Läuse: ungebetene Gäste auf Kinderköpfen
Läuse sind lästig. Hat man sie, juckt es und im schlimmsten Fall kommt es durch Kratzen zu Entzündungen. Kopfläuse übertragen aber keine gefährlichen Krankheiten.

«Ach», sagt der Vater von vier Kindern und zieht die Schultern hoch. «Das haben wir jetzt wirklich beinahe jedes Jahr einmal.» Der Mann spricht von den Kopfläusen seiner Sprösslinge. Mehr unangenehm als gefährlich, aber mittlerweile leider fast unvermeidbar in Schweizer Schulen.
Speziell nach den Schulferien mehrt sich der Lausbefall jeweils stark, weil die sozialen Kontakte der Kinder in den Ferien anders sind als während der Schulzeit. Hauptsächlich betroffen sind 5- bis 14-jährige Kinder.
Teufelskreis
Um dem Teufelskreis ein Ende zu setzen, ist es notwendig, dass nicht nur die Läuse getötet, sondern auch die Lauseier unschädlich gemacht werden. «Das ist leichter gesagt als getan», erwidert der Laus geplagte Vater. Denn dazu müsste eine Schule sofort und ganzheitlich reagieren. Umgekehrt haben Experten den Eindruck, dass viele Eltern langsam müde werden, die zeitaufwändige Therapie konsequent anzuwenden.
Übrigens, umgangssprachlich werden Lauseier häufig als «Nissen» bezeichnet. Aus wissenschaftlicher Sicht ist dies nicht korrekt, denn: Läuse legen Eier. Wenn daraus junge Läuse schlüpfen, bleiben die leeren Eihüllen zurück. Diese Eihüllen nennen Fachleute Nissen.
Keine Frage der Hygiene
Entgegen weitverbreiteter Meinungen hat der Lausbefall nichts mit schlechter Hygiene zu tun, denn Läuse nisten sich auch in sauberem Haar ein. Nach einem Erstkontakt mit Kopfläusen kommt es etwa nach vier bis sechs Wochen zu Juckreiz und Kribbeln der Kopfhaut und der Haut. Viele Betroffene zeigen aber auch gar keine Symptome.
Massnahmen, wenn Sie bei Ihrem Kind Lauseier oder Kopfläuse finden
- Informieren Sie die Schule oder den Kindergarten und Eltern von Spielkameraden Ihres Kindes
- Beginnen Sie – wenn Sie lebende Läuse finden – umgehend die Behandlung mit einem geeigneten Lausmittel. Lassen Sie sich zur richtigen Anwendung unbedingt in Ihrer TopPharm Apotheke beraten
- Die beste Behandlung besteht aus der Kombination eines speziellen Lausmittels und der zweimal wöchentlichen Behandlung mit dem Laus- oder Nissenkamm. Dazu auf das nasse Haar eine normale Pflegespülung auftragen. Das so eingeriebene Haar mit einem groben Kamm vorkämmen. Danach mit einem Laus- oder Nissenkamm das Haar systematisch durchkämmen. Dabei den Kamm immer wieder in Küchenpapier gut ausstreichen
- Führen Sie unbedingt einen ganzen Behandlungszyklus durch. Dieser beinhaltet die Anwendung des Lausmittels gemäss Packungsbeilage, inklusive des oben beschriebenen, zweimal wöchentlichen Kämmens mit dem Laus- oder Nissenkamm
- Kämmen Sie das Haar mit dem Laus- oder Nissenkamm einmal (im akuten Fall zweimal) pro Woche, bis Sie mindestens 2 Wochen lang keine Läuse mehr gefunden haben, damit der Lebenszyklus der Laus unterbrochen wird
- Behandlung gemäss Packungsbeilage des Lausmittels wiederholen
- Eier entfernen: Wo kein Ei ist, kann auch keine Laus schlüpfen
- Behalten Sie das Durchkämmen auch später einmal wöchentlich bei; es ist die beste Vorbeugung. Ein neuer Befall wird entdeckt, noch bevor sich die Läuse ausbreiten können
- Das Zusammenbinden langer Haare erschwert eine Übertragung
Von Kopf zu Kopf
Das Reinigen von Bettbezügen, Polstermöbeln, Spielsachen etc. wird heute nicht mehr empfohlen. Betreiben Sie daher keinen zu grossen Aufwand. Eine Übertragung durch Gegenstände kann praktisch ausgeschlossen werden! Diese erfolgt direkt von Kopf zu Kopf (spielen, kuscheln, Selfies ...). Nach spätestens zwei Tagen ohne Blutmahlzeit sterben die Läuse.
Wenn Sie bei Ihrem Kind keine Eier/Nissen oder Kopfläuse finden:
- Kontrollieren Sie die Haare Ihres Kindes trotzdem wöchentlich, bis Sie wissen, dass keine Kopfläuse mehr in Ihrer sozialen Umgebung festgestellt wurden
- Die beste Prävention ist regelmässiges Kämmen nach der Haarwäsche mit Pflegespülung und Laus- oder Nissenkamm
- Machen Sie keine vorbeugenden Behandlungen mit einem Lausmittel
TopPharm hilft
Wenn Sie nicht sicher sind, berät Sie der TopPharm Gesundheits-Coach gern umfassend zur Behandlung von Kopfläusen. Je früher ein Befall mit Läusen entdeckt wird, desto einfacher ist er zu behandeln und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
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