetrocknet oder zu feucht, kann dies zu Pickeln und Hautreizungen führen.
Das sollten Sie zu Haltbarkeit und Lagerung beachten:
- Lagern Sie Ihre Schminke trocken, kühl und lichtgeschützt.
- Reinigen Sie Ihre Hände, bevor Sie in den Tiegel fassen.
- Verschliessen Sie die Produkte nach der Nutzung, um Austrocknung zu verhindern.
- Haben sich Konsistenz oder Farbe Ihres Make-ups verändert oder riecht es seltsam, dann gehen Sie kein Risiko ein und entsorgen Sie das Produkt – auch, wenn das Haltbarkeitsdatum bisher nicht erreicht wurde.
Make-up-Pinsel reinigen und pflegen
Auch Schminkutensilien, wie Pinsel oder Schwämme, benötigen Pflege. Mit der Zeit sammeln sich dort nämlich Staub, Hautrückstände oder Produktreste an – ein idealer Nährboden für Bakterien. Deshalb wird empfohlen:
- Klopfen Sie überschüssige Reste nach jeder Anwendung direkt aus.
- Pinsel, welche für flüssige Produkte wie Concealer genutzt werden, sollten wöchentlich bis alle zwei Wochen gereinigt werden, Utensilien für pudrige Kosmetik einmal im Monat.
- Es gibt spezielle Pinselreiniger im Handel. Den Schminkpinsel können Sie aber auch mit einem Babyshampoo oder einem Spülmittel reinigen. Dazu den Pinselkopf mit Wasser befeuchten und das Mittel vorsichtig in die Borsten einarbeiten. Gründlich ausspülen und kopfüber trocknen lassen.
- Sind Make-up-Rückstände schon eingetrocknet, hilft Olivenöl. Einfach ein paar Tropfen auf ein Kosmetiktuch geben und den Pinsel abreiben, bis sich alle Rückstände lösen.
- Kosmetikschwämme können bei 40 Grad in die Waschmaschine und sollten alle drei bis sechs Monate ausgetauscht werden.
Beratung in Ihrer Apotheke
In einigen TopPharm Apotheken finden Sie eine Auswahl an Schminkund Kosmetikprodukten und können sich direkt vor Ort fachkundig beraten lassen.