Hormone haben schier unzählige Auswirkungen in unserem Körper. In diesem Artikel fokussieren wir auf den Hormonhaushalt rund um Verhütung, Kinderwunsch und Menopause. Wo gibt es Alternativen?

Kaum eine Körperfunktion wird nicht von Hormonen, den Botenstoffen unseres Körpers, beeinflusst – Stoffwechsel, Wasser- und Salzhaushalt, Atmung, Blutdruck, Energiehaushalt, Schlaf, Hungergefühl sowie Sexualfunktionen und Schwangerschaft sind nur einige Beispiele. Hormone werden häufig in sogenannten endokrinen Drüsen gebildet und in den Blutkreislauf abgegeben, um dann die jeweils gewünschte Wirkung auf die entsprechende «Empfängerzelle» zu haben, ähnlich einem Schlüssel und Schloss. Das System, inklusive des Auslösers zur Hormonausschüttung, ist derart fein abgestimmt, dass bei einer Fehlregulation diverse Konsequenzen auf unseren Organismus folgen. Ein Beispiel: Mit steigendem Blutzucker (nach dem Essen) steigt die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse. Muskelzellen nehmen daraufhin Blutzucker zur Energiegewinnung auf, während unsere Leber anfängt, überschüssigen Zucker zu speichern. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, können Krankheiten wie Diabetes entstehen.

Glücklicherweise hat sich die Medizin vor 100 Jahren das System für die erste Insulinbehandlung zunutze gemacht. Viele weitere Hormonersatztherapien folgten seither. Ähnlich fein abgestimmt ist der Hormonhaushalt rund um die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung bei Frau und Mann. Dutzende Hormone sind beteiligt, allen voran Östrogen und Progesteron. Und die Medizin hat sich dies auch hier zunutze gemacht: zur Verhütung, bei Kinderwunsch oder der Menopause.

Verhütung ist immer noch Frauensache

Die seit den 1960ern verfügbare «Pille» (Antibabypille) kommt aber nur noch in einem von drei Fällen zur Anwendung. Denn je nach Lebenssituation stehen Frauen heute auch effektive Alternativen zur Verfügung. Die beiden weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen in der Antibabypille wirken gleich dreifach: Sie hemmen den Eisprung, das Vorankommen der Spermien bis zur Gebärmutter sowie den Aufbau einer genügend dicken Gebärmutterschleimhaut. Ähnlich wirken der hormonhaltige Vaginalring und das Hormonpflaster, welche jedoch Östrogen und Gestagen über einen längeren Zeitraum abgeben. Die Minipille, die Dreimonatsspritze, das Hormonstäbchen sowie die Hormonspirale enthalten alle nur ein Gestagen. Dennoch lässt sich mit ihnen bei richtiger Anwendung relativ sicher verhüten.

Grundsätzlich können alle hormonellen Verhütungsmittel zu gewünschten, aber auch unerwünschten Nebenwirkungen führen: Kopfschmerzen, Übelkeit, Spannungsschmerzen in der Brust sowie Stimmungsschwankungen mit verminderter Libido oder Scheidenentzündungen können auftreten. Das erhöhte Risiko für Blutgerinnsel in den Beinen unter Antibabypillen ist immer wieder in den Medien, bleibt heutzutage aber insgesamt niedrig. Zu den positiven Nebenwirkungen gehören weniger stark und schmerzhaft ausfallende, dafür sehr regelmässige Regelblutungen. Wer ganz auf Hormone verzichten möchte, wählt Präservative, Diaphragmen oder chemische Verhütungsmittel (Gels, Zäpfchen). Diese müssen korrekt angewendet werden. Lassen Sie sich entsprechend von einer Fachperson beraten, um die für Sie optimale und sicherste Verhütungsmethode zu finden.

Hormone und Kinderwunsch

Hormone steuern auch den Zeitpunkt der fruchtbarsten Tage. Diese können über das Zyklus-Tracking moderner Fitnesstracker, Apps oder anderer Hilfsmittel als «natürliche Schwangerschaftshilfe» genutzt werden oder eben auch zur überschaubar effektiven «natürlichen Verhütung». Bleibt dennoch der Kinderwunsch langfristig unerfüllt, sollte man wie auch frau sich medizinisch beraten lassen. Unfruchtbarkeit betrifft etwa fünf Prozent der Bevölkerung; Tendenz steigend. Ein Grund dafür kann unsere zu nehmend ungesunde und stressige Lebensweise sein, so zum Beispiel ein Östrogenmangel nach Mangelernährung. Entsprechend können durch einen ausgewogenen Lebensstil mit genügend Bewegung (eventuell kombiniert mit Nahrungsergänzungsmitteln) die Chancen auf eine Schwangerschaft nachweislich verbessert werden, solange keine organische Erkrankung der Geschlechtsorgane zugrunde liegt.

Hormone und die Menopause

Auch wenn die Menopause keine Krankheit ist, gerät in den Wechseljahren dennoch das Zusammenspiel der Hormone aus dem Gleichgewicht. Der Hormonspiegel von Östrogen und Gestagen sinkt. Dies kann zu Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen führen. Bei fast allen Frauen verschwinden sie mit der Zeit aber auch von selbst wieder. Die möglichen Östrogen-Hormonersatztherapien (manchmal in Kombination mit Gestagen) werden nur nach ärztlicher Abwägung des individuellen Nutzens und der Risiken verschrieben. Es gibt aber auch zahlreiche pflanzliche Präparate, zum Beispiel auf Baldrian- oder Hopfenbasis. Calcium und Vitamin D werden oft zur Vorbeugung von Östrogenmangelbedingtem Knochenschwund gegeben.


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