Cool bleiben bei klirrender Kälte
Eiszapfen schimmern im Sonnenlicht. Vom Himmel fallen dicke Flocken herab. Was uns jetzt wärmt und wie wir den Winterzauber trotz Kälte sorglos geniessen können, lesen Sie hier.

Wenn sich die Landschaft endlich wieder in ihr weisses Winterkleid hüllt, ist die Zeit gekommen für alles, was im Schnee Spass macht. Ob Schlittschuh- oder Langlaufen, Schneemann- oder Iglubauen, Skifahren oder Snowboarden: Jetzt heisst es: nichts wie raus! Wer sich dabei keine Erkältung einfangen und keine spröden Lippen oder aufgerissenen Hände holen möchte, kann von den Menschen im hohen Norden lernen. Schauen wir uns doch einfach ein bisschen davon ab, wie sie eisigen Temperaturen trotzen.
Warm einpacken
Die Inuit leben schon seit Jahrtausenden – und früher ohne grosse technische Hilfsmittel – in der kältesten Region der Erde. Traditionell bestand die Kleidung dieser Ureinwohner der Arktis aus Fellen und Häuten verschiedener Tierarten, die sie selbst gejagt hatten. Daraus nähten sie etwa wärmende Kapuzenparkas, Stiefel, Handschuhe und Hosen. Der Trick der Inuit: Sie zogen immer mehrere Kleiderschichten übereinander an. Dazwischen sowie zwischen den Fellhaaren zirkuliert Luft, die einerseits vor Kälte isoliert und andererseits dafür sorgt, dass Schweiss sich nicht anstaut. So bleibt der Körper schön warm und trocken. Das beugt Erkältungen vor. Am besten machen wir es deshalb wie die Arktisbewohner und tragen mehrere Kleidungsstücke nach dem Zwiebelschalenprinzip übereinander: Direkt auf die Haut kommt eine dünne Schicht, beispielsweise ein T-Shirt aus funktionellem Stoff, der schweissdurchlässig ist. Darüber folgen eine oder mehrere Schichten aus dickeren Stoffen, die warm halten, zum Beispiel Pulli oder Fleece-Jacke. Den Abschluss bildet die wind- und kältedichte Winterjacke, deren Stoff Schweiss entweichen lässt. So bleiben wir auch bei eisigen Temperaturen warm und trocken, selbst wenn wir beim sportlichen Vergnügen mal ins Schwitzen geraten.
Gut eincremen
Was sich nicht durch Kleidung schützen lässt, braucht nun besondere Aufmerksamkeit. Dazu zählt die Haut, unsere sensible Schutzhülle. Sie ist Umwelteinflüssen besonders ausgesetzt. Die Kälte draussen und die trockene Heizungsluft sorgen dafür, dass sich die Feuchtigkeitsspeicher der Haut schneller leeren. Denn bei Kälte arbeiten die Talgdrüsen auf Sparflamme und produzieren weniger oder bei hohen Minustemperaturen gar keinen Talg, der sich sonst als dünner Fettfilm über der Haut verteilt und diese vor Austrocknung schützt. Wir bekommen das in Form rauer, gespannter Stellen oder sogar juckender, rissiger und schuppender Hautpartien zu spüren. Zum Glück gibt es Produkte, die der Haut helfen, sich selbst zu schützen. Auf der Packliste für den Urlaub in skandinavischen Ländern ganz oben stehen bei vielen sogenannte Kältecremes, die längst auch bei Skifahrern hierzulande populär sind. Sie enthalten Bienenwachs sowie einen hohen Fettanteil und bilden einen dichten Schutzfilm über der Haut, der die Kälte draussen und die Wärme drinnen lässt. Die sogenannten Coldcreams schützen unbekleidete Körperteile. Sie bewahren vor rissigen Händen und sind bei Minusgraden auch fürs Gesicht geeignet – in Verbindung mit Sonnenschutz zum Beispiel für einen Tag auf der Skipiste. Wichtig: Bevor es wieder nach drinnen geht, Creme entfernen, um einen Wärmestau zu vermeiden. Also bei der Pause in der Skihütte die Creme mit einem Tuch abnehmen und erneut auftragen, bevor es zurück auf die Piste geht. Vor dem Zubettgehen hat die Haut dann eine besonders tiefe Reinigung von der Creme verdient, um zu verhindern, dass diese die Poren verstopft.
Sensibelchen besondere Aufmerksamkeit schenken
Überhaupt braucht die Gesichtshaut gerade jetzt besonders aufmerksame Pflege. Ideal ist eine reichhaltige Creme mit hohem Fettanteil. Normale Feuchtigkeitscreme würde hingegen bei sehr niedrigen Aussentemperaturen mehr schaden als nutzen, da der hohe Wasseranteil die Haut dann eher irritiert. Wer mag, kann Feuchtigkeitscreme unter der schützenden Fettcreme auftragen oder sich fachkundig beraten lassen und gleich zu einem Produkt greifen, das beide Vorteile verbindet. Um reife Haut im Winter zusätzlich vor dem Austrocknen zu bewahren, sind Cremes mit speziellen Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure und Kollagen geeignet.
Weil auch die Hände im Winter besonderen Strapazen ausgesetzt sind, verdienen sie ebenfalls ein Extra an Pflege. Besonders die Haut auf dem Hautrücken ist sehr dünn und besitzt wenig Talgdrüsen. Daher am besten nach jedem Händewaschen und abends vor dem Schlafengehen eine Handcreme auftragen und diese gut einreiben. Sollte es doch mal zu Rissen und Rötungen kommen, beruhigen Pflegeprodukte mit Nachtkerzenöl oder Dexpanthenol die Haut. Ebenfalls wohltuend für die Hände sind Ölbäder mit Mandel-, Avocado oder Jojobaöl – das hält sie geschmeidig und zart.
Auch die zarten Lippen bedürfen nun etwas mehr Aufmerksamkeit, da sie überhaupt keine Talgdrüsen enthalten und keinen eigenen Schutzschild aufbauen. Deshalb sind ein pflegender Lippenbalsam und ein Fettstift mit Bienenwachs oder pflanzlichen Wachsen und Ölen die besten Begleiter durch die kühle Jahreszeit. Sie beugen spröden Lippen vor und reparieren kleine Risse. Wichtig dabei: die Lippen nicht mit der Zunge befeuchten, dadurch trocknen sie nur noch mehr aus.
Hautschutz für jedes Bedürfnis
- Kinderhaut ist dünner als Erwachsenenhaut, daher muss sie besonders gut vor Kälte geschützt werden. Ideal ist eine reichhaltige und rückfettende Creme, die zum Beispiel Nachtkerzenöl oder Sheabutter enthält. Bei eisigen Temperaturen ist auch für Kinder das Auftragen einer Kältecreme zu empfehlen.
- Neigt die Haut zu Reizungen, Rötungen, Entzündungen und Juckreiz, können Cremes mit dem Wirkstoff Dexpanthenol Linderung verschaffen.
- Wer zu Allergien und Ekzemen neigt oder unter einer chronischen Hauterkrankung wie Neurodermitis leidet, meidet besser Produkte, die Konservierungsmittel, Duft- und Farbstoffe enthalten, da diese Allergien auslösen können.
Gehen Sie gerade jetzt bei Ihren Pflegeprodukten auf Nummer sicher: Apothekenprodukte sind in der Regel dermatologisch getestet und enthalten optimal dosierte Inhaltsstoffe. Eine typgerechte und kompetente Beratung erhalten Sie in Ihrer TopPharm Apotheke.