Das Herz ist der Motor des Lebens. Gerät er ins Stocken, kann es schnell lebensbedrohlich werden. Ein gesunder Lebensstil hält das wichtige Organ auf Kurs.

Unser Blut fliesst in einem Kreislaufsystem. Mittendrin ist das Herz, ein faustgrosser Muskel, der wie eine Pumpe funktioniert. Seine wichtigste Aufgabe ist es, alle Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dafür ist es an ein weitverzweigtes Gefässsystem angeschlossen, welches das Blut bis zu den entferntesten Körperzellen leitet. Mit jedem Herzschlag gelangt sauerstoffreiches Blut über die Arterien zu den Organen und Geweben. Über die Venen wird das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen und über die Lungenarterien weiter zur Lunge transportiert, die es wieder mit Sauerstoff anreichert. Der Kreislauf beginnt von vorne.

Was das Herz gefährdet

Blutgefässe sind innen hohl, damit das Blut ungehindert durch den Körper strömen kann. Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck oder erhöhte Blutfette können jedoch einen gefährlichen Prozess begünstigen: die Arteriosklerose, auch Arterienverkalkung genannt. Sie führt zu Ablagerungen von Cholesterin und anderen Fetten in den Gefässen, die diese immer weiter einengen. Passiert das in den Herzkranzgefässen den Arterien, die zum Herzmuskel führen, erhält dieser nicht mehr genügend Sauerstoff. Es entsteht eine koronare Herzkrankheit, die häufig mit Engegefühl in der Brust und Schweissausbrüchen einhergeht. Schreiten die Ablagerungen fort, kann es zum Verschluss einer Arterie kommen. Bei den Herzkranzgefässen spricht man dann von einem Herzinfarkt; ist eine Arterie des Gehirns betroffen, handelt es sich um einen Hirninfarkt. Beides sind lebensbedrohliche Notfälle, die sofort behandelt werden müssen und die in vielen Fällen bis zum Tod oder zu bleibenden Schäden führen. 

«Das Herz schlägt in Ruhe etwa 50- bis 80-mal pro Minute, also rund 100’000-mal pro Tag.»
Marion Anna Becker

Was das Herz stark macht

Die gute Nachricht ist: Sie selbst können viel dafür tun, dass Ihr Herz intakt bleibt. Denn ein gesunder Lebensstil wirkt sich positiv auf viele Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus.

Tipp #1: Kilos reduzieren

Zeigt die Waage zu viel Gewicht an, schadet das auch dem Herzen. Denn Übergewicht fördert Arteriosklerose und begünstigt oft weitere Risikofaktoren. Das können Sie tun: Steigern Sie Ihren Kalorienverbrauch durch gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Velofahren oder Nordic Walking und stellen Sie Ihre Ernährung um. Statt kohlenhydratreicher Lebensmittel sollten frisches Gemüse, Hülsenfrüchte und ballaststoffreiche Produkte im Mittelpunkt stehen.

Tipp #2: Rauchstopp

Rauchen erhöht nicht nur das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, sondern belastet auch das Herz. Denn der giftige Qualm zerstört die Innenwände der Gefässe, erhöht so das Risiko einer koronaren Herzkrankheit und drosselt die Sauerstoffversorgung des Blutes. Wer das Rauchen aufgibt, wird belohnt: Das Herzinfarktrisiko sinkt laufend über 5 bis 15 rauchfreie Jahre auf das Niveau eines Nichtrauchers.

Tipp #3: Druck rausnehmen

Wird das Blut über längere Zeit mit zu hohem Druck durch die Gefässe gepumpt, verhärten und verdicken sich diese. Auch das Risiko für gefährliche arterielle Verschlusskrankheiten steigt. Das hilft bei Bluthochdruck: Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und schränken Sie Ihren Alkohol- und Salzkonsum ein, verzichten Sie aufs Rauchen und treiben Sie regelmässig Sport.

Tipp #4: Cholesterin senken

Bei den Blutfetten ist vor allem ein erhöhtes LDL-Cholesterin schädlich. Es steigt durch eine Ernährung mit zu viel gesättigten Fetten (z.B. in Fleisch und Wurst), durch Rauchen und zu viel Alkohol. Riskant für das Herz sind auch Transfettsäuren aus industriell hergestellten Lebensmitteln (beispielsweise Frittiertes oder Backwaren). Senken können Sie den Cholesterinspiegel durch hochwertige, pflanzliche Fette wie z.B. Walnüsse und viel Bewegung.

Tipp #5: Aktiv werden

Wenn Sie regelmässig Sport treiben, verbessert sich die Sauerstoffversorgung Ihres Körpers. Gewicht, Blutzucker- und Blutfettwerte verbessern sich. Ideal dafür sind mindestens 30 Minuten Bewegung pro Tag mit mittlerer Intensität – sodass Sie mindestens etwas ausser Atem kommen. Es bringt aber auch schon viel, wenn Sie Bewegung in Ihre täglichen Abläufe bringen: Nehmen Sie öfter mal die Treppe statt den Aufzug und steigen Sie aufs Velo statt in den Bus.

Tipp #6: Blutzucker regulieren

Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes) sammelt sich zu viel Zucker im Blut an. Dieser schädigt alle Blutgefässe. Bei der Behandlung des sogenannten Altersdiabetes steht ein gesunder Lebensstil im Vordergrund. Dazu gehört, Übergewicht mit ausgewogener Ernährung und regelmässigem Sport anzugehen.