Beim Thema Männergesundheit nimmt die Prostata einen wichtigen Platz ein. Mit zunehmendem Alter müssen sich viele Männer wohl oder übel mit diesem kleinen, aber wichtigen Organ  auseinandersetzen. Denn die Prostata verändert sich im Lauf des Lebens. Sie wächst – und kann dadurch Druck auf den Harnblasenausgang und die Harnröhre ausüben. Die Folgen davon sind unangenehm: häufiger Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen und ein ständiges Gefühl, dass sich Restharn in der Blase befindet. Manche Männer haben auch mit dem Nachträufeln von Urin  zu kämpfen oder mit dem Pressen beim Wasserlösen. Diese Beschwerden beeinträchtigen tagsüber die Lebensqualität und stören in der Nacht den Schlaf.

Ein Organ, das wächst

Die gutartige Prostatavergrösserung – so der Fachbegriff für die umschriebenen Symptome – kann sich bereits vor dem 40. Lebensjahr bemerkbar machen. Ist die 50 einmal überschritten, sind viele Männer davon betroffen. Einige von ihnen wissen bis zu diesem Zeitpunkt nur wenig über diese Drüse und ihre Funktion. Oftmals drängt sich das Organ erst dann so richtig in ihr  Bewusstsein, wenn es Probleme macht.

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt (griech. Prostata beutet übersetzt so viel wie «Vorsteher»), gehört zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen. Sie sitzt direkt unterhalb der Harnblase und umschliesst dort ringförmig die Harnröhre. Die kleine Drüse ist von der Form her mit einer Kastanie vergleichbar und wiegt rund 30 Gramm. Im Lauf der Zeit wird sie nicht nur grösser, sondern kann auch an Gewicht zulegen. Die Prostata produziert einen Teil der Samenflüssigkeit und spielt somit bei der Fortpflanzung eine wichtige Rolle.

«Je früher Prostataprobleme erkannt werden, desto besser lassen sie sich behandeln.»
Monika Bachmann

Beschwerden unbedingt abklären lassen

Für Prostataprobleme gilt ein oft angewandter Grundsatz: Je früher sie erkannt werden, desto besser lassen sie sich behandeln. Umso wichtiger ist es, dass betroffene Männer rasch einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um die Beschwerden abzuklären. Wird eine gutartige Prostatavergrösserung diagnostiziert, steht eine grosse Bandbreite an Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Mit spezifischen Medikamenten lassen sich die Symptome lindern. Dazu zählen unter anderem Medikamente, welche zur Entspannung der Muskulatur beitragen, sodass der Harn besser abfliessen kann. Oder auch solche, die das Wachstum der Prostata bremsen.

Alternativ können bei dieser Krankheit pflanzliche Arzneimittel für Entlastung sorgen. Die phytotherapeutischen Mittel (siehe separaten Text) setzen sich aus Extrakten von Früchten, Blättern oder Wurzeln zusammen. Manchmal ist aber auch ein operativer Eingriff angezeigt; dabei wird überschüssiges Prostatagewebe entfernt, um den Urinfluss zu verbessern.

Männer haben unterschiedliche Beschwerden

Entscheidend bei der Wahl der Therapie einer gutartigen Prostatavergrösserung ist das Ausmass der Beschwerden, respektive die Schwere der Erkrankung. Manche verspüren nur milde Symptome, die sie im Alltag kaum einschränken. Andere hingegen leiden stark unter der Erkrankung. Deshalb sollte die Behandlung stets individuell auf die Person abgestimmt werden.

Nebst der gutartigen Prostatavergrösserung können auch andere Krankheiten die Ursache von Beschwerden sein. Schmerzen im Unterbauch, beim Wasserlassen und beim Samenerguss deuten auf eine Prostatitis, also eine Entzündung der Prostata, hin. Diese kann akuter oder chronischer Natur sein, wovon die richtige, ärztlich verordnete Behandlung abhängig ist. Manchmal sind auch mineralische Steine die Übeltäter: In der Drüse kann es zu Ablagerungen kommen, die zwar nicht bemerkt werden, aber ihrerseits eine Prostatitis auslösen oder mit einer solchen einhergehen können. Diese Prostatasteine lassen sich unter Umständen mit einem chirurgischen Eingriff entfernen.

Vorsorgeuntersuchung macht Sinn

Mit steigendem Alter erhöht sich auch das Risiko für Prostatakrebs, eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Symptome wie Schmerzen bei der Blasenentleerung, Blut im Urin tritt jedoch erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auf. Tatsache ist, dass Beschwerden mit der Prostata auch heute noch mit Scham behaftet sind. Diese sollte man jedoch – im Interesse der eigenen Gesundheit – ablegen. Betroffene Männer, die sich bei auftretenden Problemen ärztlichen Rat holen, um allfälligen behandlungsbedürftigen Erkrankungen auf den Grund zu gehen, machen sicher nichts falsch.

Phytotherapie bei Prostatavergrösserung

Bei einer gutartigen Prostatavergrösserung können pflanzliche Arzneimittel die Beschwerden mildern. Verwendet werden die Früchte der Sägepalme, Kürbissamen und Extrakte der Brennnesselwurzel sowie des Afrikanischen Pflaumenbaumes. Die Phytotherapie kann vor allem bei leichten bis mittelschweren Symptomen ärztlich verordnet werden.