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«Die Grippeimpfung ist meines Erachtens ein Akt der Solidarität»

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Herr Dr. Schmid, Sie leiten die TopPharm Apotheke Paradeplatz in Zürich, in der Sie auch regelmässig Grippeimpfungen vornehmen. Für viele stellt sich die Frage «Impfen, ja oder nein?».

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt die Grippeimpfung für alle schwangeren Frauen, für alle Personen mit einem chronischen Leiden wie zum Beispiel Diabetes, Asthma oder Bluthochdruck sowie für alle Personen über 65. Bei diesen Risikogruppen kann die klassische Grippe – verursacht durch das Influenzavirus – eine schwer verlaufende Krankheit auslösen; und auch bei Schwangeren, neu- oder frühgeborenen Kindern zu ernsthaften Schädigungen führen. Auch sind alle Berufstätigen im Gesundheitswesen aufgefordert, sich impfen zu lassen. Werden sie infiziert, so können sie ihrerseits Patientinnen und Patienten anstecken. Meist geschieht dies unbemerkt, denn die ersten Grippesymptome treten erst ca. 24 Stunden nach der Infektion auf. Zusätzlich empfiehlt das BAG die Grippeimpfung allen Personen, welche regelmässig engen Kontakt zu Risikogruppen haben.

Warum soll ich mich impfen lassen, wenn ich keiner der genannten «Risikogruppen» angehöre?

Ähnlich wie die Berufstätigen im Gesundheitswesen so kann auch ich als «vermeintlich gesunde Person» andere Personen anstecken, was schwerwiegende Folgen haben kann. In der Schweiz sterben jährlich Hunderte von Personen an den Folgen der Grippe und Tausende werden jährlich wegen Grippe hospitalisiert. Sich gegen Grippe zu impfen, ist meines Erachtens ein Akt der Solidarität: Mit meiner Impfung schütze ich nicht nur mich, sondern auch mein Nebenan – in Familie, Freundeskreis und Beruf.

Wann ist der ideale Zeitpunkt für die Grippeimpfung?

Weder zu früh noch zu spät: Hochsaison des Grippevirus ist von Januar bis März. Nur selten hat die Anzahl Grippefälle vor Dezember schon den kritischen Schwellenwert erreicht, weshalb der ideale Zeitpunkt zum Impfen Mitte Oktober bis Mitte November ist. Auch der nationale Grippeimpftag findet deshalb immer am ersten oder zweiten Freitag im November statt. In der Apotheke ist die Grippeimpfung jedoch jederzeit, früher oder später, möglich – meist ohne Voranmeldung.

Bin ich nach der Impfung sofort gegen Grippe geschützt und wie lange hält der Schutz an?

Ein bisschen Geduld braucht es nach der Impfung: Der Schutz ist nach ca. 7–10 Tagen gewährleistet. In diesem Sinne ist eine Impfung auch dann noch möglich, wenn die Grippewelle bereits «im Anrollen» ist. Der Impfschutz hält für gute 4–5 Monate, bei älteren Personen allerdings eher weniger lang. Deshalb sollte bei ihnen die Impfung nicht zu früh im Jahr gemacht werden. Auch eine Zweitimpfung ist möglich. Insbesondere ältere Personen, die bereits im Oktober die Impfung erhalten wollen, können sich Ende Januar des Folgejahres erneut impfen lassen.

Wie wirksam ist die Impfung?

Die Wirksamkeit der Grippeimpfung hängt von vielen Faktoren ab: vom Alter, von der Immunkompetenz der geimpften Person und von der Übereinstimmung des Impfstoffes mit den zirkulierenden Grippeviren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestimmt jeweils im Februar/März anhand der aktuellsten Daten die Zusammensetzung des Impfstoffes fürs Folgejahr. Die Übereinstimmung kann deshalb besser oder schlechter sein, je nachdem, ob sich das Virus mehr oder minder verändert hat. Die frühzeitige Bekanntgabe der WHO ist notwendig, um den weltweit tätigen Impfherstellern genügend Zeit für die Produktion einzuräumen.

Welche Vorteile hat die Impfung in der Apotheke?

Die Vorteile liegen auf der Hand: einfach, unkompliziert, schnell und meist ohne Voranmeldung. Übrigens sind dies Vorteile, die auch für andere Impfungen wie diejenigen gegen FSME, Hepatitis A und B, Polio, Diphterie, Tetanus oder Keuchhusten gelten. Denn meist stellt sich die Frage nach dem Impfschutz, beziehungsweise ob alle Impfungen noch aktuell sind, erst kurz vor einer Reise ins Ausland. Die Impfberatung in der Apotheke ist hier kaum zu übertreffen.

Was kostet die Grippeimpfung und wer übernimmt die Kosten?

Die Grippeimpfung in der Apotheke kostet zwischen 30 und 45 Franken. Die Kosten werden von einigen innovativen und präventionsbewussten Krankenkassen übernommen. Das Einreichen des Kassenbelegs mit entsprechender Bitte um Rückerstattung lohnt sich alleweil. Wenn die Grundversicherung nicht zahlt, lohnt sich das Neueinreichen über die Zusatzversicherung.

Impfen in der Apotheke

In der Mehrheit der Kantone können Apothekerinnen und Apotheker gesunde Erwachsene impfen. Eine Übersicht mit allen TopPharm Apotheken, die Impfungen anbieten.

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