Diabetes mellitus
Synonym: Diabetes, «Zucker», Zuckerkrankheit
Bei Diabetes steigt der Blutzucker an, was viele Betroffene nicht spüren. Langfristig können aber schwere Erkrankungen folgen. Oft decken nur Bluttests eine Zuckerkrankheit auf.
Diabetes mellitus ist eine Erkrankung des Zuckerstoffwechsels, durch die Störung steigt der Blutzuckerspiegel an. Als Folge können Schäden an Organen entstehen. Fachverbände gehen von rund 500’000 Erkrankten in der Schweiz aus. Es gibt mehrere Formen des Diabetes, die unterschiedliche Ursachen haben. Im allgemeinen Sprachgebrauch heissen sie alle Zuckerkrankheit, «Zucker» oder Diabetes – mit Ausnahme des Schwangerschaftsdiabetes.
Die weitaus häufigste Form ist Diabetes mellitus Typ 2. Davon sind hauptsächlich über 40-Jährige betroffen, der Anteil jüngerer Menschen steigt jedoch an. Als wichtigste Faktoren für die Entstehung gelten Übergewicht, Bewegungsmangel – also ein ungesunder Lebensstil – und familiäre Veranlagung. Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt sich über Jahre. Der hohe Blutzucker kann Organe langsam und unbemerkt schädigen. Typische Symptome fehlen oft, weswegen viele Diabeteserkrankungen zufällig ans Tageslicht kommen. Darum sind vorsorgliche Blutzuckermessungen sinnvoll und ratsam: Wenn Diabetes mellitus Typ 2 spürbare Symptome verursacht, liegen teilweise schon bleibende Organschäden vor. Zudem lässt sich die Erkrankung in frühen Stadien meist durch Umstellungen im Lebensstil bessern. In späteren Stadien sind zur langfristigen Einstellung des Blutzuckerspiegels Medikamente (Antidiabetika) nötig.
An der zweithäufigsten Form, Diabetes mellitus Typ 1, leidet weniger als einer von zehn Diabetikern. Dieser Typ ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem jene Zellen zerstört, die Insulin herstellen – ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel steuert. Diabetes mellitus Typ 1 löst in der Regel früh deutliche Symptome aus und erscheint bei der Mehrheit der Betroffenen in der Kindheit oder Jugend. Sie müssen zeitlebens Insulin oder sogenannte Insulinanaloga spritzen.
Es gibt noch weitere Typen der Zuckerkrankheit. Darunter fallen der Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes oder Diabetes mellitus Typ 4 genannt, und Formen vom Typ 3. Sie haben ungewöhnliche Ursachen wie etwa Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Schilddrüsenüberfunktion, unerwünschte Wirkungen von Medikamenten, besondere Gendefekte und andere.
«Honigsüsser Durchfluss»
In alten Zeiten war die Beschaffenheit des Urins für Gelehrte der Heilkunde ein wichtiges Diagnosekriterium. Anhand von Verfärbungen, Geruch, Klarheit und Geschmack versuchten sie, Krankheiten auf die Spur zu kommen. Diabetes erkannten sie daran, dass der Urin der Betroffenen süss war. Menschen mit Diabetes scheiden mit dem Harn Zucker aus. So kam der Name Diabetes mellitus zustande, was übersetzt so viel bedeutet wie «honigsüsser Durchfluss».
Blutzucker – Tipps vom Gesundheits-Coach
Was tun bei hohem Blutzuckerspiegel? Ist es möglich, Diabetes Typ 2 zu verhindern? Gesundheits-Coach Matthias Liechti von den TopPharm Apotheken Parfümerien Liechti (Reinach BL) weiss Rat.