Die Entzündungsherde können dabei auch auf andere Gewebe oder Ohrabschnitte übergreifen, so zum Beispiel auf das Trommelfell im Falle einer Gehörgangsentzündung, oder auf das Innenohr im Falle einer Mittelohrentzündung. Je nach Ursache können Ohrenentzündung akut oder langanhaltend verlaufen. Bei einer Mittelohrentzündung kann es spontan zu einem Riss des Trommelfells mit eitrigem oder blutigem Ausfluss aus dem Ohr kommen. Diese kleinen Trommelfellrisse heilen in der Regel schnell wieder ab.

Die möglichen Therapieansätze bei Erwachsenen hängen von den zahlreichen Unterformen und Ursachen einer Ohrenentzündung ab:

  • Bei Gehörgangsentzündungen kann eine Behandlung «von aussen» versucht werden z.B. mit einer entzündungshemmenden Salbe.
  • Bei starken Ohrenschmerzen können entzündungshemmende Schmerzmittel eine Option sein.
  • Eine orale Antibiotika-Gabe soll erst bei Trommelfellriss geprüft werden und/oder wenn nach zwei Tagen von allein keine Besserung eintritt.

Gehörgangsentzündung:

  • Ohrenschmerzen
  • Teils Schwellungen und Juckreiz
  • Teils schleimiger Ausfluss

Mittelohrentzündung:

  • Intensive, stechende Ohrschmerzen
  • Ohrklopfen (häufig gleichzeitig mit dem Herzschlag)
  • Hörstörung
  • Teils Fieber
  • Kleinkinder zeigen sich unruhig und greifen sich ständig an ein Ohr und/oder zeigen Übelkeit, Erbrechen und Diarrhö

Innenohrentzündung:

  • Drehschwindel und Erbrechen
  • Schwerhörigkeit

Zur Diagnose kann eine Vielzahl an Abklärungen gemacht werden wie z.B. eine Ohrenspiegelung.

Gehörgangsentzündungen können durch Bakterien hervorgerufen werden (bsp. über Badewasser) oder durch Allergien.

Im Mittelohr kommt es in den meisten Fällen zu einer Entzündung, nachdem durch eine Belüftungsstörung – beispielsweise bei einer verstopften Nase – Viren oder auch Bakterien aus dem Nasenrachenraum in das Mittelohr gewandert sind. Kinder neigen wegen eines einfacheren Zugangs zum Mittelohr und oft vergrösserten Rachenmandeln zu häufigen Mittelohrentzündungen, welche bei ihnen eine der häufigsten Erkrankungen darstellen.

  • Bei verstopften Nasenhöhlen (Erkältung, Allergien, Grippe) können sie kurzzeitig mit abschwellenden Nasensprays einer Verschleppung von Erregern in das Mittelohr vorbeugen.
  • Verwenden Sie Wattestäbchen lediglich zum Reinigen der (äusseren) Ohrmuschel.
  • Impfen Sie sich gegen die saisonale Grippe.
  • Bei Kindern wird eine Pneumokokken- und Masernimpfung empfohlen.
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